Ist Glaube eine Entscheidung?
Habe gerade eine Diskussion in der diskutiert wird, ob Glaube und nicht-glaube eine Entscheidung ist (in der WESTLICHEN WELT).
Ich sage ja. Man hört sich ja verschiedene Weltbilder an und wählt das aus, das einem am ehesten gefällt.
Ich persönlich bin in einer religiösen Familie aufgewachsen und habe mich mit 10 aktiv gegen das Christliche Weltbild entschieden und im Laufe der Zeit gegen jedes andere religiöse Weltbild.
Ich würde also schon sagen dass das eine Entscheidung ist, auch wenn man in diese Richtung erzogen wird. Man hat ja die Möglichkeit andere Meinungen zu hören und sich selbst ein Bild zu machen.
14 Antworten
Hallo jsmnkr,
ich persönlich stimme dir da eigentlich zu. Meistens wird man in einen Glauben hineingeboren und wächst mit diesem auf, aber besonders im westlichen Teil der Welt wird in der Bildung ja eigentlich viel Wert darauf gelegt, die verschiedensten Religionen kennenzulernen und sich sein eigenes Bild zu schaffen (zumindest ist das die Erfahrung, die ich gemacht habe). Ob man dann bei dem Glaubend der Familie bleibt, oder anders denkt, entscheidet man ja selbst. Das was wir lesen und erfahren prägt unsere Gedanken, wie wir die Welt sehen. Vielleicht fühlt man sich zu einer Glaubensrichtung oder einer Denkweise besonders hingezogen, oder man entscheidet sich an keine dieser zu Glauben und sich eine eigene Meinung zu bilden.
Ich denke allerdings, dass in besonders streng religiösen Familien die Kinder besonders eng an ihren Glauben verknüpft werden und bei diesem dann auch bleiben. Das kindliche Bewusstsein ist besonders formbar. Was die Eltern dem Kind beibringen, was richtig ist und was falsch ist, verinnerlicht dieser Mensch meist ein Leben lang.
Prinzipiell denke ich jedoch, dass es jeden selbst überlassen bleibt, an was er glaubt und wonach er sein Leben richten möchte. Friedrich ll von Preußen hat das ziemlich treffend in seinem Zitat zusammengefasst, als er den katholischen Glauben im protestantischen Preußen erlaubt hat:
"Die Religionen Müsen alle Tolleriret werden und Mus der Fiscal nuhr das Auge darauf haben, das keine der anderen abtrug Tuhe, den hier mus ein jeder nach seiner Fasson Selich werden."
Ich hoffe, ich konnte dir weiterhelfen ;)
LG, Aryala
Also ich habe ein Problem mit der Annahme man könne sich für Glauben im allgemeinen Sinne entscheiden. Sicher spielt das Umfeld in dem man geprägt wurde eine Rolle und die Erziehung hat ihren Anteil. Sicher kann man entscheiden ob man dieser oder jener Kirche angehören möchte.
Allerdings wenn man eigentlich nicht an die Existenz eines höheren Wesens glaubt, dann wäre die Entscheidung für Glauben ja Heuchelei.
Umgekehrt kann ich mir nicht vorstellen, das jemand der an die Existenz glaubt, einfach so entscheidet "Nö, ich will das jetzt nicht mehr glauben".
Glauben heißt ja bekanntlich nicht Wissen. - Ich kann dir die Frage aber dennoch, natürlich nur aus meiner persönlichen Perspektive beantworten. Je mehr ich über die Welt weiß, desto sicherer bin ich mir persönlich, dass die Naturgesetze kein Zufall sind. Ich bin überzeugt, dass Gott die Dinge ordnet. Ich bin als evangelischer Christ erzogen. Naturgemäß erscheint mir daher das Gottesbild vom vergebenden Gott und von Vater Sohn und Heiligem Geist, als das mir Vertraute. Dennoch halte ich es nicht für das "richtige" denn egal welcher Monotheistischen Religion jemand angehört, bis auf Kleinigkeiten glauben wir ja alle an den gleichen Gott. Und selbst jemand der einer Vorstellung von vielen Göttern anhängt, hat ein Bild, dass von dem Meinen nicht so stark abweicht, dass ich das Gefühl hätte der eine würde richtig und der andere falsch liegen. Ich muss zugeben, das mir Vorstellungen aus dem Buddhismus zum Teil schräg vorkommen, aber ich bin bereit anzunehmen das auch diese den Ursprung in der Existenz Gottes haben. Um sicher zu sein, dass es Gott gibt, ohne den Beweis zu fordern und genau das ist meiner Meinung nach der Kern von Glauben, brauche ich nicht zu entscheiden.
wissen dann gläubige dass ihr gott der richtige ist?
Das ist der springende Punkt.
Wir wissen es nicht, sonst wäre es ja kein Glaube sondern eben Wissen.
Wissen möglicherweise insofern das ich weiß das es sich gut anfühlt.
Alternativ, ich weiß ich habe mit meiner Frau das Glück und eine großartige Zukunft gefunden.
Es ist eine übernatürliche Entscheidung, die man aber begünstigen kann, in dem man nicht stur auf seinem Weltbild beharrt. Wer nach Gott sucht - entscheidendes Wort sucht - wird ihn auch finden.
wäre da ganz ruhig Milliarden von Gotteserfahrungen als Psychosen zu bezeichnen. Bisher wurde sowas nie nachgewiesen sondern nur behauptet, dass Christen sich alles einbilden
über jahrtausende ohne jeden Beweis bei Milliarden von Menschen?
naja, was so als “Gotteserfahrung” gilt, liegt ja in einem sehr großem Spektrum
der Christliche Glaube existiert seit 2000 Jahren, alleine heute gibt es mindestens 1 Milliarde Christen und die Generation davor auch und die davor auch. Also selbst wenn ich Katholiken nicht dazu zähle, haben wir Milliarden von Menschen, die über Gotterfahrungen berichten. Da brauche ich das Mittelalter nicht mal ein beziehen
Wer nach Gott sucht - entscheidendes Wort sucht - wird ihn auch finden.
Klar und wer Einhörner sucht - entscheidendes Wort sucht - wird auch diese finden.
Sagt jemand, der weder nach Einhörner noch nach dem Spaghettimonster noch nach Allah noch nach den germanischen Göttern noch nach Jesus gesucht hat.
Ich habe im Gegensatz zu dir (ich war Atheist) viele Gottessysteme ausprobiert und wer hat als einziger geantwortet, meine gigantischen Probleme einfach aufgelöst, die ich viele Jahre hatte und hat darüber hinaus mir allein im ersten Jahr 1000 Wunder geschenkt? - Jesus und nur Jesus und kein Einhorn, Fee, anderer "Gott"
Sagt jemand, der weder nach Einhörner noch nach dem Spaghettimonster noch nach Allah noch nach den germanischen Göttern noch nach Jesus gesucht hat.
Und du willst wissen, wonach ich gesucht habe? Da behauptet jemand aber viel Wissen über mich zu haben. Behauptest du wirklich von dir selbst allwissend zu sein? Und mit derartiger Blasphemie kannst du leben?
Ich habe im Gegensatz zu dir (ich war Atheist) viele Gottessysteme ausprobiert
Was heißt "ausprobiert"? Je nach Auslegung habe ich auch viele Gottessysteme "ausprobiert".
und wer hat als einziger geantwortet, meine gigantischen Probleme einfach aufgelöst, die ich viele Jahre hatte und hat darüber hinaus mir allein im ersten Jahr 1000 Wunder geschenkt? - Jesus und nur Jesus und kein Einhorn, Fee, anderer "Gott"
Einbildung ist keine Bildung. Oder um den Spieß umzudrehen: Sagt jemand, der nie eine Antwort von Jesus bekommen hat, noch seine gigantischen Probleme von diesem gelöst bekommen hat, noch im ersten Jahr 1000 Wunder von Jesus geschenkt bekommen hat.
Dein Jesus hat mir auf jeden Fall nicht geantwortet. Das Glitzerpuder, das ich im Laufe meines Lebens häufig gesehen habe, sieht eher nach einer Antwort von Einhörnern aus.
klar, deine Einstellung ist ja sichtlich mies und Gott schaut aufs Herz. Du hast aber keinen Bock. Gott drängt sich nicht auf und du willst halt nicht sondern nur Schlau wirken vor anderen.
klar, deine Einstellung ist ja sichtlich mies und Gott schaut aufs Herz.
Wer?
Du hast aber keinen Bock.
Ich habe Bock, du hast aber keinen Bock.
Gott drängt sich nicht auf und du willst halt nicht
Was will ich halt nicht?
sondern nur Schlau wirken vor anderen.
Schlau wirken? Ich meine, gut, die Messlatte wird hier aber auch wirklich niedrig angelegt.
in welcher Kirche warst Du?
Ich war in vielen Kirchen. Schön aussehen tun sie ja (häufig).
Ja, es ist eine Entscheidung.
Dann glaub mal bitte daran, dass Australien nicht existiert und erzähl mir, wie gut das funktioniert hat :)
ne ich entscheide mich dagegen das zu glauben
Dann ist Glaube auch keine Entscheidung. Danke, dass du mein Experiment mitgemacht hast und dich selbst diffamiert hast :)
Glaube ist keine freie Entscheidung. Man wird in den allermeisten Fällen in einen Glauben hinein geboren und kann nichts dafür. Dagegen ist es eine freie Entscheidung, wenn man sich entschließt nicht mehr zu glauben.
Es gibt natürlich auch verwirrte Geister, die erst als Erwachsene zum Glauben finden. In einem solchen Fall ist auch das eine freie Entscheidung.
wurde ich auch. aber ich habe mich ja aktiv dagegen entschieden meiner familie zu folgen und das mit 10 jahren.
Ich wurde als Kind gezwungen in die Christenlehre zu gehen. Irgendwann ist es aus mir heraus geplatzt, ich habe laut gesagt dass ich nicht glaube, dass Jesus über das Wasser gegangen ist. Du kannst dir die entsetzten Gesichter nicht vorstellen! Blasphemie! Ich musste dann die beiden restlichen Stunden mit dem Gesicht zur Wand in der Ecke stehen und über mein "Vergehen" nachdenken. Das habe ich auch gründlich gemacht und bin zu dem Schluss gekommen, dass Religion nichts für mich ist. Heute bin ich ein militanter Gegner jeglicher Ideologie. Das schließt alle Religionen ein, aber auch politischen Extremismus.
Geht mir tatsächlich ähnlich.
Ich hatte das Glück einen Pfarrer in der Schule zu haben der sehr offen im Diskurs war. Das hab ich zu Hause ein bisschen vermisst weil niemand genau auf meine Anmerkungen eingegangen ist. Leider hatte ich diesen Lehrer nur 2 Jahre und danach eine Lehrerin die sich beleidigt gefühlt hat wenn man ihre Religion angezweifelt hat. Sie hat mir sogar deshalb in Facebook geschrieben und mir in einem persönlichen Gespräch gesagt dass ich mich psychologisch behandeln lassen soll lol
Ich bin kein verwirrter Geist, nur deswegen, weil ich mich als erwachsener für Jesus entschieden habe
Na wenigstens hast du begriffen welche Leute ich gemeint habe.
aber woher wissen dann gläubige dass ihr gott der richtige ist? sie müssen ja alle verglichen haben um zu ihrer prämisse zu gelangen