Ist die Todesstrafe im Christentum erlaubt?

8 Antworten

Ich persönlich finde die Todesstrafe schwierig. Denn es könnte auch ein Unschuldiger hingerichtet werden.

Dazu gibt es Beispiele von Menschen, die eigentlich die Todesstrafe erhalten hätte und durch Gesetzesänderung eine Gefängnisstrafe erhielten und sich total gebessert haben. Sie haben ihr Leben total umgekrempelt und neu gestaltet. Menschen diese Chance zu geben finde ich sehr wichtig und irgendwie auch sehr christlich.

Denn Buße tun bedeutet "Änderung der Gesinnung" und hat nichts mit Bußwerken zu tun, sondern meint, zu versuchen, sich zu verbessern und alte Fehler künftig zu vermeiden.

Eine etwas andere Sichtweise, deren Argumentation ich aber auch auf gewisse Weise nachvollziehen kann, findet sich hier: Was sagt die Bibel über die Todesstrafe?

Ich bin aber dankbar, dass wir in Deutschland keine Todesstrafe haben. Das widerspricht der Ansicht des verlinkten Artikels auch nicht, denn wenn es dem Staat obliegt, die Gesetze festzulegen, dann ist es das Recht von Deutschland, die Todesstrafe gesetzmäßig auszuschließen.

Allerdings bin ich schon der Meinung, dass bei besonders schlimmen Verbrechen auch harte Strafen ausgesprochen werden sollte. Diesbezüglich kann man unsere Justiz und deren Urteile (bei Vergewaltigungen usw.) durchaus hinterfragen. Aber das wäre wieder ein anderes Thema...

Darüber gibt es keine einheitliche Meinung. Im Gesetz Mose des Alten Testaments ist die Todesstrafe erlaubt, aber dieses Gesetz gilt laut christlichem Verständnis nicht mehr. Das Neue Testament schreibt kein Gesetz vor und daher auch keine weltlichen Konsequenzen.

Wenn man sich die Geschichte mit Jesus und der Ehebrecherin anschaut, die gesteinigt werden soll, könnte man daraus lesen, dass die Todesstrafe zumindest nicht vollständig mit christlichem Glauben vereinbar ist, aber auch bei dieser Passage gibt es mehrere Interpretationsmöglichkeiten.

Aus der Recherche:

Papst Franziskus hat die Todesstrafe für unzulässig erklärt. Das Alte Testament sah das noch anders.

Tatsache ist: Die Kirche bzw die "Obrigkeit" hat in ganz Europa tausende Männer und Frauen die - vermeintliche Hexen waren - in drei Jahrhunderten, etwa zwischen 1450 und 1750 verbrannt bzw verbrennen lassen.

Mittlerweile will die Kirche das nichtmehr zugeben und versucht alles durch "wissenschaftler" so herumzudrehen das die Kirche das natürlich niemals getan hat und völlig unschuldig war.

Woher ich das weiß:Recherche

Sturmtaucher2  03.06.2024, 17:14

Ich habe mal gelesen, ob das so stimmt habe ich nicht weiter recherchiert:

Die Kirche hat zwar auch angebliche Hexen verbrannt, aber das war nicht deren Hauptjagdziel, die meisten Hexen wurden nicht von der Kirche angeklagt und verbrannt sondern von den jeweiligen Dorfoberhäuptern.

Die Kirche habe viel stärker Häretiker/Ketzer gejagt und getötet, davon habe sie viel mehr Opfer gefordert als unter angeblichen Hexen.

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Mayahuel  03.06.2024, 18:18
@Sturmtaucher2
nicht von der Kirche angeklagt

weil Hexerei nicht als ein theologisches, sondern reales Verbrechen angesehen wurde.

Die Inquisition diente in erster Linie zur Bekämpfung von Häresie.

Siehe auch Luther:

 Martin Luther war fest davon überzeugt, dass es Hexen gibt und dass sie durch ihre Zauberei Schäden an Mensch, Vieh und Ernte anrichten. Er forderte zur Tötung der Hexen durch das Feuer auf. Damit wollte er allerdings nicht mehr und nicht weniger, als dass ein für ihn real existierendes Verbrechen bestraft wird. Wie Mord oder Diebstahl, sollte auch das Verbrechen der Zauberei geahndet werden.

https://www.luther2017.de/wiki/hexen/kai-lehmann-martin-luther-glaubte-fest-an-hexen/index.html

Hexerei ein Verbrechen wie Mord. Bestraft vom weltlichen Gesetz.

Das ist Scharia durch die Hintertüre. So wie Sodomie durch weltliche Gesetze verfolgt wurden. Durch einen christlichen Kaiser eingeführt ...

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Sturmtaucher2  03.06.2024, 18:48
@Mayahuel

Erstmal danke.

Die Inquisition diente in erster Linie zur Bekämpfung von Häresie.

Dann stimmt wohl was ich gelesen hatte.

Hexenverbrennungen ja, aber viel häufiger Häretiker.

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Das Christentum kennt unzählige Strömungen.. Katholiken, evangelikale, Orthodoxe, Protestanten, Kopten, freie Christen , Neuapostolische Kirche, die Zeugen jehovas und und viele mehr.. diese Strömungen sind entstanden, weil verschiedene Kulturen die Religion nach ihrem Geschmack angepasst haben...

Deshalb kann zwar der Pabst sich gegen die Todesstrafe aussprechen, dieser vertritt aber nur die Katholiken.

Mein verständnis vom Christentum ist, dass man Gnade vor Recht walten lassen sollte und nur im äußersten Notfall zur Todesstrafe greifen kann...wenn es wirklich keine besssere Lösung mehr gibt und selbst dann steht man im Konflikt mit den 10 Geboten "du sollst nicht töten heißt es da" dort steht nicht "du sollst nur Mörder vergewaltiger etc. pp. töten"