Ist es schlimm, pflegefall zu sein?

10 Antworten

Die Pflegekräfte beschweren sich I.d.R. nicht darüber, dass sie Leuten bei der Grundpflege helfen sollen, sondern über andere Umstände wie zu wenig Personal für zuviele Patienten.

Es kann übrigens schneller kommen als du denkst. Ich bin 31 und benötige seit rund 5 Jahren gewisse Hilfen. Sollte ich mich jetzt umbringen, nur weil ich nimma alles selbst machen kann? Ich arbeite selbst in einer Kliniknund generell seit rund 10 Jahren im Gesundheitswesen und ich habe es noch nie erlebt, dass sich eine Pflegekraft darüber beschwert hat, dass sie einem Patienten auf Toilette helfen muss. Dann wäre sie eher im Job falsch. Wohl aber, dass eben viel zu wenig Kollegen vor Ort sind und das sie theoretisch 3 Leuten gleichzeitig auf Toilette helfen müsste, beim vierten vielleicht den Blutzucker messen müsste und bei Nr. 5 vielleicht mal Essen anreichen müsste.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – ex Physio, FaMi beschäftigt im Medizincontrolling eines KH

Siraaa  13.11.2021, 09:43

Übrigens....ich bin absolut pro Sterbehilfe. Allerdings geht es hier um Leutr, die I.d.r. unheilbar und/oder lebensverkürzend erkrankt sind und selbst entscheiden möchten, wenn sie gehen möchten. Auch weil sie sich vielleicht Leid ersparen möchten. Ich kenne z.B. 2 Personen mit ALS. Während sie die eine gegen eine Beatmung entschieden hat und sich gewünscht hätte gleichzeitig frei über ihren Tot zu entscheiden...hat sich die andere für Bestmung entschieden und ist sehr Glücklich, auch wenn bis auf die Augen nichts mehr bewegt werden kann.

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Hi,

Ich hab schon etwas Erfahrung damit, also damit anderen im Badezimmer zu helfen usw.. Man gewöhnt sich dran. Und wenn ein anderer Mensch wirklich hilfe braucht, was willste machen? Das macht dem auch keinen Spaß.

Ich hab auch schon im Krankenhaus Betten geschoben, Katheter Beutel gelehrt, Bettpfannen gereicht, Toilettenstühle sauber gemacht. Man gewöhnt sich dran. Irgendwann stehst du von essen auf, machst das eben, wäscht dir die Hände und isst weiter.

Das kann auch recht schnell mal passieren, das man selbst in so einer Situation ist. Wenn du zb ein gebrochenes Bein hast, dann gehst du warscheinlich auch ein paar Tage nicht zur Toilette und bist dann froh, wenn dir einer hilft. Das ist dann natürlich blöd und unangenehm, deswegen sollte man etwas auf sich aufpassen.

Lg

Personen, die das ekelhaft finden, sollten von der Idee Pflege(Fach)Kraft zu werden unbedingt Abstand nehmen.

Pflegekräfte, die sich vor Ausscheidungen ejeln, sollten einen Berufswechsel machen.

Nicht die Ausscheidungen oder die Aufgaben an sich sind das Problem sondern Zeitmangel, Personalmangel und daraus entstehende Überbelastung.

Nein, das ist nicht schlimm, sondern der Lauf der Welt.

Du magst es ekelhaft finden, anderen Menschen beim Toilettengang zu helfen, andere haben damit kein Problem. Ich denke auch nicht, dass das alleine das Problem ist. Denn wer sich nur darüber beschwert, ist falsch in dem Beruf.

Sondern dass man für die Arbeit zuwenig Zeit hat, es zuwenig Personal hat, die Arbeitszeiten nicht so toll sind, ständig Papierkram zu erledigen hat, und die Bezahlung ist vermutlich auch eher nicht so gut.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung

Die Leute beschweren sich nicht deswegen.. sondern wegen den schlechten Arbeitsbedingungen. Stress / Schichten / immer zu wenig Personal / zu wenig Zeit um die Pflege ordentlich umzusetzen / schlechte Bezahlung usw..