Asbesthaltiges Dach von Moos befallen

3 Antworten

Von asbesthaltigen Dachziegeln lese ich hier zum ersten Mal was. Bisher kannte ich nur Asbestplatten. Wie auch immer - bei Asbesthaltiger Dachdeckung sagt man ja, alte Bestände, die vor dem Verbot verbaut wurden, schaden so lange nicht, wie man daran nicht arbeitet. Also sobald man auch nur Laub fegt auf dem Dach, löst man dabei Asbestfasern heraus und wirbelt sie durch die Luft. Ich denke, erst einmal gar nichts machen und das Moos drauf lassen und mittelfristig in den nächsten Jahren eine Neueindeckung des Daches einplanen. Moos hat ja an sich keine tiefgehenden Wurzeln. Die Dachziegel werden vor allem dadurch geschädigt, dass sich unter dem Moos das Regenwasser länger, mitunter tagelang hält. Und da in den meisten Regionen der Regen etwas sauer ist, frisst sich diese schwache Säure mit den Jahren durch die Dachziegel. Das dauert aber. Meine Eltern konnten bei ihrem Dach auch irgendwann das Moos nicht mehr sehen, obwohl es nie Probleme damit gab. Als sie es komplett entfernt hatten, regnete es anschließend durch. Das Moos hatte offenbar vorher die schadhaften Stellen abgedeckt. Deshalb denke ich, wenn Ihr erst einmal anfangt mit Moosentfernung, müsst Ihr bald danach doch das Dach neu eindecken. Also so lange alles noch dicht ist und das Wasser (ausreichend Gefälle?) gut abläuft, solltet Ihr gar nichts machen und das Geld, welches Ihr für Dachreperaturen vorgesehen habt, lieber für eine Neueindeckung sparen. Wahrscheinlich verhindert das Moos sogar das Austreten von Asbestfasern.

Da nach Auskunft eines Dachdeckers die Ziegel sowieso alle 10 bis 20 Jahre ersetzt werden müssen, wäre es evtl. eine Möglichkeit, einfach die Ziegel zu ersetzen, denn wenn sie asbesthaltig sind, haben sie bestimmt schon viele Jahre auf dem Dach gelegen. Außerdem sollte man bedenken, dass auch die Bewohner des Hauses Schaden nehmen könnten. Der Bewuchs mit Moos ist nebensächlich.

Sanierungsarbeiten mit asbesthaltigen Baustoffen sind wahrlich etwas problematisch. Das verschiedene Metalle ein sogenanntes galvanisches Element bilden und dabei das unedlere Metall "geopfert" wird ist eine chemische Tatsache. In diesem Fall wird jedoch keine wirkliche feste Verbindung beider Metalle hergestellt. Ich denke das es doch sehrt lange dauern würde bis die Dachrinne zerstört wird. Man kann auch mal ganz nüchtern gegen überstellen was denn teurer wäre: Eine komplette Neueindeckung des Daches, oder ab und an eine kleine Reparatur der Dachrinne.....Auch nassreinigen von Asbesthaltigen Baustoffen ist problematisch, da man das gelöste Gut wieder sammeln müsste um späteres Austauben zu vermeiden......Zu beachten ist auch, daß nicht nur eine Eigengefährdung besteht sondern evtl. eine Gesundheitsgefährdung gegenüber Dritten...siehe Emmissionsschutzverordnungen


Ramas 
Beitragsersteller
 24.02.2012, 11:24

super antwort!

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zetra  24.02.2012, 11:43
@Ramas

Die Entsorgungskosten schlagen zu Buche. Sprich,es ist Sondermüll.

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