Ist Zeit eigentlich ein Vektor?

2 Antworten

Nach Albert Einsteins Relativitätstheorie gibt es etwas, was man als Raumzeit bezeichnet. Das bedeutet einfach gesagt, dass unser Universum aus 4 Dimensionen besteht, 3 Raumdimensionen und eine Zeitdimension. Nun kann sich aber leider keiner so richtig ein vierdimensionales vorstellen, doch es kommt noch besser: viele Physiker, die die so genannte M-Theorie erforschen, gehen davon aus, dass das Universum aus 11 unterschiedlichen Dimensionen aufgebaut sein soll, allerdings weis niemand so genau, was die fehlenden 7 Dimensionen darstellen sollen. Alles ziemlich abgefahren...

Die Zeit ist ebenso wenig selbst ein Vektor, wie beispielsweise die x¹-Koordinate (»¹« ist hier keine Potenz, sondern ein oberer Index) für sich betrachtet ein Vektor ist. Ein Vektor - etwa ein Impulsvektor eines Körpers der Eigenmasse m -

(1) |p› = (p¹; p²; p³)

hat jedoch eine x¹-Komponente, nämlich p¹. Den Impulsvektor habe ich deshalb gewählt, weil man ihm ganz einfach eine weitere, nämlich zeitliche Komponente hinzufügen kann, nämlich

(2) p⁰ := E/c = (E₀ + Eₖ + Eₚ)/c,

wobei E₀ die Ruheenergie mc², Eₖ die kinetische Energie und Eₚ eine allfällige potentielle Energie ist, falls sich der Körper in einem Kraftfeld bewegt. Die zeitliche Komponente macht aus |p› einen Vierervektor

(3.1) p^µ := (p⁰; p¹; p²; p³) = (E/c; |p›).

In den RT unterscheidet man ko- und kontravariante Vierervektoren, und wir haben bisher die mit dem oberen Index hingeschrieben. Der mit p^µ korrespondierende kovariante Vektor ist

(3.2) p_µ = (p₀; –p₁; –p₂; –p₃) = (E/c; –|p›).

Man braucht beide, um das Skalarprodukt

(4) p^µ·p_µ = (E/c)² – ‹p|p› = mc

zu bilden; zugleich ist (4) die relativistische Energie-Impuls-Beziehung, die die Interpretation von E/c als p⁰ bzw. p₀ rechtfertigt.