Ist es verlogen Menschen gegenüber freundlich zu sein, die man eigentlich nicht ausstehen kann?
Ständig tobt in mir der Kampf zwischen meinem knigge-würdigen Verhalten, welches mir vorschreibt höflich und nett zu allen Menschen zu sein und meiner Unsympathie, die ich manchen Leuten gegenüber empfinde und sie am liebsten irgendwohin schießen würde, hauptsache weit weg. Einerseits wurde man dazu erzogen den gegebenen Konventionen zu entsprechen und nicht unnötig Konflikte hervorzurufen, andererseits möchte man doch aber auch authentisch bleiben und dazu passt es einfach nicht zu allem und jedem nett zu sein. Wie seht ihr das?
30 Antworten
Zuallererst:
Egal wie du es machst… nix davon ist falsch!
Nun kannst du es aus verschiedenen Ebenen betrachten.
Stimmt, in gewisser Weise ist es verlogen, weil dein äußerer Schein in dem Moment nicht mit deinem Inneren übereinstimmt, wodurch du zwei unterschiedliche Botschaften aussendest.
Den meisten würde es allerdings nicht bewusst sein. Ich würde es merken! ;-)
Die Frage ist eher: wie fühlst du dich wohl?!
Indem du etwas vorspielst, das so nicht stimmt, also schauspielerst, oder indem du authentisch bist?!
Gehen wir noch einen Schritt weiter.
Wenn du an den Punkt kommst, wo dir klar wird, dass eh alles nur ein Spiel ist und die Menschen um dich herum nicht anders sein können, als du sie dir (bewusst und unbewusst) denkst, dann spielst du aus vollem Herzen, ohne dabei irgendwelche Einschränkungen, Vorstellungen von „wie man zu sein hätte“ oder Vorbehalte dem anderen gegenüber zu haben. Dann erübrigt sich deine Frage sowieso ;-)
In der Summe würde ich sagen:
Sei ganz du selbst. Authentisch. Denke nicht darüber nach, wie du vermeintlich zu sein hättest, oder wie jemand vermeintlich erwartet, dass du sein solltest!
Danke dir dichdrück
Alles auf eine simple Formel gebracht:
Folge ich der Angst, oder der Liebe (zu dir selbst!)...
Spatzl, es reicht vollkommen, wenn du mit dem Herzen verstehst ;-)
Es gibt so viele tolle Antworten auf meine Frage, aber leider kann ich nur einem das Sternchen geben, doch ich finde, damit du nach deiner Rückkehr siehst wie schön es hier auf GF auch sein kann bekommst du stellvertretend für viele weitere klasse Antworten mal wieder dieses hübsche, strahlende Ding von mir :)
Das ist lieb von dir! Danke!
Und danke dafür, dass du mich damit wieder nachdenklich gemacht hast...
Was soll ich sagen...
Ich habe schlicht null Bock mehr, mich auch nur ansatzweise zurück zu nehmen, wenn ich spüre, fühle, bemerke, dass mir etwas gegen den Strich geht. Auch auf die "Gefahr" hin, dass es zu Konflikt kommt und dass jemand Angel eher für Satan hält... :-)
Es gibt eigentlich keinen Menschen den ich nicht ausstehen kann,
allerdings kommt es schonmal vor das mir jemand unsymphatisch ist.
Auf jeden Fall bleibe ich immer um Höflichkeit bemüht!
Manchmal entsteht eine Mißton ja auch durch ein Mißverständnis,
oder falschen Eindruck, der später ausgeräumt werden kann.
Manchmal stimmt aber auch einfach die Chemie nicht,
in diesem Fall bin ich offen gesagt, eher reserviert und zurückhaltend!
Naja!
Ich hatte auch lange Zeit so eine schöne Einstellung wie du, dass es eigentlich keinen Mensch gibt, den ich überhaupt nicht ausstehen kann oder gar meinen Hass verdient, aber mittlerweile hab ich sie leider gefunden.
Das ist schade. Ich glaube das solche Gefühle einem selbst auch nicht guttun.
Wäre es nicht besser, du gehst besagter Person einfach aus dem Weg?
Es ist nicht verlogen und auch nicht gelogen, dass nennt sich alltag!
Ein wichtiges Instrumentarium zur Bewältigund des Alltags.
Eine Gesellschaft erfordert eben auch, dass nicht jede persönliche Befindlichkeit real ausgetragen wird. Ein Antipathiekrieg hilft nicht wirklich weiter. Wichtig dieses Verhalten zu unterlassen ist es, wenn es um Menschen geht, die einem wichtig sind und wo sich zwischenmenschliche Beziehungen entwickeln.
Das entscheidet letztendlich jeder für sich.
stimmt und dieser Krieg würde auch nicht bloß viel Munition kosten und immer weiter zu Gegenangriffen führen, sondern einem nur noch mehr Zeit und Energie rauben, welche man dem unliebsamen Zeigenossen eigentlich gar nicht schenken will.
kommt draufan wie sehr man mit diesen menschen zu tun hat. wenn man diese jetzt nur hin und wieder sieht finde ich es nicht verlogen. sondern höflich. ein nettes hallo und tschüs und mehr braucht man ja nicht reden. wenn man aber ständig mit ihnen zu tun hat und viel mit ihnen spricht und dabei quasi "immer nett und freundlich" ist und sich um 180 grad verstellt, dann wäre das schon seltsam. dann könnte man ja zwar höflich sein, aber den kontakt meiden bzw. beim miteinander reden eine kühle distanz waren. dann merken die menschen hoffentlich, dass man sie nicht mag und werden es auch akzeptieren - und die gespräche auf smalltalk oder berufliches beschränken. aber immer auf "guter freund" zu machen - nö, das könnt ich auch nicht. das wär schon verlogen. außerdem glaub ich nicht, dass wenn man jem. üüüberhaupt nicht mag, man sich so verstellen kann, dass er es einem abkauft.
Das ist auch gar nicht nötig. Ich kenne Leute, denen habe ich schon klipp und klar gesagt, daß ich sie nicht mag und wir sicherlich keine Freunde werden. Leider kann ich denen nicht 100% aus dem Weg gehen, aber höflich und freundlich kann ich dennoch bleiben; eben "kurz angebunden" - ehrlicherweise habe ich damit noch nie Probleme gehabt, die Leute schätzen es eher, wenn sie wissen, woran sie sind. Und oft beruht es auf Gegenseitigkeit. Das vereinfacht die Sache.
eben, dasselbe ist es, wenn man jemandem was vormacht, er sich womöglich noch falsche Hoffnungen macht, dann sagt man doch lieber was Sache ist, so kann sich wenigstens jeder drauf einstellen.
Ich sehe das so, dass man einfach vor jedem Menschen Respekt zeigen muss.Das heißt nicht, ihm den roten Teppich auszurollen, und immer total nett zu ihm sein, sondern eher ein nüchterner Umgang nach dem Motto:Ich kenne dich, du hast mir nix getan, aber dein Freund will ich auch nicht sein.
Man darf deswegen eben auch mal unfreundlich sein, aber immer so, dass man dem Gegenüber noch respekt entgegenbringt.D.h. "überlegt" unfreundlich sein ist hier nützlich.
Probier´s aus, ich verabscheue auch viele Menschen, und zeige ihnen das auch, doch ich bringe immer den nötigen Respekt zu den Leuten mit, und glaub mir, das werden sie schätzen, und dich auch so behandeln.
lg chekkka
Weise Worte, aber leider zu schön um wahr zu sein. Ich hab zumindest schon viel zu oft genau das Gegenteil davon erlebt, wenn ich jemandem den nötigen Respekt entgegen gebracht hab.
mhmm.Naja, es kommt einfach auf die Personen an, denn auch wenn man keinen Grund hat einander zu mögen sollte Respekt noch möglich sein.
Wenn dem nicht so ist dann hat die andere Person wohl auch eine naja, sagen wir mal "Veranlagung".
Ach, wie ich sie vermisst habe, deine tollen Antworten :)
Du hast vollkommen recht, im Grunde hat es gar nicht zu interessieren, wie ich mich verhalte, sondern nur wie ich mich damit fühle. Die Sache ist nur, dass man auch häufig vor der Entscheidung steht, ob man nun zu jemandem nett sein will und sich damit verlogen vorkommt, aber dafür keine Konflikte schürt, dadurch weniger Stress und vielleicht auch besseres Gefühl oder man dem anderen deutlich zu verstehen gibt, was man von ihm hält, es notfals auch auf einen Konflikt ankommen lässt, um mit sich selbst im Reinen zu sein, dadurch aber Ärger hervorzurufen, Stress zu haben und sich doch nicht mehr so gut zu fühlen. Ich glaube man muss einfach ein gesundes Maß zwischen bedingungsloser Authentizität und Harmoniebedürfnis finden.
Liebe Grüße