Davon mal abgesehen, dass hier manche eher ihr Wissen zur Schau stellen wollen: Manchmal geht es nicht nur um Inhalt. Erst mal: Ich fand "Schuld und Sühne" und "Der Idiot" unglaublich, allerdings kann man das bei Dostojewski nicht auf 1-2 Werke münzen. Also: Wenn mir jemand z.B. erzählt hätte, worum es in "Der Spieler" geht, wäre ich nicht gerade umgehauen. Genauso wie mit "Der Idiot". Ob es nun ein Krimi ist oder ein Märchen. Die Handlung wirkt auf ihre bestimmte Art. Aber "Der Idiot" hat mich umgehauen und "Schuld und Sühne" hat meine Paranoia und Schlafstörungen nur noch verstärkt. Das macht gute Bücher aus. Mir ist es fast schon egal, welche Themen seine Werke beinhalten. Auch nicht, wenn es um seine Erfahrungen als Spieler geht. Es ist die Besessenheit, der Wahn und dieser, dem Wahn, entgegengesetzten und doch so gut dazu passenden Bodenständigkeit des Spielers. Ich habe ein Problem mit Sachen wie: Ich find's toll, wie er seine Gefühle und Gedanken auf den Punkt bringt oder die Gesellschaft kritisiert etc., auch wenn es genau diese Dinge sind, die uns dazu verleiten, ein Buch gut zu finden. Ich kann z.B. nie begründen, wieso ich durchdrehe, wenn ich Dostojewski oder Kafka lese. Es kommt halt darauf an, wie sie auf den Leser wirken. Und um mit Kafka abzuschließen: "Ein Buch muss die Axt sein für das gefrorene Meer in uns."