Ist es schlimm seine eigene Wange nicht hinzuhalten?


05.10.2024, 13:20

Ich meine man sieht ja wie es Jesus ergangen ist mit seiner passivität.

Und wie kann ein Gott sterben?


05.10.2024, 13:24

Nicht, dass die Kirche historisch das eingehalten hätte. Keine Religion kann überleben wenn sie passiv bleibt.

6 Antworten

Die Feindesliebe ist uns von dem Herrn und Retter Jesus Christus gegeben worden. Ohne Gott, rein aus menschlicher Kraft ist man dazu nicht fähig. Die Feindesliebe führt alleine zum Frieden. Was bringt dir Ansehen oder Beliebtheit? Nichts. Dies alles vergeht. Doch das Wort bleibt in Ewigkeit.

Vers aus dem heiligen Matthäusevangelium:

Ich aber sage euch, dass ihr nicht widerstreben sollt dem Bösen, sondern: Wenn dich jemand auf deine rechte Backe schlägt, dem biete die andere auch dar.

[Mt 5,39]

Diesen Vers verstehe viele etwas falsch. Es ist eine wunderbare Weisheit die der Herr uns gegeben hat. Es ist ein allgemeines Problem, viele wissen nicht wie sie mit ihren Feinden umgehen sollen. In erster Linie ganz man eine Sache verallgemeinern.

Dazu ein Vers aus den heiligen Matthäusevangelium:

Ihr habt gehört, dass gesagt ist: Du sollst deinen Nächsten lieben und deinen Feind hassen. Ich aber sage euch: Liebt eure Feinde, und betet für die, die euch verfolgen,

[Mt 5,43-44]

Wir müssen für unsere Feinde beten, wir sollen sie nicht richten und urteilen, sonst werden wir mit dem gleichen Maß gerichtet von dem der uns so sehr liebt. Wir alle haben unseren Nächsten schonmal schlechtes getan, jeder hat schonmal verleumdet, beleidigt und in den Gedanken gehasst.

Vers aus dem heiligen Matthäusevangelium:

Richtet nicht, damit ihr nicht gerichtet werdet! Denn mit welchem Gericht ihr richtet, werdet ihr gerichtet werden, und mit welchem Maß ihr messt, wird euch zugemessen werden.

[Mt 7,1-2]

Mir ging es ähnlich wie dir, es ist keinesfalls richtig Verleumdung und Belästigung zu verharmlosen. Der Vers den du auch auch halb zitiert hast, bezieht sich hauptsächlich darauf, wenn du beleidigt wirst. Du sollst es über dich ergehen lassen und handeln wie es der Herr Jesus gemacht hat. Ihm Nachfolgen, er hat es uns mit dem wunderbar Weg zum Kreuz und mit der Vollendung gezeigt. Wir müssen das Kreuz auf uns nehmen und uns selbst verleugnen. Heißt so viel wie: Unseren Beliebtheitsstatus bei Sündern für das Evangelium und die Gerechtigkeit aufgeben. Nicht den Weg der Bequemlichkeit gehen.

Sich Selbst zu verteidigen, ob es mit Wörtern oder auch körperlich ist, schließt dies aber nicht aus. Wenn die Sünder es übertreiben, dann bezieht sich der Vers nicht mehr ganz auf die Situation. Du sollst es über dich ergehen lassen und nicht deine Feinde hassen. Aber wann eine Grenze überschritten ist, ist situationsbedingt.

Ehre und Dank sei Gott dem Herrn, möge er uns Kraft auch in schweren Zeiten schenken.

Bei Fragen kannst du mir gerne schreiben.

Gottes reichen Segen wünsch ich dir.


LordOfApathy 
Beitragsersteller
 05.10.2024, 15:14

Blablubb

Liebe kann man in bestimmten Situationen durchaus verschieden interpretieren. Einem Feind um den Hals fallen halte ich auch für unsinnig.Man kann einen Feind aber trotzdem als Mensch behandeln.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Wo kein weiser Rat ist geht das Volk unter. Sprüche 11, 14

LordOfApathy 
Beitragsersteller
 05.10.2024, 13:26

Du wirst nur respektiert wenn du stark wirkt, glaub mir. Sonst kommst du sofort unter die Räder, wie Jesus.

Jesus wurde nicht respektiert, er wurde ausgelacht, er wurde gefoltert, und schlussendlich getötet.

Was für ein starker "Gott".

Naja ich glaube nicht das Jesus Gott ist sondern ein Sektenführer.

Aber die meisten Christen halten sich sowieso nicht an Feindesliebe und die Wange hinhalten, weil es nicht realistisch ist.

In dem Text geht es um passiven Widerstand gegen die römische Besatzung. Mehr dazu hier.


Deine Ansicht ist zwar nachvollziehbar, allerdings siehst du es in einem sehr begrenzten Tunnelblick. In der Realität geht es bei dieser Lehre von Jesus um etwas viel Größeres und dementsprechend muss man es auch im größeren Rahmen betrachten.

Die Lehre Jesu, die Wange hinzuhalten und Feinde zu lieben, steht nach menschlichen Instinkten in krassem Gegensatz zu den alltäglichen Erfahrungen von Gewalt, Ungerechtigkeit und den Mechanismen von Macht und Respekt, die oft durch Härte erzwungen werden. Es ist klar, dass das für manche schwer zu verstehen ist oder gar unrealistisch erscheint, gerade in einer Welt, die oft blind auf Gegenschlag und Vergeltung aufbaut.

Die Lehre der Feindesliebe in der Bibel ist zweifellos eine der radikalsten Aussagen, die Jesus gemacht hat. Sie fordert ein Leben jenseits des natürlichen menschlichen Instinkts von Selbstschutz und Rache.

Aber was bedeutet das wirklich, und warum hat Jesus das gelehrt?

„Die andere Wange hinhalten“ bedeutet nicht, sich blindlings von anderen verletzen zu lassen oder passiv zu bleiben! Es bedeutet vielmehr, die Spirale der Gewalt und des Hasses zu durchbrechen und nicht auf Aggression mit Aggression zu reagieren. Jesus wollte zeigen, dass Gewalt nicht durch noch mehr Gewalt überwunden werden kann. Stattdessen wollte er den Menschen einen anderen Weg aufzeigen, um Konflikte zu lösen – einen Weg der Gerechtigkeit, der Vergebung und der Liebe, auch wenn das schwer fällt.

Aber es gibt eine wichtige Unterscheidung zwischen Passivität und Kraft: Wahre Stärke kann auch darin bestehen, nicht zurückzuschlagen. Es geht nicht darum, Schwäche zu zeigen, sondern sich aktiv gegen die Dynamik von Hass und Rache zu stellen. Das ist sehr herausfordernd, besonders in Situationen, in denen man direkt angegriffen wird, wie bei Mobbing oder körperlichen Angriffen. Das „Hinhalten der anderen Wange“ ist eine Einladung, das Spiel der Gewalt nicht mitzuspielen und sich auf eine andere Art zu behaupten!

Die Aufforderung zur Feindesliebe ist keine naive oder weltfremde Idee. Sie ist in der Tiefe eine Herausforderung, die den Menschen und die Gesellschaft radikal verändern kann. Jesus hat verstanden, dass Hass immer mehr Hass erzeugt und Gewalt immer mehr Gewalt. Wenn wir unsere Feinde lieben, brechen wir diesen Kreislauf. Das heißt aber nicht, dass man den Feind in seiner Grausamkeit unterstützt oder ermutigt. Liebe bedeutet in diesem Zusammenhang nicht Schwäche, sondern den Menschen hinter der bösen Tat zu sehen und ihn mit Gnade zu begegnen, ohne selbst den Pfad der Ungerechtigkeit zu betreten.

Natürlich ist es in der Realität schwierig, einen Mobber „zu lieben“. Aber die Botschaft Jesu zielt darauf ab, die Natur des Herzens zu verändern. Es geht nicht darum, Grausamkeit zu akzeptieren oder gutzuheißen, sondern darum, nicht von dieser Grausamkeit verzehrt zu werden und selbst grausam zu werden!

Du kennst vielleicht den Spruch "Wer mit dem Ungeheuer kämpft, möge aufpassen, dass er nicht selbst zum Ungeheuer wird!". Darin geht es exakt um dasselbe Prinzip. Indem man mit Hass und Gewalt zurückschlägt, wird man genauso schlecht, wie der Mensch, der einem das angetan hat.

Es ist auch wichtig zu verstehen, dass das Christentum keine absolute Passivität fordert. Die Selbstverteidigung oder das Eintreten für Gerechtigkeit wird nicht ausgeschlossen. Die Lehren Jesu richten sich primär gegen Rache und Vergeltung aus Hass. Defensive Selbstverteidigung oder das Schützen von Schwächeren ist gut und ein Zeichen von Verantwortung und Sorge für andere und sich selbst.

Deine gewaltvolle und hasserfüllte Reaktion auf das Mobbing war in deiner Situation instinktiv der einzige Weg, den du in diesem Moment gesehen hast, um dich zu schützen. Der christliche Glaube verlangt nicht, dass man sich zum Opfer macht, sondern dass man, wenn es möglich ist, versucht, das Böse mit Gutem zu überwinden, ohne selbst das Böse zu reproduzieren.

Nun zu deiner Frage, warum Jesus sterben musste und wie ein Gott sterben kann:

Der Tod Jesu am Kreuz stellt das ultimatives Opfer dar, das alle Sünden der Menschheit auf sich nimmt und so den Weg zu Gott öffnet. Es musste zwingend sein, um die Prophezeiung zu erfüllen und Jesus wusste deshalb, was auf ihn zukommt und dass dieses Leid notwendig ist. Es mag so aussehen, als sei Jesus passiv gewesen, als er sich ans Kreuz schlagen ließ. Aber das war keine Schwäche, sondern der höchste Akt der Liebe und des Gehorsams gegenüber Gott. Jesus hat nicht nur „nachgegeben“ oder sich unterworfen, sondern er hat eine höhere Realität verkörpert, in der der Tod nicht das letzte Wort hat...

Durch Jesu Tod und Auferstehung wurde die Kraft des Bösen besiegt. Zwar wird es noch für lange Zeit Böses in der Welt geben, aber langfristig hat Jesus durch seinen prophezeiten Kreuztod bereits gewonnen. Seine Auferstehung zeigt, dass Gott selbst den Tod überwinden kann. Größere Stärke und Macht gibt es nicht.

Natürlich fällt es den meisten Menschen, auch Christen, extrem schwer, die andere Wange hinzuhalten. Was Jesus in seiner Lehre fordert, ist kein einfaches Ideal, das jeder mühelos erfüllen kann. Aber es ist eine Aufforderung, über das Menschliche hinauszugehen und sich an einer göttlichen Liebe zu orientieren, die bedingungslos ist. Du bist nicht allein mit deiner Herausforderung, und es gibt viele Menschen, die aus philosophischer oder religiöser Überzeugung darum ringen, diese Lehren in ihrem Alltag anzuwenden, um zu guten und gerechten Menschen zu werden.

Es ist also durchaus nachvollziehbar, dass du mit der Lehre der Feindesliebe kämpfst, besonders nach deinen Erfahrungen. Es gibt Momente, in denen Selbstverteidigung nötig ist, um das Leben oder die Gesundheit zu schützen. Aber die Lehren Jesu zielen nicht darauf ab, Menschen hilflos zu machen, sondern sie zu ermutigen, eine neue Art von Stärke zu finden, die nicht auf Gewalt oder Einschüchterung basiert. Es ist nicht einfach, aber es geht darum, das Böse nicht mit Bösem zu vergelten und nach einem höheren Weg zu suchen.

Es ist kein Zeichen von Schwäche, sondern ein Zeichen von enormer innerer Kraft und Selbstbeherrschung, wenn man es schafft, Hass und Rache loszulassen. Aber jeder von uns hat seine eigene Reise, und du musst deinen Weg finden, wie du mit solchen Lehren umgehst. Willst du, dass Gewalt und Hass auf der Welt bestehen bleiben, sodass es weiterhin Kriege, Schmerz und Rache in einer Welt gibt, in der jeder nur für sich selbst kämpft? Oder willst du, dass die Menschen Stück für Stück den ewigen Kreislauf der Gewalt durchbrechen und gemeinsam langfristigen Frieden schließen, damit wir alle in einer schöneren Welt leben können? Du musst für dich selbst wissen, in welcher Welt du leben willst.

A - in der Bibel verwendet Paulus zum Beispiel Schimpfwörter, die nicht mal wir im Alltag verwenden

B - geht es darum auch bei einem Feind das Gute an zu erkennen. Ein Feind ist eher selten zu 100 Prozent böse. Ich hatte mal mit einer Frau zu tun, die ständig mich angeschrien hat oder böse Kommentare von sich gegeben hat - bis wir festgestellt haben, dass wir beide Pflanzen interessant fanden. Schon war "der Feind" entmystifiziert und wir verstehen uns heute gut. Oft haben auch Feinde eine gute Seite. Weiter macht es für das Gebet Sinn die Feindesliebe aus zu leben. Dies bedeutet, dass man dem Feind über das Gebet jeden Segen wünscht, den es nur gibt - stundenlang, damit dieser Feind entweder sich ändert oder aus dem eigenen Leben verschwindet.

C - spielt verzeihen eine Rolle. Ich kenne genug Fälle in meinem Bekannten- und Familienkreis, wo man sich nicht verzeiht und dadurch seit Jahrzehnten alles zerstört ist. Irgend wann sollte ein Thema auch mal erledigt sein, selbst wenn der Feind damals wie eine Axt im Walde gehaust hat. Oft machen Menschen dies weil sie einfach Menschen sind oder sie wurden vom Bösen beeinflusst.

Vom Bösen beeinflusst:

  • ständig passieren Dinge, die man selbst hasst (kein Zufall, wenn das Jahrelang ständig so ist)
  • ständig verhalten sich Fremde genau so wie man es selbst hasst (kein Zufall, wenn das nahezu pausenlos passiert) - daher sagt Jesus wohl, dass wir täglich unsere Sorgen abgeben sollen, damit wir uns nur um die heutigen Sorgen Gedanken machen müssen und mit diesen besser umgehen lernen
  • ständig tritt ein neues Problem auf, dass dir wieder wertvolle Zeit stiehlt und kaum hast du es aufwendig gelöst, kommt das nächste Problem (kein Zufall, wenn das pausenlos passiert)
  • die seltsamen "Ansichten" von zig Gruppen kommen zustande, weil sie Gott ablehnen und dann darf ein anderer Geist sie beeinflussen. Dann fangen sie an Dinge schön zu reden, die eigentlich bösartig sind - Beispiele - LGBTQ und Feministen denken, dass sie rassistisch und sogar faschistisch gegenüber Weißen sein dürfen; Muslime denken dass es legitim ist Eroberungsgedanken gegenüber dem Westen zu haben (und zig andere Dinge); wieder andere nennen das Böse "gut" und wollen sich nicht damit beschäftigen wie Böse vieles um sie herum ist; wieder andere loben Drogen ohne Ende und nicht nur ihr Leben fällt wie bei einem Flugzeugabsturz und sie werden charakterlich unerträglich sondern sie ermutigen damit jede Menge andere Leute auch so zerstörisch zu leben - wie viele Betrunkene laufen allein in meiner Gegend jede Nacht herum und schrein die ganze Gegend zusammen, weil sie hochaggressiv sind - ja auch Hanf kann hochaggressiv machen, weil es einem eine heile Welt vorgaukelt und sobald dann auch nur eine Kleinigkeit negativ ist, rastet man aus... usw. usf.