Ist es schlimm zu freundlich und sympathisch zu sein?
Hallo Leute, ich habe ein großes Problem. Und zwar wirke ich zu sehr freundlich.. Ich spreche immer mit meiner Person als hätte ich ihn Jahre lang gekannt.. Also ich bin immer sehr warmblütig..
Ich will mir die angewohnheit abgewöhnen. Zudem habe ich keine Freunde...
Meine Mutter meint immer ich soll kontaktfreudig sein, ansonsten kriegst du keine Freunde... Und ich weiß dass man Freundschaften schwer schließen kann..
Ich hatte immer schon das Problem dass ich alleine bin, bis heute noch..
14 Antworten
Ich finde Höflichkeit und Freundlichkeit ebenfalls wichtig und viel zu wenig ausgeprägt in unserer Konkurenz-Gesellschaft. Aber es muss auch eben natürlich und im vernünftigem Maße geschehen. Wenn mit mir ein Unbekannter so spricht, wie mit einem jahrelangen Freund, erzeugt das bei mir eher ein abweisendes Gefühl. Es scheint, als würde der Mensch versuchen vorschnell in meine Privatsphäre einzudringen und meine Wünsche nicht berücksichtigen - ergo ist es sogar unhöflich so vorzugehen. Höflichkeit bedeutet nämlich auch die Distanz wahren zu können und die Gepflogenheiten des anderen zu respektieren.
Gleichzeitig sollte man auch aus Selbstschutz nicht von vornherein zu offen sein. Höflichkeit kann nämlich auch zwischen zb einem Nazi und einem Antifaschisten bestehen... solange bis sie herausfinden, mit wem sie es zu tun haben und dann ist die Enttäuschung umso größer. Besser mit Vorbehalt freundlich sein, bis man sich tatsächlich über gleiche Interessen und Ansichten angenähert hat. Dann kann man getrost freundschaftlich werden.
Das ist auch ok. Aber stellst du dir selbst denn ab und zu die Frage, ob du mit dem bestimmten Menschen überhaupt was zu tun haben willst? Du musst nicht auf jeden einzelnen eingehen, es reicht wenn du es bei denen machst, die du auch magst. Gesellschaftliche Akzeptanz ergibt sich dann von alleine, auch bei denen, mit denen du keinen Kontakt hast. Es reicht zu sehen, dass ein Mensch mit anderen Menschen befreundet ist oder einer Clique angehört etc, um ihn als sozial einzustufen.
Und ich denke, es ist auch gut, wenn du anderen Menschen die Möglichkeit gibst auf dich zuzukommen. Und dazu reicht ja shcon der oben genannte Eindruck eines "sozial aktiven" Menschen.
Das stimmt. Aber ich habe Angst dass ich zum Beispiel mich mit ein paar am anfang anfreunde und in den nächsten wochen gar kein kontakt (immerhin ist es doch der anfang der Ausbildung) mehr habe weil er sich mit jemanden anderen gut versteht und noch einen weiteren freund nicht braucht .. Und in der zwischenzeit habe ich die anderen doch vernachlässigt mit ihnen in Kontakt zu bleiben.. Das heißt dass ich wieder der Außenseiter werde..
Naja, das gleiche kann ja auch bei dir passieren - also dass du jemanden kennenlernst mit dem du dich sehr gut verstehst und dann mit ihm mehr Zeit verbringst. Wenn du von vornherein quasi versuchst auf allen Hochzeiten zu tanzen, ist die Wahrscheinlichkeit wirklich gute Freunde zu finden relativ klein, weil du ja gar nicht die Zeit für jeden einzelnen hast ihn gut genug kennenzulernen.
Abgesehen davon wird man ja nicht immer Außenseiter aus eigenem "Verschulden" - vielleicht war deine alte Klasse auch einfach nur asi dir gegenüber? Gib den Leuten eine Chance ;)
Freunde lernt man eher über Hobbies und Vereine, bleibe wie Du bist. Aber rechne auch mit Kränkungen, wenn man zuviel Preis gibt. Aber Authentizität ist schon wichtig !!!!
Ich hatte bereits Kränkungen.. Die ich nie vergessen kann.. Wenn ich daran denke kommt mir alles hoch... 😔
Ich habe da was schönes für Dich, schau das mal bitte an, das wird Dir sehr gut tun ! https://www.youtube.com/watch?v=5ZYSzXl6iXU&t=10s
Dankeschön. Ich hab mir das eben angeschaut. Sie hat die Zeit in der sie hirntot war, sehr schön erzählt. Und wie sie wieder aufgewacht wurde, was für Änderungen sie an sich selbst gemacht hat... 😊
Sie liebe sich nicht so wie sie sind, deswegen spielen sie jemand ganz anderen. Im Kern kann man sagen, dass Selbstliebe bedeutet, du bist dir selbst dein bester Freund. Wenn du mit dir selbst umgehst, als wärst du dein bester Freund auf der ganzen Welt, dann hast du Selbstliebe lernen können.
Das Wort „zu“ bedeutet immer, dass etwas nicht stimmt, auch wenn es eigentlich im positiven Sinne ist. „Zu“ ist eben immer zuviel!
In Deinem Fall kann es sein, dass man Deine Freundlichkeit als zu übergriffig empfindet. Du meinst es zwar nett, aber nicht jeder möchte gleich das Gefühl haben Dein bester Freund zu sein. Ich vermute mal, dass Du selber mit Informationen über Dich eher sparsam umgehst. Hier haben andere schnell das Gefühl auf dem „Prüfstand „ zu stehen und fühlen sich unwohl.
Nett und freundlich ist gut und kommt auch immer an, aber man sollte schon noch eine gewisse Distanz haben, denn selber will man auch nicht gleich jemandem auf dem heimischen Sofa sitzen haben.
Es ist eigentlich immer die Kunst die richtige Portion Nähe und Distanz zu finden, nicht nur in einer Beziehung, sondern auch bei Freundschaften und Bekanntschaften.
Hallo!
Ich sage mal so: Wer zu freundlich und zu höflich ist, der läuft Gefahr, nur noch auf diese harmlose Nettigkeit reduziert zu werden, bis einem die anderen Leute auf der Nase herumtanzen und sich Dinge denken wie "ach, der Nette, der wehrt sich nicht, mit dem können wir ja machen was wir wollen".
Mir wäre es fast mal so passiert, weil ich ein gemütlicher, absolut harmlos aussehender Mensch bin - seit ich dann zeigte auch mal anders zu können passierte nix mehr.
Gegen eine freundliche und höfliche Art spricht dennoch nichts. Man muss nur versuchen, gelegentlich auch mal klare Kante zu zeigen und sollte auch wissen, dass es nicht schlimm ist wenn man nicht immer nur lacht und auch mal auf Distanz geht oder "bis hierher und nicht weiter" sagt.
Alles Gute, und lass' dir den Mut nicht nehmen! Du bist wie du bist, das ist gut so und deinen Charakter kriegst du nie raus ... du kannst vielleicht probieren etwas härter durchzugreifen wenn nötig, aber du musst kein schweigsam-cooler Zyniker werden, das ist auch der falsche Weg.
Hey, vielen Dank für deine Antwort. Das mit hart sein versuchte ich in letzter Zeit. So, bisschen hart zu sein..aber klappte nicht andauernd. Mein ICH kam immer wieder hoch...und das spüre ich ständig.... Selbst meine Stimme verratet, dass ich ein sehr feiner Mensch bin.. Und deswegen ist für mich einfach alles zu viel.... Das Leben ist wirklich nicht für so welche Menschen wie mich geeignet. Stehts sich selbst kaputt zu machen oder sogar von manchen Menschen kaputt gemacht zu werden... So, will ich nicht mehr Leben...
Hi Uli!
Grundsätzlich solltest du es nicht zu sehr versuchen. Sei einfach „normal“ freundlich / höflich. Wenn du es übertreibst, wird das den Leuten vermutlich nicht gefallen. Zu sympathisch kann man aber nicht sein, darauf hast du aber auch gar keinen Einfluss, das ist die Entscheidung der anderen Menschen. Zieh einfach dein Ding durch und sei nicht zu unterwürfig.
Alles Liebe
Theo & Torben
Ich habe ständig Angst, dass ich wieder der Außenseiter der Klasse werde.. Deswegen bemühe ich mich immer so sehr auf die Leute einzugehen und mit denen zu sprechen..