Hochdruckreinigen von Eternit-Platten gefährlich?
Bei mir am Haus wird gerade renoviert und auf der Westseite befindet sich eine Verkleidung mit Eternit-Platten, die jedoch leider noch Asbest enthalten.
Da die Platten noch in gutem Zustand sind und ein Austausch teuer wäre, wurde beschlossen, diese weiterhin dort zu belassen, denn solange Asbest "in Ruhe" gelassen und nicht mechanisch bearbeitet wird, ist er ja nicht gefährlich.
Gelesen habe ich allerdings mal, dass sogar Hochdruckreinigen dazu führen kann, dass sich Fasern lösen.
Die Baufirma wusste jedenfalls, dass es sich um asbesthaltige Platten handelt, aber sind trotzdem mit dem Hochdruckreiniger drüber gegangen.
Ich war nicht da, aber habe danach die Reinigungsspuren an den Platten gesehen.
Nun meine Frage: War das tatsächlich gefährlich bzw. haben die sich da richtig verhalten oder nicht?
Wie sie das genau gemacht haben, hab ich ja wie gesagt leider nicht gesehen.
Aber bevor ich sie drauf anspreche, wollte ich mich da nochmal vergewissern.
3 Antworten
Das ist sogar eine Straftat, wie ich gelesen habe.
Daß sich Fasern dadurch lösen, ist ja logisch. Ob diese dann mit dem Wassernebel inhaliert werden oder sich in der Umgebung absetzen, ist egal. Die Fasern trocknen dann und werden irgendwann wieder aufgewirbelt. Das ist ein erhebliches Risiko. Eigentlich müßte man jetzt die ganze Umgebung reinigen.
Ok, das klingt schon ziemlich dramatisch.
Muss da auf jeden Fall nochmal Rücksprache mit der Baufirma halten.
Es handelt sich zwar um beschichtete Platten, aber abklären möchte ich das trotzdem.
Mich selbst trifft da ja keine Schuld, da ich zum einen vorab darauf hingewiesen habe bzw. die Baufirma das ja auch selbst einschätzen können muss.
Also die Sache hat mich jetzt doch ein wenig nervös gemacht, weshalb ich vorhin beim Chef der Firma angerufen und nachgefragt habe.
Er hat mir versichert, dass die Arbeiter die Eternitplatten nicht mit Hochdruck bzw. gar nicht gereinigt hätten.
Auf meine Frage, wie dann die kreisrunden Spuren der Düse eines Hochdruckreinigers auf einer der Platten zu erklären sind, meinte er, dass der Arbeiter beim Reinigen des Gerüstes allenfalls mal abgerutscht sein könnte und die Platte nur an dieser Stelle kurz angespritzt hat.
Also es war höchstens eine ganz kurze Berührung nur an einer kleinen Stelle, was wohl nicht so schlimm sein dürfte.
Da bin ich jetzt dann doch beruhigt…
Hätte mich auch gewundert, wenn die trotz Kenntnis von Asbest da absichtlich drüber gegangen wären. Die wollen sich ja auch nicht gefährden.
Da meine Dachabdeckung auch asbesthaltig ist, kann es wohl kaum wasserlöslich sein.
Ferner wären Fasern, falls sie sich wider Erwarten lösen sollten, direkt im Wasser gebunden und können nicht eingeatmet werden.
Natürlich ist Asbest nicht wasserlöslich, aber es geht ja um die Freisetzung von Fasern durch mechanische Einwirkung. Und Hochdruckreinigen zählt ja auch dazu.
Aber du hast natürlich insofern recht, dass trockene Stäube gefährlicher sind.
Allerdings bildet sich ja auch beim Sprühen von Wasser ein Nebel (Aerosol), der eingeatmet werden kann.
Aber ich vertraue jetzt einfach mal darauf, dass die gewusst haben, was sie taten.
Würde behaupten dass man dies mit Atemschutzmaske hätten tun sollen, zudem hätten die Anwohner informiert werden müssen, resp. dass die nichts einatmen können.
Wie gesagt, ob die Atemschutz getragen haben, ist mir nicht bekannt, da ich selbst nicht dabei war.
Aber es handelt sich um ein freistehendes Haus mit relativ viel Abstand zu den Nachbarn.
Mich würde nur interessieren, ob Hochdruckreinigen tatsächlich auch schon so gefährlich ist wie eine "harte" Bearbeitung (brechen, schneiden etc.)
Darf ich fragen, wo du das gelesen hast bzw. könntest du mir diese Quelle verlinken?