Ist euer Arbeitgeber tolerant gegenüber eure Religion?

Midnight1999  27.03.2024, 20:15
Und wegen Ramadan hat man ja das Recht auf Nachtschicht also dass das bevorzugt wird

Wäre mir neu, dass man da ein Recht drauf hat. Woher hast du das?

Luzifer145 
Beitragsersteller
 27.03.2024, 20:17

Steht uns zu Religionsfreiheit

6 Antworten

Bin nicht islamischen Glaubens, habe aber Freunde/Kollegen, die es sind.

Bei uns gibt es in der Klinik eine Kapelle, die religionslos ist. Ist halt ein stiller Raum, und es ist ziemlich egal, ob man da zu Gott, Allah, Krishna oder dem fliegenden Spaghettimonster betet.

Außer im OP ist das Tragen von Kopftüchern durch Fachkräfte erlaubt, es wird aber verlangt, dass dieses weiß sein muss - zum einen wegen Sauberkeit, zum anderen damit es einheitlich aussieht mit der Dienstkleidung zusammen.
Im OP darf grundsätzlich nur die Unterwäsche anbehalten werden, aus Gründen der Sterilität. Da aber sowieso auch jeder Kopf bedeckt sein muss mit einer OP-Haube, sollte das nicht das größte Problem sein.

Wünsche für den Dienstplan darf jeder abgeben, auch ohne Angabe eines Grundes. Wenn natürlich zwei Leute sich denselben Dienst wünschen, wird darüber gesprochen, warum dieser Wunsch abgegeben wurde, und dann wird darüber nachgedacht, wie man den Leuten entgegen kommen kann. Und, das man am 27.03 Nachtdienst will, weil da Ramadan ist, zieht halt irgendwie weniger, als wenn da das Kind heiratet - weil der Ramadan einen ganzen Monat geht, nicht nur einen einzigen Tag. Und einen ganzen Monat am Stück Nachtdienst haben geht aus zig Gründen nicht, Arbeitsschutz, Fairness gegenüber anderen die Nachtdienst machen wollen oder aus finanziellen Gründen wollen, usw.
Schwieriger wird es, wenn Person A (Muslima*Moslem) sagt, sie möchte einen bestimmten Nachtdienst wegen Ramadan, und Person B(Christ*in) sagt, sie möchte einen bestimmten Nachtdienst, damit sie dafür an Ostern frei hat. Das ist ja bei beiden eine Religionsfrage.
Im übrigen: Keine der Muslimas bei meiner Abteilung wünscht sich grundsätzlich Nachtdienste für Ramadan, auch wenn sie mitfasten. Habe das auch noch nie irgendwo gehört.

Ich bin tolerant gegenüber Religionen. Und stelle meinen Mitarbeitern auch gern einen Raum zur Verfügung. Aber einrichten müssen sie ihn allein.

Und würden sie auf Nachtschicht bestehen (egal aus welchen Gründen), würde ich sie NUR als Freelancer einstellen und nicht als Arbeitnehmer. Dann können sie arbeiten, WANN sie wollen und soviel sie wollen..

Es ist zu lang, um es als Nachfrage zu posten, deswegen so.

Artikel 4
(1) Die Freiheit des Glaubens, des Gewissens und die Freiheit des religiösen und weltanschaulichen Bekenntnisses sind unverletzlich.
(2) Die ungestörte Religionsausübung wird gewährleistet.
(3) Niemand darf gegen sein Gewissen zum Kriegsdienst mit der Waffe gezwungen werden. Das Nähere regelt ein Bundesgesetz.

Quelle: Grundgesetz

Wo steht da was von einem Recht auf Nachtschicht? Es ist toll, wenn der Arbeitgeber darauf achtet, aber verpflichtet ist er dazu nicht.

Und wegen Ramadan hat man ja das Recht auf Nachtschicht

Wo steht das?
Arbeitsverweigerung hat nichts mit Religionsfreiheit zu tun.

Religionsfreiheit bedeutet, dass du das Recht hast deine Religion frei zu wählen. Das dir die Zugehörigkeit zu einer Religion weder verboten, noch erzwungen werden darf.

Von der Ausübung spezieller Riten wie Ramadan steht absolut nichts im Gesetz.

eine Frage:
Gewährt der Islam auch Religionsfreiheit?

Das Gegenteil ist der Fall. Ihr nehmt also Rechte für euch in Anspruch, die ihr nicht gawährt. Ist das für dich in Ordnung?

Religion ist Privatsache. Der Arbeitgeber ist nicht verpflichtet Gebetsräume zu Verfügung zu stellen. Außerdem. Was ist mit der islamischen Toleranz anderen Religionen gegenüber in den 55 islamischen Staaten? Ach richtig. In allen werden Juden, Christen, Buddhisten ect. gejagt, versklavt und getötet. Aber ihr schreit nach Toleranz.

Woher ich das weiß:Recherche

Tennis92927  11.06.2024, 20:28

Der Antisemitismus ist ein Produkt des christlichen Europas, Juden flohen zu Muslimen weil sie dort sicher waren und dies sagte der Nahost Experte Michael Lüders

https://youtu.be/P0Y56EeP_Bw?si=iNqD24UAvl5UIsQa

Und du hast über den Islam gar keine Ahnung

Allah verbietet euch nicht, gegenüber denjenigen, die nicht gegen euch der Religion wegen gekämpft und euch nicht aus euren Wohnstätten vertrieben haben, gütig zu sein und sie gerecht zu behandeln. Gewiß, Allah liebt die Gerechten.

Der Islam garantiert den Schutz des Zivilrechts für alle Bürger und Besucher eines muslimischen Landes, ob sie Muslime sind oder nicht. Das Gesetz, das die Bürger vor Mord, Diebstahl und anderen Straftaten schützt, sollte für alle, die sich in seinem Zuständigkeitsbereich aufhalten, gleichermaßen gelten.

Auf der Grundlage der Allgemeingültigkeit des Verses 178 in Sure 2 gewährten viele der frühesten muslimischen Behörden Muslimen und nicht-muslimischen Bürgern den gleichen Rechtsschutz. Mordfälle wurden auf die gleiche Weise verfolgt; die Familie des Opfers kann die Hinrichtung des Täters, eine Entschädigung oder eine Begnadigung für sein Verbrechen verlangen.

Der Islam verbietet es, einem Mu'ahid Unrecht zu tun, ihn in seinen Rechten zu beschneiden oder ihm mehr Arbeit aufzubürden.

Der Gesandte Allahs (ﷺ) sagte:

[...] wenn jemand einem Vertragspartner Unrecht tut oder sein Recht schmälert oder ihn zwingt, über sein Vermögen hinaus zu arbeiten, oder ihm etwas ohne seine Zustimmung wegnimmt, dann werde ich am Tag der Auferstehung für ihn eintreten.

https://sunnah.com/abudawud:3052

Mu'ahid (eine Person, der von den Muslimen das Schutzversprechen gegeben wird)

Die Jizyah ist eine Steuer für Christen und Juden, die unter dem Schutz der muslimischen Regierung leben. Sie wird nicht von allen erhoben. Sie wird nur von Männern erhoben.

Nur fähige nicht-muslimische Männer, die sich nicht einer muslimischen Armee anschließen wollen, zahlen die Jizyah.

Frauen, Kinder, alte Männer, Behinderte und Arme sind von der Abgabe befreit.

In ähnlicher Weise waren Muslime verpflichtet, jährlich eine ähnliche Steuer, die Zakat, in Höhe von 2,5 % des Einkommens zu zahlen.

Die Zakat ist nicht nur auf Geld 2,5. Alle Arten von Reichtum sind der Zakat unterworfen

Wenn die nichtmuslimischen Männer dem muslimischen Militärdienst beitraten, waren sie von der Zahlung der Jizya befreit. Doch selbst wenn die Muslime die Zakat zahlten, waren sie verpflichtet, den Militärdienst zu leisten, denn er war für die Muslime obligatorisch.

Nicht-Muslime erhielten volle Freiheit und Schutz durch die islamische Regierung, wie im Fall des christlichen Königs Yuhanna (Johannes) von Aila, der die volle Kontrolle über sein Gebiet hatte. Zu diesem „vollen Schutz“ gehörte auch, dass die Muslime die Nicht-Muslime schützten, wenn ein feindliches Land sie anzugreifen gedachte. Der Feind musste zuerst die Muslime bekämpfen, bevor er den nicht-muslimischen Bürgern Schaden zufügen konnte.

Diese Zahlung (Steuer) wiederum hätte für Krankenhäuser, Schulen, die militärische Verteidigung des

Landes und die Unterstützung der Armen und Bedürftigen gereicht. Beide Steuern (Dschizya und Zakat) waren notwendig, damit die Regierung funktionieren und eine angemessene Versorgung der Bürger gewährleisten konnte

Es ist nicht rechtmäßig, nicht-muslimische Bürger für etwas verantwortlich zu machen, wozu sie nicht fähig sind. Sie dürfen nicht gefoltert werden, um Tribut zu zahlen, noch dürfen sie eingesperrt oder ausgepeitscht werden.

Quelle: Aḥkām Ahl al-Dhimmah 1/137

Umar ibn al-Khattab ging an einem alten Mann unter den nicht-muslimischen Bürgern vorbei, der von Haus zu Haus ging und um Almosen bettelte und er ordnete an, dass ihm Geld aus der Staatskasse gegeben werden sollte, um seine Bedürfnisse zu decken

Quelle: al-Amwāl li-Qāsim ibn Salām 119

Ibn Humam al Hanafi sagte:

Wenn ein Muslim die Weinstöcke oder Schweine eines Ungläubigen, der mit uns im Bund lebt, beschädigt, muss der Muslim diesen Schaden ersetzen. Das liegt daran, dass Wein für sie wie Essig für uns und Schweinefleisch für sie wie Lamm für uns ist.

Fath al-Qadir 9/358