Könnte der Urknall ein supermassereiches Weißes Loch gewesen sein?
Ich werde diesen Gedanken einfach nicht los.
Der Urknall, auf einen unendlich kleinen Punkt konzentriert, hat das Universum mit Raum, Zeit und aller Materie entstehen lassen (Singularität). Wir wissen nicht woher dieser Punkt kam, weil das Universum zum Zeitpunkt des Urknalls noch nicht existierte, ergo es gab auch keinen Raum indem wir den Urknall hätten lokalisieren können.
Auf der anderen Seite haben wir ein schwarzes Loch, deren gesamte Masse sich auf einen einzelnen Punkt mit unendlich hoher Dichte und unendlich starker Gravitation komprimiert (Singularität).
Kann man den beiden Informationen keine Gemeinsamkeiten entziehen?
Was passiert in diesem winzigen Punkt und führt dieser Punkt zu einer anderen Seite?
Der Urknall hat ein Universum ausgestoßen während Schwarze Löcher versuchen alles zu schlucken. Das muss doch zueinander irgendwie in Verbindung stehen.
Irgendwie bereitet mir das schon Kopfschmerzen...
4 Antworten
nein, glaub nicht. weil ein WL (falls es das geben sollte als Komplementär zum SL) eine Information trägt (Masse etc.). Wenn man an den Urknall denkt, muß man aber auch meiner Meinung nach an das Nichts denken (wieso ist Etwas und nicht Nichts ?). Das sind also völlig andere Herangehensweisen, die sich gegenseitig ausschließen (meiner Meinung nach).
Kann schon sein, hab ich mir auch oft gedacht.
Ist eh alles nur Spekulation und Theorie.
Ich persönlich glaube nicht daran, dass es sowas wie "Singularität" gibt. Ich denke ein schwarzes Loch ist einfach ein sehr sehr dichter Gegenstand, wo Licht nicht entweichen kann. Ich glaube aber nicht, dass alle Masse in einem Punkt konzentriert ist.
In der bisherigen Physik gibt es eigtl auch nie solche Extrema. Wenn man zb sagt ein Teilchen hat keine Masse, dann konnte man sie nur nicht messen, aber es wurde dann rausgefunden, dass es doch eine minimale Masse hat.
Genauso denk ich es mir bei Singularität. Extrem hohe dichte, aber nicht unendlich hoch.
Die Mathematik kann auch falsche Lösungen liefern. Manchmal gibt es auch negative Ergebnisse, die man aus Plausibilitätsgründen rausstreichen muss, weil es zb. nicht -5 Äpfel gibt.
Außerdem sind die meisten physikalischen Formeln alles vereinfachte Modelle, wo nicht alle Einflüsse mit drin stecken. Dadurch können dann auch falsche Schlüsse gezogen werden.
Wenn da zb. irgendein bisher unbekannter Faktor noch ne Rolle spielt, den man einfach noch nicht entdeckt hat. Dann kann man vielleicht mathematisch diese Singularität herleiten, weil der Faktor fehlt und es deswegen vereinfacht ist.
Wenn man diesen Faktor dann aber entdeckt und mit einbezieht, dann kann der "Beweis" schon wieder ganz anders aussehen. Und dann nicht mehr die Masse in einem unendlich kleinen Punkt, sondern dann ist er eben nur sehr sehr klein usw.
Nur weil eine Theorie mit unseren bisherigen physikalischen Erkenntnissen harmoniert und es mathematisch ins Bild passen würde, heißt das noch lange nicht, dass es 100%ig bewiesen ist und der Weisheit letzter Schluss.
Ich weiß was Du meinst. Der Urknall: Kompremierter punkt dehnte sich extrem aus, Raum und Zeit enstand. Wann ensteht ein schwarzes Loch? Hypernova,kommpremierung usw. Ich sag: BINGO
Hallo j0nStarGaryen97,
physikalisch muss man Deiner Ausführung an verschiedenen Stellen widersprechen.
Zunächst einmal gilt ganz allgemein, dass eine sogenannte "Singularität" bedeutet, dass eine Messgröße in einem bestimmten Grenzfall in einer physikalischen Formel gegen unendlich bzw. gegen Null strebt. Singularitäten haben wir also überall, wo wir Formeln in bestimmte Grenzwerte hineinextrapolieren.
Verschiedene physikalische Situationen werden in der Physik durch verschiedene Gleichungen beschrieben. Wenn wir in derart unterschiedlich zu beschreibenden Systemen dann jeweils Grenzwertbetrachtungen machen können, dann folgt daraus eben NICHT, dass die beiden Situationen physikalisch etwas miteinander zu tun haben. Das würde nicht einmal dann folgen, wenn die Systeme mit ähnlichen Gleichungssystemen beschrieben würden.
So kann man zum Beispiel bei der gleichförmigen Bewegung den zurückgelegten Weg als Produkt aus Zeit und Geschwindigkeit beschreiben (s = v · t). Ebenso gilt aber auch bei einer Glühbirne für die verbrauchte Energie, dass sie das Produkt aus Leistung und Zeit ist (E = P · t). Aus der Ähnlichkeit der mathematischen Beschreibung beider Phänomene folgt aber eben nicht, dass gleichförmige Bewegungen etwas mit Glühbirnen zu tun haben.
Das gilt auch dann, wenn die beschreibenden Gleichungen in Grenzwerte und hier in Singularitäten laufen. Auch hier kann man aus der Tatsache, dass es in der Natur verschiedene Beispiele gibt, in der unsere Formeln in derartige mathematische Sonderfälle laufen eben auf keinen physikalischen Zusammenhang schließen.
Solche "Singularitäten" sind eher ein Hinweis im jeweiligen System darauf, dass wir an die Grenze der Gültigkeit unserer beschreibenden Formeln stoßen. So ergeben sich zwar rein klassisch gerechnet sowohl beim Urknall als auch beim Schwarzen Loch diese Singularitäten, nur ist eigentlich in beiden Fällen klar, dass man die beschriebenen Systeme mit ihren extremen Dichten nicht klassisch rechnen kann. In beiden Fällen bräuchte man zur korrekten Beschreibung eine quantisierte Theorie, die wir aber nicht haben - und mit der wahrscheinlich die ganze "Singularität" hinfällig wäre.
Wir können also einfach seriös keine Aussage über das Innere Schwarzer Löcher machen; auch die physikalischen Beschreibungen des Urknalls setzen bei einem Planckalter des Universums an. In beiden Fällen wird also die Singularität in den modernen Beschreibungen ohnehin vermieden.
Und drittens - last bit not least - gibt es eben gewaltige Unterschiede zwischen Schwarzen bzw. Weißen Löchern (deren Existenz ohnehin mehr als fraglich ist) und dem Urknall. Ein Schwarzes Loch sitzt irgendwo im Raum und verschluckt Materie. Ein Weißes Loch sitzt im Raum und Materie kommt daraus hervor. Beim Urknall aber entstehen die Raumzeit selbst und die physikalischen Gesetze. Das ist etwas ganz anderes als ein Weißes Loch.
Auch hierüber sieht man also: Nur weil ein einzelner Aspekt einer eher oberflächlichen Beschreibung ähnlich aussieht, folgt daraus ... gar nichts.
Von daher als Antwort auf Deine Frage aus Sicht der Physik ein klares "Nein".
Grüße
Naja, in diesen Bereichen versagt unsere Vorstellung aber die Mathematik funktioniert noch. Ein Quantenphysiker hat mal zu seinen Studenten gesagt: "Nicht denken - rechnen!"
Die Existenz so genannter weißer Löcher ist nicht belegt - sehr wohl aber die von schwarzen Löchern.