Jean-Paul Sartre und seine Philosophie der Existenz und Essenz
Hallo!
Ich hätte da mal ne Frage zu Jean-Paul Sartre (schreibe morgen Reli Kursarbeit):
Was genau meinte er jetzt mit seiner Existenz und Essenz? Das habe ich noch nicht so ganz verstanden :)
Vielen Dank!
LG, htmlfreak.
6 Antworten
Im allgemeinen philosophischen Sprachgebrauch ist die Existenz das Dasein, die Tatsache des Vorhandenseins.
Essenz ist das Wesen (eine seiende Wesenheit/eine Washeit/ein Sosein von Sachen [in einem allgemein Sinn, also auch Personen eingeschlossen]).
Jean-Paul Sartre vertritt (dargelegt z. B. in seinem Werk „L'existentialisme est un humanisme“/„Der Existentialismus ist ein Humanismus“) als eine wichtige Grundsatz seines Existenzialismus die Aussage: Die Existenz geht der Essenz voraus.
Die Existenz ist das Dasein. Dies wird auf das Dasein eines Menschen als Individuum mit seiner Subjektivität bezogen. Bei der üblichen Reihenfolge geht die Essenz (eine Wesensbestimmung) der Existenz voraus. Nach Sartre ist die Reihenfolge umgekehrt. Es gebe kein fest bestehendes Wesen des Menschen (als Gattungswesen). Nach Sartre ist der Mensch undefinierbar. Die Abgrenzung gegenüber der traditionellen Auffassung wird besonders gegenüber einem Standpunkt vorgenommen, der Mensch sei von Gott nach einem Begriff, Vorstellungen (darunter Eigenschaften und einen Zweck) und einem Verfahren geschaffen, sei so mit einem Wesen ausgestattet und ihm sei dadurch ein Sinn gegeben. Nach Sartre gibt es keine allgemeine Natur des Menschen, sondern der Mensch ist, was er aus sich macht. Der Menschen existiere zuerst, begegne sich in seinem Dasein, trete in die Welt ein und tauche in ihr auf und definiere sich danach. Er habe einen Entwurf von sich selbst für die Zukunft. Der Mensch existiere in dem Ausmaß, in dem er sich verwirklicht, und sei nichts anderes als sein Leben, die Gesamtheit aller Handlungen. Er müsse seine Existenz in einem freigewählten Entwurf wählen und sei zur Freiheit verdammt. Der Existenzialismus nimmt - in Entgegensetzung zu bestimmten metaphysischen und religiösen Ansätzen - keinen vorgegebenen Sinn des Lebens und keine festen Wesenheiten an, will aber dennoch zu einer Essenz (die nicht einfach nur subjektiv sein kann) kommen.
beispiel für Essenz geht Existenz voraus:
im Großen: Gott schafft den Menschen nach seinem Vorbild und gibt ihm vor seiner Geburt schon ein Wesen, ein Ziel mit. Essenz (Wesen) also vor Existenz bestimmt Bzw. Determiniert.
Im Kleinen: da liegt ein Brieföffner. Wie stellt man den her? Indem man sich entscheidet, aus einem Stück Metall einen Brieföffner zu machen. Also bevor der gefertigte Gegenstand existiert hat, gab es schon meine konkrete Vorstellung, also die Essenz; das Stück Metall ist von mir zum Brieföffner determiniert worden. Zuerst war die Essenz (Vorstellung, dass das ein Brieföffner wird) da, dann die Existenz (der fertige Öffner).
Und Sartre meint, dass genau das beim Menschen nicht so ist - es gäbe keinen Gott, der "uns zum Brieföffner macht, unsere Essenz vorherbestimmt": es sei andersrum. Sartre ist atheistischer Existenzialist:
Wir waren ein Mensch/ein Wesen/ etwas Seiendes und Undefinierbares, existierten schon, als wir auf uns selbst trafen und unsere "Essenz", unser Wesen, in der Welt schufen, in der wir bereits existierten. Jeder Mensch, jedes Individuum setzt sich eigene Handlungprinzipien (hübscher ausgedrückt: Maximen). Deswegen sind wir alle verschieden, und der Mensch habe - laut Sartre - keine einheitliche menschliche Natur.
"Der Mensch ist dazu verurteilt frei zu sein." Verurteilt, weil er ohne sein Wollen in der Welt ist, aber doch frei, weil er sich und sein Leben "wie er will" gestalten kann. Niemand gibt ihm vor, dass er ein Brieföffner werden muss, aber irgendwas wird und muss er werden.
Hm, also hat seine Theorie ein ziemlich weiten Anteil von Buddhistischen Gedankengut - Man kommt als Individuum auf die Welt, dass sein Schicksal durch sein Handelen und Taten selbst bestimmt?
Da Sartre in der Reihenfolge: Schopenhauer - Nietzsche - Heidegger - Jaspers gesehen werden kann, ist da was dran. Aber warum immer gleich nach Indien wandern: Auch der Epikureismus und die Stoa geben bereits Grundgedanken zu Sartres Philosophie her.
Ganz einfach: Existenz: Du bist auf der Welt und die Essenz, dein Wesen, bildet sich nach und nach: deine Träume, Ängste, Erfahrungen machen deine Essenz aus. Man kommt nackt auf die Welt und nach und nach macht man sich die Kleidung eigen. So verhält es sich auch mit der Essenz, die dich "bilden". Und das setzt eigentlich voraus, dass der Mensch frei ist, frei sein muss, bis er seine Essenz entwickelt, weil nur DU, DEINE Erfahrungen dein Wesen bilden und nicht das, was andere von Dir erwarten und sagen (z.B.Religion).
Er schrieb eigentlich sehr pesimistisch und meinte,dass ein Mensch hier nur um zu sterben ist. Leben ist fur ihn einfach ein trauriges "mussen". LG aus Kroatien! Fur mich war er ein Genie!
Diesen Text hatten wir vor kurzem in Philosophie.
Bedeutung von...
Essenz : ist die Idee & die Technik von einer Herstellung ( Einfall/Idee, Funktion, Bestimmung)
Existenz: ist das einfach Sein.
also auf den Menschen übertragen dann Existenz: Es gibt den Menschen (dazu hatte ich mir im Unterricht aufgeschrieben "Der Mensch hat die Existenz mit einem Stein gemeinsam")
Essenz: sozusagen die Seele/innere Werte, was man aus seinem Leben macht usw?
LG, htmlfreak.
Kannst du erklären wieso es denn im üblichen fall so ist dass die ESSENZ der EXISTENZ vorausgeht ! Meinst du das bei religionen und wie erklärt sich da