Ist Fleisch essen ein natürliches Verlangen oder eine Sucht?

13 Antworten

wir haben von der Natur aus einen Allesessertrieb und ein Allesessergebiss - unser Körper verfügt über einen Allesesserhaushalt - was soll daran eine Sucht sein?

man ist von Natur aus ausgerichtet, sich Essen zu besorgen, sonst geht das Leben nicht weiter - das ist genauso wichtig wie die Fortpflanzung

früher hat man sich derartige Fragen nicht gestellt: es wurde alles gefuttert, was es gab

da wir inzwischen nicht ausgestorben sind, kann man uns somit als Erfolgsmodell bezeichnen

was wir als Sucht bezeichnen, ist eine Neigung zum Konsum von schädigenden Substanzen (Alkohol, Drogen) bzw. die Neigung zu schädigendem Verhalten (Spiel- und Sexsucht sowie Kaufrausch)

wobei die vorgenannten Substanzen Nervensystem und körperliche Verfassung ruinieren - die vorgenannten Neigungen ruinieren in erster Linie die Finanzen des Betroffenen und natürlich dessen Leben

Süchte entstehen dann, wenn das Belohnungssystem des Menschen nicht richtig funktioniert - das ist aber sowohl bei Vegetariern/Veganern als auch bei Allesessern möglich

die einen Menschen sind nicht in der Lage, Milch und deren Produkte zu verwerten (Laktoseintoleranz) - die anderen können das- hat da irgendeiner eine Sucht?

Somit leide ich an keiner Sucht, wenn ich Fleisch essen will (aber nicht nur) - es ist ein ganz natürlicher Trieb

dies nur für den Fall, dass irgendein Idiot auf den Gedanken kommt, das Essen von Fleisch als Suchtkrankheit zu bezeichnen, die man unbedingt behandeln muss!!!

Ich tendiere auch zum Veganismus (ich mache noch selten Ausnahmen, Vegetarierin bin ich schon seit vielen Jahren). Anfangs war es so, dass ich schon ein Verlangen nach Fleisch hatte - es war halt eine Gewohnheit und ich hatte mich mit der Thematik noch nicht richtig auseinandergesetzt, aber wollte der Tiere wegen kein Fleisch mehr essen. Inzwischen finde ich es sogar unnatürlich, Fleisch zu essen und insgesamt wird mir schlecht wenn ich nur daran denke. Von daher bin ich der Meinung, dass es kein natürliches Verlangen nach Fleisch gibt es aber auch keine Sucht ist

Das Verlangen nach Fleisch ist (meiner Meinung nach) nicht ungewöhnlich, weil der Mensch nun mal einfach ein "Allesfresser" ist. Das sieht man schon am Aufbau des Verdauungstrakts - der kann alles vertragen. Wenn jemand vegan / vegetarisch leben möchte, dann kann er das natürlich machen, aber das ist eine individuelle Entscheidung und keine Pflicht für alle.

Wenn der Körper sagt "ich möchte jetzt ...", dann solltest du ihm das geben. Der weiß schon, warum. Eine Sucht ist das nicht (manchmal denke ich, eine vielseitige / abwechslungsreiche Ernährung könnte doch sogar gesund sein - aber das ist rein subjektiv).

einige meiner Freunde sind auch Veganer aber machen da kein Drama draus.

Ich auch nicht. Ich habe allerdings vor 10 Jahren angefangen den Fleischkonsum zu verringern und kaufe ausschließlich Bio bzw. regional vom Markt und habe den Gemüseanteil beim Mittagsessen auf 200 g eingestellt.

Einen Tag in der Woche komplett Fleische Frei ist kein Problem.

Ich würde niemals einen Chickenburger für einen Euro Essen wollen.

Lieber Hochwertig wie einen Wein, den Trinkt man auch nicht wie Wasser und lieber ein gutes Steak als 3 Billige vom Aldi

Belag und Streichwurst schmeckt wie das Original meiner Meinung nach (Blindverkostung mit Freunden) ;)

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boss1988  19.04.2023, 09:04
Einen Tag in der Woche komplett Fleische Frei ist kein Problem.

Das ist aber tatsächlich nicht gesund. Man sollte eigentlich nicht mehr als 2-3x pro Woche Fleisch essen.

wickedsick05  19.04.2023, 09:48
@boss1988

Das stimmt nicht. Die dge empfiehlt bis 600gr die Woche. Ob an einem oder auf 5 verteilt spielt keine Rolle

Eine Sucht würde ich es nicht nennen, weil sonst müssten darin psychoaktive Substanzen sein.

Und was Veganer angeht: Wenn man sich wirklich intensiv mit dem Thema beschäftigt dann hat man auch irgendwann mal automatisch keine Lust mehr es zu kaufen. Das mag komisch klingen, weil jeder weiß eigentlich, aus was Fleisch ist und welche Probleme es mit sich bringt. Aber die meisten Menschen haben es nicht verinnerlicht. Verinnerlichung kommt nur durch aktives & durchdachtes auseinandersetzen zustande. Wer vegan werden möchte, sollte also ein Buch dazu lesen & sich lange Zeit dafür nehmen.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Aktivist & belesen

boss1988  19.04.2023, 08:57

Dem würde ich mich nicht anschließen. Man kann auch ohne psychoaktive Substanzen eine Sucht entwickeln. Spielsucht, Computersucht, etc. Sucht hat nichts mich psychoaktiver Wirkung zu tun, sondern mit der Ausschüttung von Dopamin.

Bodhgaya  19.04.2023, 10:45
@boss1988
Man kann auch ohne psychoaktive Substanzen eine Sucht entwickeln. 

Ein guter Punkt.

Ich würde sagen, dass das bei der körperlichen Einnahme von Stoffen aber etwas anders ist. Ich glaube da muss man schon psychoaktive zu sich nehmen. Genuss alleine macht nämlich meiner Meinung nach noch keine Sucht im medizinischen Sinne.

boss1988  20.04.2023, 08:29
@Bodhgaya

Kann man nach Zucker süchtig sein. Zucker ist kein psychoaktiver Stoff, schüttet aber dennoch in hohem Sinne Dopamin aus. Auch Käse kann tatsächlich süchtig machen. Es gibt ja auch eine generell Esssucht. Das ist auch medizinisch anerkannt.

Man kann faktisch nach wirklich allem eine Sucht entwickeln. Dazu braucht es wirklich keine psychoaktive Wirkung.

Kugelflitz  19.04.2023, 12:08

Da gibt es nichts zu verinnerlichen. Fleisch gehört zur natürlichen Nahrung des Menschen. Im Gegensatz zu Getreide, das gehört gar nicht (in den Unmengen) auf unseren Speiseplan. Der Mensch isst seit zwei Millionen Jahren Fleisch, aber erst seit weniger als zehntausend Jahren Getreide. Er kultiviert zwar schon länger, aber das wurde nahezu ausschließlich verbraut.

Bodhgaya  19.04.2023, 18:42
@Kugelflitz

Dann dürftest du auch keine Milch trinken, da der Mensch auch erst seit 10.000 Jahren Milch trinkt. Genauso ist es bei Hülsenfrüchten. Und bedenke, die Menschen haben vor Millionen von Jahren nicht unser heutiges Obst und Gemüse gegessen, sondern die unappetitlichen Urformen davon. Beispielsweise war der urpfer Sicht 63 mal so klein wie unser heutiger Pfirsich. Erst vor 10000 Jahren züchtete der Mensch das Obst und Gemüse hoch auf seine heutige Größe: https://www.plantura.garden/gruenes-leben/wissen/ur-gemuese-und-ur-obst#:~:text=Bei%20der%20Urform%20handelt%20es,Sorten%20im%20Nahen%20Osten%20vermutet. Auch das dürftest du alles nicht essen, wenn du dich auf die natürliche Ernährung des Menschen berufst.

Der Mensch braucht Nährstoffe und nicht das Essen an sich.