Ist privater Einkauf für die eigene GmbH ein Gewerbe?
Ich habe eine 1-Personen-GmbH. Teilweise könnte ich als privater Käufer günstiger an Ware kommen, als über die GmbH.
Wenn ich diese Ware nun privat einkaufe und zum gleichen Preis an meine GmbH verkaufe. Diese verkauft die Ware dann unter Berücksichtigung der Differenzbesteuerung und macht mit dem Verkauf den Gewinn.
Tätige ich dann mehrere Privatverkäufe oder kann es mir passieren, dass mir dort ein gewerbliches Handeln unterstellt wird?
Die konkrete Frage ist: Ist ein wiederholter privater Verkauf an eine GmbH ohne mit diesem Verkauf einen Gewinn zu erzielen eine gewerbliche Tätigkeit oder nicht?
5 Antworten
Mir ist es noch nie passiert, dass ich privat günstiger eingekauft habe, als über die Firma.
Der Haken in deiner Überlegung ist die Mehrwertsteuer, die du als privater Verkäufer nicht ausweisen kannst. Ergo kann deine GmbH keine Vorsteuer geltend machen. Ob das wirklich günstiger kommt, bezweifle ich stark.
Wenn du privat einkaufst ... also ohne die Firma auf der Rechnung dann kannst du erst mal die MwSt nicht als vorsteuer absetzen.
Dann ohne Gewinn an die gmbh verkaufen wäre möglich, aber nachteilig.
Privat die gleichen Produkte verkaufen geht auf keinen Fall... auch nicht wenn du das als Gewinn aus privaten veräusserunggeschäften versteuer.
Die Frage lässt den Schluss zu dass du mal mit einem Steuerberater sprechen solltest... sonst könnte die gmbh ein finanzielles Desaster werden.
Hallo Jürgen,
danke für den Hinweis. Ich konkretisiere nochmal die Idee.
Ich kaufe privat für 100€ ein.
Verkaufe für 100€ an die GmbH.
Diese Verkauft für 130€ an einen Dritten.
Davon werden gemäß Differenzbesteuerung wegen Einkauf von Privat 100€ als Ertrag ohne MwSt gebucht und die 30€ als Ertrag inkl. MwSt. aufgeteilt in 25,21€ netto und 4,79€ abzuführende USt.
Auf der Rechnung wird ein Hinweis vereinbart gemäß Differenzbesteuerung inkl. MwSt., aber ohne eigenen Ausweis der Steuer.
Fürs Finanzamt ist das egal. Das hat ja privat von mir knapp 15,97€ MwSt. + von der GmbH 4,79€ bekommen.
Bei 130€ mit Vorsteuerabzug wären es 20,75€ gewesen.
Vermutlich bin ich mit meiner Frage hier aber tatsächlich auf der falschen Plattform unterwegs.
Stelle Dir die GmbH, die eine juristische Person ist, vor als natürliche Person.
Nenne sie Gustav. Stelle Dir vor, Gustav wäre eine Firma. Mit dieser Vorstellung denke noch einmal alle Geschäftsabläufe durch. Frage Dich, wo Geld übrig bleibt und wem.
Denke auch daran, dass Du unbeschränkt haftest für die Geschäfte, "Gustav" jedoch nur beschränkt.
aus Privatverkauf kann keine VST gezogen werden. der darf die nicht in der Rechnung ausweisen.
Das ist mir klar. Daher der Hinweis auf die Differenzbesteuerung, wie beim Einkauf von Privatpersonen üblich (bspw Gebrauchtfahrzeuge)
wird das bei Panama-, Paradies- und Nochwas Papers nicht auch so gehandhabt, nur andersrum (damit sich Großkonzerne "armrechnen"und Steuern sparen)?
Irgend sowas war da doch 🤔
wie gelingt es dir als Privatperson günstiger an Waren zu kommen ist die Frage
Du bist doch so oder so gewerblich, oder nicht?