Ist eine Katze in Einzelhaltung Tierquälerei?
Ich werde mir bald eine Katze kaufen es ist auch schon alles klar, nur lässt mich die Frage nicht los ob die Katze bei mir glücklich sein wird. Ich selbst muss leider sehr viel Arbeiten, es ist aber fast immer jemand zu Hause. Wir wollen die Katze nicht nur im Haus halten aber die Besitzerin sagte uns das auch seine Eltern lieber im Haus waren und selten nach Draussen gingen. Die Besitzerin gibt die Katzen aber lieber alleine ab, daher nehmen wir jetzt nur eine aber ich stelle mir die Frage ob ich ihm damit gerecht werden kann. Er kommt aber sicher erst mit 14 Wochen zu uns.
Vielleicht hat jemand von euch schon Erfahrungen gemacht, ich freue mich auf viele Einsteigertipps.
Freundliche Grüsse
11 Antworten
Hallo Sarah12344548
ja, ist es schon. Oder möchtest du für immer und ewig, ohne Menschen leben ? Wohl kaum ! Und wenn du so viel Arbeitest, kaum da bist, macht ein Haustier KEINEN Sinn. Das wäre echt Tierquälerei.
Das Katzen Einzelgänger sind, ist leider noch immer ein weit verbreiteter Irrglaube. Trauriger Weise gibt es da immer noch sooooo unendlich viel Aufklärungsbedarf :-(
Studien belegen, das Katzen die Gesellschaft von Artgenossen brauchen. Einzig auf der Jagd, sind sie wirklich lieber alleine. Freilebenden Katzen bilden sogar, freiwillig und von sich aus, große Kolonien in denen sie zusammen leben. Auch Hauskatzen pflegen draußen soziale Kontakte. Aber eine Katze in der Nachbarschaft, ersetzt NICHT den Kumpel, der zu Hause ist !
Natürlich gibt es vermeintliche Einzelgänger, denen Artgenossen nicht all zu viel bedeuten oder die in einer Gruppe einfach nicht Fuß fassen können. Doch diese haben, meist schon in der Prägezeit, eine sehr tiefe und enge Bindung zu Menschen aufgebaut, oder ein Traumatisches Erlebnis im zusammen leben mit Artgenossen erlitten und sind absolute Ausnahmen. Und selbst diese „Einzelgänger“ pflegen, auf ihre Art und Weise, soziale Kontakte mit Artgenossen.
Viele sagen immer, das Einzelhaltung mit Freigang OK wäre. NEIN, das ist es ebenfalls NICHT ! Denn einen Kumpel zu Hause haben, ist etwas völlig anderes, als Katzen aus der Nachbarschaft zu begegnen. Draußen geht es dann auch viel härter um Reviere, Revierkämpfe, Rangordnungen. Das kann man eben NICHT mit einem Partner zu Hause vergleichen !
Eine Katze in Einzelhaft, vor allem noch schlimmer wenn es eine reine Wohnungskatze ist, wird mit großer Sicherheit auf kurz oder lang, Verhaltensauffällig. Das kann Unsauberkeit sein, Aggressivität, Zerstörungswut, fressen verweigern, nicht mehr spielen wollen, oder Hyperaktivität, Depression und vieles mehr.
Auch die Meinung, Katzen kann man lange alleine lassen, ist seit Jahrzehnten veraltet. Katzen stumpfen mit der Zeit ab und vegetieren eher vor sich hin, wenn sie zu viel alleine gelassen werden. Selbst wenn der Besitzer viel zu Hause ist, ist es kein Vergleich zu einem Spielgefährten mit dem man raufen, toben und spielen oder auch mal Kräftemessen kann. Das was Katzen untereinander teilen, können wir Menschen ihnen niemals geben.
Einzelkatzen, sind vom Mensch dazu gemacht, die werden NICHT als Einzelkatze geboren !!
Bitte ermögliche deiner Katze Gesellschaft durch einen Artgenossen !
Ein tolles Aufklärungsvideo: https://youtu.be/CO16PgdNPnA
Studien und interessante Artikel dazu:
Mit deutscher Übersetzung: https://www.katzen-links.de/forum/anfaengerfragen/katzen-soziale-tiere-t126549.html
Studie 2003, Univercity of Georgia, USA im Original: http://katzen-verstehen.at/wp-content/uploads/2013/04/social-organization-of-the-cat.pdf
Rita Marlen Feisel, Website BKH of Duke Mystic Falls: http://www.dearcats.de/einzelkatze.pdf oder http://www.bkh-of-duke-mystic-falls.de/einzelhaltung-2.html
Viele meinen ja auch, das Katzen die zusammen leben, unbedingt auch zusammen fressen, kuscheln, spielen, auf`s Klo gehen und weiß der Kuckuck was alles machen müssen. NEIN ! Das seht ihr viellll zu vermenschlicht !! Katzen kommunizieren untereinander völlig anders, als wie mit uns Menschen.
Katzen haben ein wahnsinnig großes, für uns Menschen zum Teil vielleicht auch kompliziertes, Kommunikationssystem mit Hunderten von Vokalisierungen und verfügen über ein umfangreiches Repertoire. Die Kommunikation bei Katzen, besteht aus verschiedenen Ausdrucksformen.
Es gibt einmal die Lautsprache, dazu gehört Miauen, schnurren, Knurren, zischen, fauchen, schreien, schnattern/Keckern, gurren und so weiter.
Und die Körpersprache über Augen, Ohren, Schwanz, Nase, Schnurrhaare, Körperhaltung, Pfoten und beißen. Auch Unsauberkeit ist eine Kommunikationsform. Was Katzen untereinander Teilen, kann und wird der Mensch NIE Vollständig entschlüsseln oder gar ersetzen können !!
Ich kann dir aus Erfahrung sagen, das es absolut stimmt, das Katzen die Gesellschaft von Artgenossen brauchen !! Auch meine 6 hängen nicht ständig aufeinander, aber sie verstehen und akzeptieren sich. Sobald mal einer zum TA geht, wird er vermisst. Auch das zeigt mir, das die sich sehr schätzen und Dankbar sind, sich alle zu haben. Dennoch müssen die nicht Non Stop auch auf einander hocken. Und dennoch ist es Tag täglich ein Genuss, denen zu zu schauen, wie die miteinander umgehen, von einander lernen, miteinander spielen, kuscheln, sich gegenseitig putzen oder einfach jeder auch mal das macht, ohne ständig aufeinander zu hocken !
Oder mal ganz salopp erklärt:
Nun überlege mal bitte, du lebst in einer reinen Katzenwelt. Du als einziger Mensch. Du sprichst die Katzensprache nicht, du hast kein Telefon, kein Internet, darfst keinen Schritt vor die Tür. Du beschäftigst dich anders, spielst, tobst, entdeckst die Katzenwelt. Du alleine, ohne einen anderen Artgenossen, ohne dich austauschen zu können. Es ist für dich sehr still. Was die Katzen sprechen, verstehst du nicht und wirst du auch nie erlernen können. Du kannst keinem erzählen was du erlebt hast, was dich beschäftigt. Du hast keinen zum Kräftemessen, spielen und toben. Findest du das toll ? Und genauso fühlt sich eine Katze in Einzelhaft. Ja, es gibt Katzen die lieber alleine sind, aber das habe ich ja in meinem Beitrag schon erklärt. Eine Katze in Einzelhaft, vor allem noch schlimmer wenn es eine reine Wohnungskatze ist, wird mit großer Sicherheit auf kurz oder lang, Verhaltensauffällig. Das was Katzen untereinander teilen, können wir Menschen ihnen niemals geben.
Ich weiß übrigens wo von ich rede, ich bin private Pflegestelle und habe selbst eine 6er Katerbande, die nur gesicherten Freigang in Gehege und Leinengang haben.
Alles Gute
LG






ja ich weiß. ABER sie Widerspricht sich ja doch selbst. Dachte das man das klar versteht. Sie erklärt, das es Blödsinn ist, das Katzen Einzelgänger sind, sie sind Einzeljäger. Das auch Straßenkatzen Rudel bilden.
Katzen in der Nachbarschaft haben ihre Reviere, in denen sie alleine jagen wollen. Da kommt es zu Revierkämpfen und eine neue Katze in der Nachbarschaft muss sich ihren Bereich immer erst hart erkämpfen. Rivalen dulden sich nach ausgetragenem Revierkampf, wenn abgemacht wurde, wem welcher Bereich gehört. Die werden nie Freunde, sie Akzeptieren sich lediglich. DAS hat NICHTS mit Freundschaft zu tun. Katzen im Freigang brauchen zu Hause einen Kumpel.
Alles Gute
LG
Holt einen zweiten Kater dazu. Ihr könnt einen artgenossen nicht ersetzen, auch nicht wenn immer jemand da wäre.
Er hat keinen Bruder, denkst du er würde sich mit einer Fremdkatze verstehen?
Auf jeden Fall. Gerade junge Katzen lassen sich in der Regel sehr gut vergesellschaften. Ich habe zu meiner Katze auch eine zweite "fremde" dazu geholt. Beide kater sollten dann so ab 6 Monaten kastriert werden. Lies dich ein bisschen ein zur Zusammenführung, Plan das, hol einen kater dazu keine Katze und im etwa gleichen Alter, dann sollte das klappen und nach wenigen Tagen bis Wochen spielen die dann wahrscheinlich schon zusammen.
Sicher geht das. Vor allen Dingen wenn die Katze Freigang bekommt und fast immer jemand zu Hause ist.
Wenn es jetzt eine reine Wohnungskatzen wäre, könnte sie einen Spielgefährten brauchen. Aber eine Katze die raus kann die hat draußen genug zu tun😊
Es ist zwar immer sehr nett wenn zwei kleine Kätzchen miteinander spielen, aber oft gehen die Probleme los wenn die Katzen erwachsen werden. Dann vertragen Sie sich nicht mehr oder protestieren und werden unsauber und so weiter.
Ich bin nicht der Meinung dass Katzen immer zu zweit gehalten werden müssen. Es kommt immer auf die Umstände an.
Danke vielmals für deine respektvolle Antwort. Ich möchte meine Katze auf keinen Fall quälen.. denke aber das die Besitzerin ihre Katze am Besten kennt, sie erzählte mir das sie viele Erfahrungen mit Rangkämpfen oder Ausstossungen im erwachsenen Alter gemacht hat, auch unter Geschwistern.
In der Regel verstehen sich Geschwisterpärchen lebenslang hervorragend. Und eine Einzelhaltung sollte nur im Ausnahmefall sein.
Bitte keine Einzelhaltung, auch wenn "immer" jemand da ist.
Benötigt sie Katzengesellschaft, Spielgefährten.
Dass die Besitzerin sie alleine abgeben will, ist nicht in Ordnung!!
Ich hab eigentlich nur mit Katzen Erfahrung die auch raus durften.
Da ist es egal ob sie nun allein gehalten wird oder mit anderen zusammen.
Wenn es aber eine Wohnungskatze werden soll, wäre es vielleicht doch besser zwei zu halten.
Es wird sicher keine reine Wohnungskatze. Hast du deine Katze als Kitten geholt? Konntest du ihr gerecht werden?
Ich hatte seit meiner Kindheit Katzen, und die durften immer raus und ich glaub die waren auch glücklich.
aber in dem Video sagte die Frau ja selbst, dass wenn die Katze Freigang hat es okay ist