Ist es moralisch falsch, Lehrer auf Fehler hinzuweisen?
Z.B. wenn sich ein Deutschlehrer verschreibt?
21 Antworten
Ich halte es für richtig, einen Lehrer auf einen Fehler im Lehrstoff hinzuweisen, im konkreten Fall den Deutschlehrer auf einen Fehler bezüglich der deutschen Sprache.
Selbstverständlich sollte das sachlich und hinweisend geschehen (nicht den Lehrer auslachen oder ihm Vorwürfe machen!); auch ein Lehrer ist ein Mensch, der Fehler macht.
Errare humanum est.
Immer in der Form darauf hinweisen, dass der Lehrer spürt, dass einige Schüler mitarbeiten.
Fehler können auch vorsätzlich eingebaut werden, um die Konzentration der Schüler zu testen.
Warum sollte es falsch sein? Jeder Mensch macht Fehler, der Lehrer ist möglicherweise sogar dankbar, wenn er auf den Fehler aufmerksam gemacht wird. Aber es muss sachlich passieren, er darf nicht bloss gestellt werden.
Man sollte aber die Richtigstellung nicht vor versammelter Mannschaft machen. Das könnte so rüberkommen, das man die Lehrerin bloßstellen will. Und selbst würde man als Besserwisser dastehen. Mach das mit Ihr alleine aus und weise sie auf den Fehler hin. Wenn es eine gute Lehrerin ist, wird sie den Fehler dann in der nächsten Stunde korrigieren. So ist beiden geholfen.
Das hat mit Moral nicht viel zu tun, allerdings solltest du der Höflichkeit halber die Kritik in Frageform formulieren, also nicht "Ey, Sie Depp, das ist falsch", sondern "Entschuldigen Sie bitte, aber schreibt man das nicht ...?" Wenn du in Frageform kritisierst, stellst du klar, dass du auch falsch liegen kannst, dich also nicht als überlegen einstufst, und das Bedürfnis hast, es richtig zu machen, also engagiert bist, nur ein unvernünftiger Lehrer wird dir das ankreiden (wenn er es aber tut, so antworte ihm dies bitte nicht so, denn wenn er schon keine Kritik verträgt, wird er auf Kritik an seiner Kritikreaktion erst recht nicht erpicht sein).
Dem stimme ich absolut zu! Mit Moral kann es nichts zu tun haben, weil es in der Schule eben um Vermittlung von Fakten geht, und die sollen richtig sein. Viel wichtiger ist im Umgang mit Respektspersonen und Autoritäten der richtige Umgangston und die richtige Form.
Danke, dass du mir zustimmst, aber so sehe ich das nicht bzw. nur teilweise. Es ist absolut richtig, dass Fakten richtig sein sollen und korrekter Umgang mit Autoritäten wichtig ist, doch zu behaupten, dass es in der Schule nicht auch um die Vermittlung von Moral geht, halte ich für falsch. Ich habe zu Schulzeiten am Ethikunterricht teilgenommen und das hat mir ungemein viel gebracht, wissenstechnisch aber und speziell auch moralisch. Moral sollte man nicht betrachten als zeigefingererhobenes Kniggedozieren, es geht darum, einen besseren Umgang mit seinen Mitmenschen zu erlernen, fundierte Urteile zu fällen und so selbst gerechter und freier zu werden. Das schlägt sich auch im Umgangston nieder. Gegenüber Lehrern einen guten Ton anzuschlagen, sollte nicht allein in dessen Machtposition begründet sein, sondern in der Erkenntnis, dass er mehr Erfahrung hat als man selbst, sein Gebiet beherrscht und einem etwas beibringen will, wozu auch eine gewisse Dankbarkeit gehören sollte. Selbstverständlich gibt es auch Lehrer, die ihre Position ausnutzen, Schüler ungerechterweise runtermachen oder schlicht inkompetent sind, doch die Schüler halten meist mehr der Lehrer dafür, als der Fall ist. Einzugestehen, dass man auch Fehler macht, ist speziell in der Pubertät schwer, doch ist es ein wichtiger Schritt, der den Umgangston zudem stärker verbessert als bloßes Auswendiglernen der Respektsfloskeln (auch wenn ich dieses immer noch besser finde als Pöbelei). Ich finde, Schüler sollten aber auch untereinander einen besseren Umgangston pflegen (obwohl und weil sie auf der selben "Respektsstufe" stehen), ich frage mich oft, wenn ich Jugendliche im Bus miteinander reden hören, wie man mit jemandem befreundet sein kann, der einem mit "Ey, halt die Fresse, Alter!" antwortet...
Warum sollte das unmoralisch sein? Ich würde es tun.
Ja - höflich darf und soll man immer auf Fehler hinweisen - damit hilft man dem anderen.