Ist man ein schlechter Mensch, wenn man Insekten tötet?

12 Antworten

Man kann alles in Frage stellen, im prinzip ist es kein phänomen, das die emphatielosigkeit zu anderen Lebensformen stärker ausgeprägt ist, als bei gleicher Lebensform die auch eigentlich zur Artungserhaltung beitragen sollte zu dem da auch im psychologischen prozess die Abwehrreaktion mit Urängsten eingebunden ist, wobei es beim Menschen eher chaotischer aussieht als das sie sich noch vergleichen lassen könnte. Ich erlebte mal eine Situation wo ich an der Balkontür an meiner Hand ein Spinnenfaden vernahm. Ich rollte also mit beiden händen ein und wunderte mich warum dieser Faden nicht endete. Ein Besucher zeigte plötzlich auf meine Knie und da sah ich wie eine größere Spinne daran hing und sich stendig meiner aufrollung versuchte abzuseilen. Komischerweise als sie auf den fliesen aufkam, lag sie total verkrüppelt da und bewegte sich nicht. Der Kollege ging sofort ein Blatt papier holen. Als wir versuchten sie vorsichtig aufzuschaben fing sie plötzlich an schnell zu flüchten und just in time aus der schnellen Bewegung heraus trete er mit dem Fuß auf die Spinne.

Eine reaktion die ich so schnell gar nicht realisiert habe aber mich Tage später noch beschäftigte. Ich dachte mir das es sich um eine reflex situation handelte und ich diese hätte stoppen können, in dem ich mit meinen Fuß verhindert hätte sie zu treten. Wobei das nichts mit einer emotionalen Wertung zu tun hatte, sie rannnte richtung ausgang zur Balkontür.

Noch interessanter war wie 2 evolutionierte spezien "Mensch" geglaubt hätten sie wäre wirklich tot obwohl wir beide zuvor gesehen hatte das sie sich qicklebendig abseilte. Aber die Art und Weise und vielleicht auch der innere glauben der Spinne war so ernst, das wir in dieser spontanen Situation nichts anderes vermuten hätte können.

Ich bin in meiner alten Zeit auf vieles getreten, und habe aus erschrockenheit viele Dinge getan die ich nach dem ich das wissen hatte nicht mehr getan habe. Nicht das ich auchmal phasen gehabt habe an dem ich eine Wespe aus einem Spinnennetz befreite, jedoch mir zu dieser Zeit auch keine Gedanken machte, was mit der Spinne ist, die vielleicht schon lange nichts mehr zu essen hatte und eventuell ihre Letzte Mahlzeit genommen hatte.

Seit jedoch dem erlebniss, mit dieser Spinne - die definitiv mehr Angst gehabt hat als wir vor Ihr, brachte mich dazu mich mehr um dieses Thema zu interessieren so erfuhr ich zum Beispiel das große Spinnen weibliche sind, die kleinen die männlichen. Ich fand heraus das Spinnen 7 verschiedene Seile benutzen je nach Verwendungszweck, dass Mänchen es nicht leicht haben bei der Paarung abgemurkst zu werden, das sie sehr intelligente und helferische Lebensgefährten sind. Und mehr und mehr verschwand auch meine Abneigung.

In unsere Lebensphase sind wir nur Teil in einen Lebensabschnitt von ca 80 Jahren, in hundert Jahren gibt es nichts mehr was man heute wiederfinden würde.

Somit ist die aufklärung sich mehr und mehr bewusst zu machen das Leben zu verstehen ein Teil der dazu beitragen kann bewusster und auch emphatischer mit den Mitgefährten umzugehen.

Im Übrigen habe ich seit zwei Jahren ein immer wieder neuaufgebautes wespennest unter meinem Mamortisch. Seit dem habe ich keine Spinnen mehr gesehen. Interressant wie die Natur so funktioniert.

Nein. Gleich die Person infrage stellen bei SO einer Tat wäre zu extrem. Gibt schlimmeres. Schalte mal auf ZDFinfo^^

Ja und das meine ich ernst.Wer Insekten töten, tötet ein Lebewesen, was gleichzustellen ist als würde man ein Menschen töten.

Nur wurde das von der Menschheit normalisiert.


Rheinflip  08.05.2021, 14:16

Du legitimiert damit Morde

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Fluesterpups  08.05.2021, 14:12

Ganz so extrem sehe ich es nicht. Aber ich bin der Meinung, dass jedes Lebewesen wertvoll ist und ein Recht auf Leben hat.

Wie friedliche Konfliktlösung geht weißt du erst, wenn eine Mücke auf deinem Hodensack saß ;)

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KeinPlanChris  08.05.2021, 14:08

Sehr komische Aussage.

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Sokrates2021  08.05.2021, 14:11
@KeinPlanChris

Zumal ich den Wert von Menschen nie verstanden habe. Schließlich spricht sich der Mensch seine Lebensberechtigung selbst zu. De facto tut er jedoch einiges, um das Leben - objektiv - nicht zu verdienen.

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Sokrates2021  08.05.2021, 14:15
@KeinPlanChris

Solange sie keine Menschen sind, haben sie zumindest einen Platz in der Natur bzw. eine Funktion, einen Sinn.

Der Mensch zerstört im Wesentlichen die Natur und sich selbst. Ich sehe das als Aspekt, Lebewesen mit Lebensberechtigung von Lebewesen ohne Berechtigung zu unterscheiden.

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yumakcatsprite  08.05.2021, 14:50
@KeinPlanChris

Nö das finde ich nicht. Menschen denken die Welt gehöre ihnen, weshalb du meine Aussage auch als komisch siehst.

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Tiere töten Tiere, also warum wir nicht?

Die Gewissensfrage

Ist es in Ordnung, als Vegetarier für das Leben der Tiere einzutreten, aber nachts auf Spinnen- und Mückenjagd im Schlafzimmer zu gehen ?

Es ist kein Automatismus, sondern Ihre Entscheidung, den Grundsatz »Du darfst nicht töten« nicht auch bei Insekten und Schädlingen gelten zu lassen. Man kann es nämlich auch anders handhaben. Strenge Anhänger der indischen Religion der Jainas, die sich besonders Ahimsa, der Gewaltlosigkeit gegenüber Lebewesen, verschrieben hat, lehnen beispielsweise sogar den Ackerbau ab, weil man beim Pflügen unweigerlich kleine Lebewesen im Boden tötet. Auch tragen sie einen Mundschutz, um nicht versehentlich kleine Fliegen einzuatmen.

Albert Schweitzer entwickelte eine »Ethik der Ehrfurcht vor dem Leben in all seinen Erscheinungsformen«. Allerdings hatte auch schon Schweitzer das Problem gesehen, dass er als Arzt manchmal Bakterien töten muss, um das Leben eines Menschen zu retten. Tatsächlich wäre es schwer vorstellbar, den Tod eines Menschen in Kauf zu nehmen, um das Leben von Krankheitserregern zu retten.

Auf der anderen Seite kann man Tierschutz und Tierliebe aber auch auf leidensfähige Tiere beschränken und Insekten oder Spinnen davon ausnehmen. Vielleicht neigen Sie ja zu dieser Auffassung, was allerdings nicht erklären würde, warum Sie bereit sind, Mäuse zu töten, die ja immerhin zu den Säugetieren gehören. Oder Sie gründen Ihre Tierliebe im Sinne der Moralbegründung des Philosophen Arthur Schopenhauer auf Mitleid und verspüren dieses eben nicht, wenn ein Tier es wagt, bei Ihnen einzudringen. Falls Ihre ganze Moral nach diesem Prinzip funktioniert, sollten Sie jedoch unbedingt einen Warnhinweis für Besucher an Ihrer Türe anbringen.

Schließlich bliebe als Begründung eine Art »Notwehr«, etwa zur Verteidigung der Nachtruhe bei den Insekten oder gegen Schäden bei den Mäusen. Das könnte überzeugen, nur müssten Sie, wenn Sie es mit Ihrer Tierliebe ernst meinen, das Töten auf die Fälle beschränken, in denen es keine Alternative dazu gibt. Und das ist etwa bei Mäusen und Spinnen nicht der Fall: Man kann sie lebend fangen und aussetzen.

Deshalb scheint mir Ihre Unterscheidung bei der Tierliebe inkonsequent. Andererseits sehe ich aber auch keine Verpflichtung, in seinen Zuneigungen konsequent zu sein. Und die Schar der Hühnchen, Schweine, Kälber und anderer Tiere, die Sie in Ihrem Leben nicht gegessen haben, wird auch nicht darauf bestehen.

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