Ist meine Mutter wirklich eine schlechte Mutter?
Hallo, also ich bin jetzt seit einiger Zeit in Therapie und da kam das Thema Familie vor. Ich habe halt meine Probleme geschildert und mein Therapeut ist zu dem Schluss gekommen das meine Mutter eine schlechte Mutter ist.
Meine Mutter ist eine sehr schwierige Person. Wir haben seit sehr vielen Jahren kein gutes Verhältnis. Sie hatte mich als Kind immer allein gelassen und geschlagen trotzdem ist sie für mich da.
Sie ist oft sehr angsteinflößend hat aber auch ihre guten Seiten. Sie ist vielleicht nicht so für mich da wie ich es brauche aber wenn gibt sie sich mühe.
Sie Wieder spricht sich oft selbst was es auch schwierig mit ihr macht. Sie hält nicht das was sie verspricht und über Probleme kann man mit ihr nicht reden. Sie provoziert gerne wenn sie Langeweile hat.
Sie schreit auch viel wenn ihr was nicht passt und das obwohl wir beide aufhören wollten uns anzuschreien.
Manchmal hat sie sich nicht im Griff und platzt förmlich. Früher hat sie auch eine menge Probleme in der Familie gehabt weswegen sie so ist. ( Ihre Worte) Ich weiß einfach nicht ob ich meinem Therapeut glauben soll.
Therapeuten können ja viel erzählen in einer Stunde. In zwei Wochen ungefähr sehe ich ihn wieder da kann ich nochmal mit ihm sprechen aber ich brauche jetzt eure Meinung.
Ich weiß auch gar nicht was eine schlechte Mutter ausmacht.
6 Antworten
Deine Mutter hat offenbar schwerwiegende psychische Probleme und war nie bereit, Hilfe anzunehmen und ihre eigene Vergangenheit aufzuarbeiten. Sie gibt einfach nur das weiter, was sie selbst erlebt hat. Das ist ihr Weg, Spannungen abzubauen, so fühlt sie sich besser. Das ist der bequeme Weg, den übrigens viele Elternteile mit dieser Problematik gehen!
Dein Therapeut sagt jetzt einfach, daß sie eine schlechte Mutter ist. Ok, schön und gut. Finde ich jedoch sehr mager! Wenn er das einfach so stehen lässt, ohne weiter darauf einzugehen, dann ist ER keine Leuchte von einem Therapeuten. Da sollte schon noch etwas mehr dazu kommen, vor allem auch Strategien, wie Du Dich selbst schützen kannst. Alles Gute Dir!
Hallo, ich habe gestern eine ähnliche Frage gelesen, aber nicht geantwortet, weil die FS meine Antwort wahrscheinlich nicht hätte hören und verstehen wollen.. Ihr ging es nur um die Beurteilung ihrer Mutter, aus der Sicht wie sie von Ihr geschildert wurde. Bei dir ist das zwar ungefähr das Gleiche, doch du fragst aus einem anderen Interesse und vielleicht hat die ähnliche Frage dir nur eine Anregung gegeben.
Ich denke, niemand kann einen Menschen beurteilen, den er nicht selber kennt, doch man bekommt ein Bild von jemand, der solche Frage stellt. Da bist du meiner Ansicht nach mit dem anderen FS nicht zu vergleichen, sondern ein ganz anderer Typ Mensch.Auch dein Problem scheint ein anderes zu sein, wenn du dafür einen Therapeuten aufsuchst.
Es stimmt, nicht alle Therapeuten sind gleich, deshalb ist es sehr wichtig, dass du zu ihm Vertrauen hast. Wenn das nicht der Fall ist, solltest du dir einen anderen Therapeuten suchen, am besten einen Psychologen.
Er wird deine Mutter nicht ändern können, aber er könnte dir vieles erklären, damit du verstehst, warum sie so ist.. Das zu wissen macht vielleicht den Umgang mit ihr erträglicher. Auch deine Mutter war mal ein Kind und hatte vielleicht nicht die Möglichkeit sich anders zu entwickeln.
Das soll keine Entschuldigung sein, nur helfen zu verstehen.Denn Dinge, die man versteht, machen es oft leichter, sie auch zu akzeptieren.
Danke. Ich habe mir gerade mal das Profil und ihre Fragen angeschaut. Hatte vorher noch keine gelesen. Nur schon einige Antworten, die ich ziemlich gut fand. Als ich ihre Frage las, habe ich irgendwie die Schwere ihres Problems nicht erkannt.
Wenn die schwierigen Umstände schon dem Jugendamt bekannt sind, verstehe ich nicht, warum sie noch Zuhause ist . Naja, von Kinderheimen hört man selten etwas Gutes. Muss das denn ein Kinderheim sein? Ich weiß nicht , wie alt sie ist und ob oder welche andere Möglichkeit es eventuell gibt. Darin kenne ich mich nicht. Doch ich habe ihre Frage noch einmal aufmerksam gelesen und finde den Psychologen und was er gesagt hat nicht gut für sie.
Einem Kind zu sagen, deine Mutter ist schlecht, das darf niemand.Er hätte das mit anderen Worten umschreiben können.. Sie ist 14 und kann vieles nicht verstehen. Doch eine Mutter-Kind Bindung ist immer da, wenn sie auch noch so klein ist. Ihre Mutter ist wahrscheinlich, wenn auch selten, manchmal gut zu ihr. Sie hat mit ihr auch über früher gesprochen und nachdem sie das geschrieben hatte, folgten die Worte... Ich weiß einfach nicht ob ich meinem Therapeut glauben soll. Sie zweifelt also ob ihre Mutter schlecht ist, jedenfalls an das, was sie selber unter schlecht versteht. Gedanken, die ein Kind noch mehr belasten, auch das Gewissen.
Leider wird diese Diskussion sie demzufolge auch belasten.
Ich glaube, dass lässt sich nicht vermeiden.
Wenn das Jugendamt sie aus der Familie herauszieht und man sie vorher immer in Watte packt, ist ihr vermutlich gar nicht geholfen dadurch.
Wenn das Jugendamt sie bei der Mutter belässt, ist es für sie wichtig, dass sie sich nicht übermäßig die Schuld an den Zuständen gibt.
Ja, da denke ich genau wie du. Doch wenn ich lese, wie und was sie schreibt, sehe ich in ihr ein sehr intelligentes Mädchen und wir können nur hoffen und wünschen, dass sie sich für das Verhalten ihrer Mutter niemals schuldig fühlt.
Danke für deine Antwort. Meine Therapeut ist Psychologe aber das konnten Sie ja nicht wissen. Meine Mutter hatte vor mir noch zwei weitere Kinder und die wurden ehrlich gesagt etwas besser behandelt deswegen hätte meine Mutter ja alle ihre Fehler bei mir nicht ein drittes mal Wiederholen müssen. Ich wei0 sowieso nicht was ich glauben soll.
Ja, wenn ich so viele Dinge gehört hätte, die nicht der Wahrheit entsprechen, würde ich auch nichts mehr glauben. Es ist unbegreiflich, dass deine Mutter mit dir so schlecht umgegangen ist und sogar geschlagen hat, da bleibt es nicht aus, dass du ständig Angst hattest und immer noch hast.
Ich weiß nicht wie alt du bist, doch wenn du jetzt bei einem Psychologen in Behandlung bist, leidest du wahrscheinlich unter einer großen Angststörung , die dir das Leben noch schwerer macht,, als es schon ist..
Es ist gut, dass du dir Hilfe gesucht hast. Doch ich weiß, dass bei den meisten jungen Menschen die Erwartungen anders sind, als sie denken und deshalb werfen die meisten schnell das Handtuch.Ich möchte dir ein bisschen erklären, was dich erwartet und hoffe, du kannst diese Therapie durch halten.
Fest steht, dass kein Psychologe, Psychiater noch ein Therapeut, die Probleme seiner Patienten lösen. Das kann und muss jeder für sich allein.
Aber sie können helfend begleiten und zwar mit Gespräche, Rat geben, Wege zeigen,, oder auch Medikamente, damit der Patient Kraft und Mut zu bekommt für seine schwere Aufgabe , nämlich in seinem Leben etwas zu ändern.
Dafür ist es sehr wichtig, die Patienten gut zu kennen, damit sie auch die richtige Hilfe bekommen, die für ihr Problem machbar ist.. Ändern heißt, etwas aktiv tun, oder eben seine Gedanken, Einstellung Vorstellung so zu ändern, dass das Leben erträglich ist, oder sich später noch ändern lässt.
Sorry, das ist ziemlich schwierig zu erklären, doch für dich ist das Letztere wahrscheinlich richtig. Denn du kannst aktiv nichts ändern, weil du noch nicht volljährig bist und deshalb auch solange noch ausharren musst. Aber du kannst lernen wie du mit allem umgehst, dass dich vieles nicht mehr so stark belastet und dadurch auch vieles erträglicher wird.
Wie du siehst, liegt die also die meiste Arbeit bei einem selber. Leider wollen die meisten jungen Menschen aber diese Arbeit nicht, sie wollen, dass der Arzt dafür sorgt, dass es ihnen besser geht., was leider unmöglich ist.
Es ist traurig, wenn viele das nicht einsehen. Sie sagen dann, der Doktor oder die Therapie hat mir nicht geholfen, dabei haben sie sich nicht helfen lassen und die Mühe der Fachkräfte war umsonst.
Ich hoffe, diese Erklärung war für dich ein bisschen aufschlussreich. Ich würde an deiner Stelle die Therapie machen. Du lernst eine ganze Menge auch fürs Leben. Irgendwann geht auch die Zeit bis zu deiner Volljährigkeit vorüber. Dann versuche dich so früh wie möglich unabhängig zu machen, auch von der Familie. Denn nur wenn du wirklich frei bist, verschwindet auch deine Angst. Ich wünsche dir, dass das Leben noch viel Schönes für dich bereit hält.
Ich bin mir ziemlich sicher das ich keine Angststörung habe. Ich habe nur erwähnt das meine Mutter Angsteinflößend sein kann. Was auf mich zu kommt weiß ich bereits das ist nicht meine erste Therapie.
Ich habe viel an mir gearbeitet aber meine Mutter muss auch an sich arbeiten was sie nicht will weil sie der Meinung ist es sind meine Probleme und sie hat damit nix zu tun.
Trotzdem danke für deine Antwort.
Okay, manchmal ist es für Außenstehende schwierig, die Tiefe eines Problems zu erkennen. Nachdem ich deine Frage nochmal gelesen habe, gefällt mir dein Psychologe gar nicht. Einem Kind zu sagen, deine Mutter ist schlecht, das darf nicht sein. So etwas darf niemand sagen , egal wie die Mutter ist. Vielleicht machst du dir mal Gedanken, ihn eventuell zu wechseln. Ich persönlich finde ihn nicht kompetent und es wäre sehr traurig, wenn er dir mehr schadet als hilft.
Ein guter Therapeut macht so eine verurteilende Aussage nicht. Oft sind "Täter" selber Opfer, also müsste genau genommen deine Mutter eine Therapie machen und nicht nur du
Ein guter Therapeut macht so eine verurteilende Aussage nicht.
Soll der Therapeut demzufolge nichts negatives über die Mutter sagen, bis dass das Jugendamt die Fragestellerin mitnimmt, weil die Kindeswohlgefährdung sonst nicht mehr zu lösen ist?
Ist es wirklich richtig, dass der Therapeut bis zu diesem Punkt nichts negatives über die Mutter sagt?
Danke für deine Antwort. Tatsache habe ich ihr oft gesagt sie soll eine Therapie machen aber sie lehnt es immer ab und nimmt mich nicht ernst.
Is subjektiv, aber mMn ist ein Elterntel, der (egal welche Form der) Gewalt anwendet, prinzipiell KEIN "guter" Elternteil.
Das sind Außenmeinungen. Für DICH stell dir mal die Frage, was denn eine gute Mutter ausmacht? Liebevoll, unterstützend, NIEMALS gewalttätig, geduldig, selbstreflektiert usw., auch hier wieder NUR MEINE Meinung. Was aber kommen da bei DIR für Gedanken? Erwartungen? Ansichten? Wie würdest DU dein Kind behandeln?
Man muss nicht immer alles in gut oder schlecht unterteilen. Vielleicht tust du dir auch mit nem anderen Ausdruck dafür leichter? Fällt dir dazu was ein?
Alles nur Denkanstöße :)
Schon oft hast du hier Fragen gestellt, die klar zeigen, dass deine Mutter eine schwierige Person ist. Es ist nicht um sonst so, dass das Jugendamt in deiner Familie aktiv ist und deine Mutter letztlich dazu gebracht hat, dich nicht mehr zu schlagen.
Dass deine Mutter die anderen problematischen Verhaltensweisen verheimlicht oder herunterspielt, haben wir auch schon besprochen. Schon das alleine zeigt, dass du einfach kein Glück hast, was die Person deiner Mutter angeht.
Denn jeder vernünftige Erwachsene würde alles, was du in dieser Frage schreibst, sofort unterlassen, wenn er auf den Gedanken kommt, dass das Jugendamt es nicht erfahren soll.
Wenn man schon denkt, dass das Jugendamt es nicht erfahren soll, dann ist das Ausmaß erreicht, wo man sich einfach beherrschen sollte und das schreien unterlassen.
Dass deine Mutter darauf setzt, Dinge herunterzuspielen, zeigt, dass sie weiß, dass sie etwas falsch gemacht hat. Sie sollte eigentlich dann auch Folge leisten, und ihr Verhalten ändern. Dass sie kein Problem bei sich selbst sieht, ist eines ihrer größten Probleme.
Nicht um sonst wäre es dir beinahe passiert, dass wenn du eine gute Pflegefamilie gefunden hättest als Kind, dass du dann dort und nicht bei deiner Mutter leben würdest. Die Pflegemutter würde dann genau das Gegenteil sein, von dem, was du in dieser Frage beschreibst.
Ich habe schon andere Fragen dieser Fragestellerin beantwortet und bin damals zu dem Schluss gekommen, dass in ihrem Fall vermutlich eine Herausnahme aus der Familie durch das Jugendamt die Lösung für ihre Probleme sein sollte.
Das hatte das Jugendamt auch vorher schon gemacht, aber sie ist wieder zurück zu ihrer Mutter gekommen.
Auch findet die Fragestellerin die Betreuungsqualität im Kinderheim auch nicht befriedigend, wenn ich mich recht erinnere.