ist Sand vom Meeresstrand zu salzig für heimische Pflanzen? Ist er als Baumaterial verwendbar?
ich habe im Keller noch einen kleinen Eimer Sand stehen, der aus Italien vom Strand stammt (haben wir auf unabänderlichen Wunsch meines damals 4-jährigen mitgeschleppt). Da mein Kind ihn nicht mehr zum Spielen verwendet, würde ich ihn gerne mit meiner Pflanzerde vermischen oder als Anzucht-Sand für Kopfstecklinge verwenden.
Bitte keine Vermutungen sondern Wissen oder Erfahrungen: schadet Meeressand heimischen PFLANZEN? Am Meer wachsen ja reichlich Pflanzen am Strand bzw. in Strandnähe im Sandboden, vielleicht hält sich das Salz ja gar nicht im Sand (wäscht sich aus). Kosten mag ich aber auch nicht... ;-))
Kann man diesen Sand (also nicht mein Eimerchen, sondern generell Meeressand) als BAUMATERIAL verwenden, oder kommt es dann im Mörtel zu "Ausblühungen"? Ich habe in Meeresnähe oft Baugruben für Häuser gesehen, die eigentlich nur aus Sand bestanden sind. Wird dieser Sand (der ja aus dem Meer stammt, dort ist ja sicher auch das Grundwasser salzig oder zumindest brackig). Es würde mich interessieren, ob man dort den ausgebaggerten Sand gleich als Baumaterial zum Anmischen von Mörtel verwendet, oder ob dazu eigens Sand abgebaut werden muss!
7 Antworten
Salzhaltiger Sand ist als Baumaterial vollkommen ungeeignet. Man kann ihn allerdings waschen. Bzw. mehrmals waschen, so dass das Salz vollkommen neutralisiert wird. Ich bin zur Zeit in Saudi Arabien am arbeiten. Also Sand ohne Ende, ob aus der Wüste oder am Strand. Wenn wir Sand zum Bauen brauchen, dann nur gewaschenen Sand und den müssen wir kaufen :-)
sämtlicher Bewehrungsstahl ist rostgeschützt. Auch wenn man bei uns in der Schule immer erzählt bekommt, dass etwas Oberflächenrost der Amierung eher gut ist, für den Stahlbeton.
Auch für Fundamentbeton wird hochwertiger Beton verwendet. Die Betonüberdeckung zur Bewehrung ist auch immer deutlich höher, als bei uns. Die Betonnachbehandlung ist vorbildlich. Er wird mind. die ersten 7 Tage nach einbringen nass gehalten.
Beim Wasser für die Nachbehandlung wird auch peinlichst drauf geachtet, woher es kommt (nicht salzhaltig). Alle Betonteile im Erdreich werden mit Sperranstrich versehen. Ob das beim normalen Wohnhausbau auch so gehandhabt wird, bezweifle ich allerdings. Bei Großprojekten in der Größenordnung +500Mio ist es aber so.
Übrigens noch eine andere Verwendung für "Urlaubssand":
Etwas Sand in eine gr. Vase, darauf eine Kerze, ein paar Muscheln drumherum dekorieren. Fertig ist eine nette Tischdeko z.B zu einem Fischgericht.
Oder verschiedenfarbigen Sand in kl. Fläschchen (leere Fruchtsaftfläschchen) füllen. Wir haben schon eine ganze Palette, und die Kids freuen sich immer, wenn sie sich dann erinnern.
Eigentlich zum Wegwerfen zu schade...
Ich weiß nicht wieviel im Sand drin ist, hängt auch davon ab, woher genau Du ihn hast. Aber die Pflanzen am Strand sind Halophyten, extrem salztolerant - an diesen Standorten geht unser Grünzeug in aller Regel ein.
es sind immer spezielle pflanzen die salz vertragen,normale nicht,sieht man doch an denen viel streusalz im winter landet und dann eingehen.auch zum mauern würde ich ihn nicht nehmen,denn das gibt ausblühungen im putz bis hin zum abfallen,sieht man ebenso an häusern mit streusalzbelastung
ich nehme mal an das, das salz, das in dem Sans zu finden ist in so gerringen mensgen vorkommt, dass es der Blume nicht schaden wird!
diese Antwort habe ich echt spannend gefunden (auch wenn es jetzt nur auf den zweiten Teil meiner Frage eingeht) - hier spricht jemand aus Erfahrung, und man stelle sich vor, dass in der Wüste Sand gekauft wird !!!! Vielleicht kannst du mir noch sagen, wie ihr die Fundamente gegen die Sand-Aussinterungen aus dem umgebenden Sand schützt - man kann doch nicht das gesamte Gebäude von unten in Plastik packen, bevor es errichtet wird!