Ist es gesundheitsschädlich unter einem Eternitdach von 1972 zu leben?
Hallo zusammen! Wir überlegen ein Haus zu kaufen welches 1976 gebaut wurde und mit einem Eternitdach versehen wurde. Es ist ein Haus mit versetzten Wohnebenen, d.h. es gibt keinen Dachboden, der Wohnraum ist direkt unter dem Dach. Daß Eterenit aus diesem Baujahr asbesthaltig und daß bei der Freisetzung von Asbest-Teilchen Krebsgefahr besteht weiß ich. Ist es auch gefährlich, nur darunter zu wohnen? Wenn das Dach eines Tages repariert werden muß - werden dann die gefährlichen Stoffe in den Wohnraum gelangen? Danke für Eure Ratschläge!
6 Antworten
solange das eternit ruhig auf dem dach liegt, besteht keine gesundheitsgefahr. gefährlich ist nur der asbeststaub, der aber nicht von bedeutung beim ruhenden material ist.
erst wenn am dach rum gebaut wird, kann staub in höherer konzentration frei werden. allerdings gibt es heutzutage aufwändige vorschriften beim abbau von asbestmaterial. nur zugelassene firmen dürfen dies tun. die dachsanierung wird dadurch und durch die aufwändigere entsorgung teuerer, der abbau sollte jedoch staubarm erfolgen, so dass ich dadurch keine besonderen gesundheitsrisiken erwarte.
annokrat
Wenn kein Wind unter das Dach kann dürfte auch kein Staub aufgewirbelt werden. Asbest-Staub kann auch durch Mäuse, Ratten, Vögel, Marder, ja sogar durch das "Arbeiten" des Daches (das Gebälk, Wind, Schneelasten) entstehen. Da der Staub nur durch Reibung oder Bruch entsteht, ist es sogar verboten Asbestplatten abzudecken. Bohren, Sägen, Abkehren oder ausbessern sind sowieso verboten, bzw. fachgerecht erledigt unrentabel.
Solange das Dach keine Reparaturen benötigt ist das ok (aufhalten würde ich mich auf dem Dachboden aber nicht). Sollten allerdings Reparaturen notwendig werden, ist ein "Blechdach" vielleicht eine günstige Lösung.
Wenn das Dach saniert werden muss, dann braucht man es bloß nass zu machen - dann gibt es keine Staubentwicklung.
Wenn das Dach schon so alt ist und ihr noch ne weile drin leben wollt würde ich euch raten euer Dach neu einzudecken. Entweder mit asbestfreiem Eternit oder eben mit Ziegeln. Bei der gelegenheit könntet ihr auch eine Photovoltaik- Anlage installieren die euch hilft die Kosten für eine Dachsanierung etwas abzufedern und teilweise wieder reinzuholen. Auch die MwSt. von der Sanierung kann man unter gewissen Umständen dann wieder durch das Finanzamt zurückholen.
Es gibt Gutachter, die die Asbestbelastung in deinem Haus messen können. Danach weißt du zumindest, woran du bist.
Übrigens - einfach naß machen reicht nicht. Eine Asbestsanierung sollte unbedingt durch einen Fachbetrieb erfolgen. Allein schon wegen der fachgerechten Entsorgung des Altmaterials.