Japanisch Lehrbuch?

4 Antworten

Das Problem ist, dass diese feste Struktur, die du suchst, an sich wenig erfolgsversprechend ist. Du könntest jetzt jahrelang versuchen, ihr zu folgen, dann aber dennoch keine Ergebnisse spüren, weil man Sprachen so nicht lernen kann. Du erhälst nur das Gefühl, dass du durch dieses Buch Fortschritte machen würdest, da es dir mit Übungsaufgaben schnelles Feedback gibt, könntest dieses Wissen aber nicht in einem realistischen Umfeld umsetzen.

Ich weiß jetzt nicht, wie lange du es mit meiner Methode probiert hast. Aber Spracherwerb braucht Zeit und geht nicht von heut auf morgen. Frag dich einfach selbst: Die Sprache, die du am besten beherrschst, hast du nicht mit einer Struktur wie in diesen Lehrbüchern erlernt. Wieso solltest du nun also einen anderen Weg für eine Fremdsprache verwenden?

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Abgeschlossenes Japanologie-Studium

Ich habe das みんなの日本語 und komme damit eigentlich ganz gut klar. Das Buch ist komplett auf japanisch wodurch man gezwungen wird die Japanische Sprache zu lesen und nicht irgendeine Übersetzung. Es gibt zum eigentlichen Buch ein Grammatik, Vocabel Buch wo zu jeder Lektion die Vocabeln und neuen Grammatik regeln stehen. Ich weiß nicht genau wie weit du mit JLPT 5 bist aber man kann sagen das bis JLPT 5 das みんなの日本語 1 geht und danach みんなの日本語 2 (2 ist blau und 1 ist Rot). Ich bin selber noch im Roten und kann daher nicht sagen wie das Blaue ist. Ich gehe davon aus das es das selbe ist. Ich komme ganz gut mit dem Buch klar. Es ist allerdings ein eher stumpfes aber stricktes lernen. Liebe Grüße Justoronia.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Ich mache ein Selbststudium zu Japanisch und Japan

Darf ich vermuten, dass du noch sehr jung bist?

Das Problem mit „Japanisch im Sauseschritt“ (ich hatte es auch) ist, dass es ein Lehrbuch für Erwachsene ist, die im Berufsleben stehen und Japanisch lernen, weil sie es für ihre Entsendung nach Japan brauchen, die die nächste Stufe ihrer Karriereleiter ist. Darauf basierend wurden die Charaktere des Buches erschaffen (natürlich ein verheirateter Expat ü30 oder ü40 oder wie alt der nochmal war), darauf basierend die Auswahl der zu lernenden Vokabeln („Anwalt“ gleich in der ersten Lektion), darauf basierend wurden die Lehrtexte geschrieben („alle stellen sich vor und sagen, was sie von Beruf sind“). Dass das für einen 14- Jährigen und selbst für einen 23-Jährigen nicht besonders motivierend ist und er sich Nullkommanull damit identifizieren kann, ist vollkommen klar.

Verschiedene andere Lehrbücher richten sich eben an diese Zielgruppen, Schüler und Studenten, und deren Charaktere, Vokabeln und Übungssituationen sind dann eben auf diese Zielgruppen ausgerichtet. Alleine das kann psychologisch schon einen Unterschied machen. Die berühmteste Lehrbuch-Reihe für Studenten ist vermutlich Minna no nihongo.

Bevor du dich jetzt aber auf die nächste Lehrbuchreihe stürzt: ich glaube nicht, dass die Auswahl des Lehrbuchs dein einziges Motivationsproblem ist. Das andere und mindestens genauso große Problem ist: Sprachen lernen ist nun einmal anstrengend, und jeder, ich behaupte: JEDER, kommt eher früher als später an den Punkt, wo er sagt: „Ach Mann… keine Lust jetzt.“ Man will eigentlich lernen, man hat auch eigentlich Zeit, aber irgendwie… es ist alles so langwierig, selbst wenn man sich jetzt hinsetzt, wird man trotzdem keine großen Fortschritte gemacht haben bis heute Abend, so viele Erklärungen versteht man zwar eigentlich irgendwie schon, aber wenn man die Übungen macht ist dann trotzdem hier was falsch, da was falsch, und man versteht nicht so richtig, warum, überall irgendwie Regeln, dann Ausnahmen, dann Spezial-Ausnahmen, und selbst wenn man sich da durchquält kann man dann immer noch nicht einfach mal schnell spontan einen Satz sagen auf Japanisch…… Diese Frustration gehört zum Sprachenlernen dazu, und deshalb sage ich immer: Englisch haben wir alle auch nicht über 2 Jahre nebenbei gelernt und hatten dabei ausschließlich unbändige Freude. Selbst Englisch haben wir seit der Grundschule viele Jahre mehrmals die Woche Unterricht gehabt, und zwischen dem Unterricht gab es nervige Hausaufgaben, und manchmal gab es in Tests und Klassenarbeiten auch mal nur so eine „meh“ Note, und manchmal hatte man wirklich auch echt überhaupt keine Lust und sich nur durch 45 Minuten Unterricht gequält, um halt keine unentschuldigte Stunde eingetragen zu bekommen…. Der Weg, eine Sprache bis zu dem Punkt zu lernen, wo man sie halbwegs beherrscht, ist nun einmal lang und steinig und der Motivationstiefpunkt wird kommen, mehrmals. Und weil nur die wenigsten Menschen so viel Disziplin haben, den alleine durchzustehen, brauchen die allermeisten in solchen Momenten jemanden, der sie a) motiviert, aber b) auch einfach „mit Gewalt mitschleift“. Und das ist, was idealerweise ein Lehrer tut. Er lobt die Schüler, er zeigt ihnen immer wieder, wie weit sie schon gekommen sind, aber andererseits ist er auch streng und setzt Schüler unter Druck, verlangt Hausaufgaben, gibt nicht nach, wenn jemand keine Lust hat, streicht gnadenlos Fehler an. Das ist nicht, um den Schüler niederzumachen, sondern das ist, um den Schüler durch das Motivationstief zu bringen. Und deshalb empfehle ich grundsätzlich und ganz besonders dann, wenn der Betroffene schon andere Methode ausprobiert hat und selbst zugibt, dass die nicht gut funktioniert haben:

Unterricht.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Japanisch in der VHS, an der Oberschule, an der Uni,...

Dann hast du wohl zu schnell aufgegeben. Das Buch ist didaktisch gar nicht schlecht aufgebaut.


Leon20774 
Beitragsersteller
 16.07.2024, 13:38

Okay ich werde nochmal reinschauen

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Simbacherin1  16.07.2024, 13:50
@Leon20774

Ich habe vor 25 Jahren auch einmal damit gelernt, allerdings in Verbindung mit einem Volkshochschulkurs.

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