Ist die Metaebene immer eine Logikebene?

6 Antworten

Naja, innehalten ist bestimmt nicht schlecht...aber eher so, dass ihr, wenn es wieder los geht und ihr euch gegenseitig immer weiter hochschaukelt, einfach einen break macht und mal für eine Weile aus dem Kontakt geht. Vielleicht geht einer eine Runde spazieren oder macht in einem anderen Zimmer was ganz Anderes, so dass man auf neue Gedanken kommt und erst mal den gewohnten Ablauf unterbricht.

Nach dieser Pause könnt ihr dann versuchen noch mal mit etwas mehr Abstand darüber zu reden.

Die Therapeutin hat gemeint, dass wir versuchen müssen in solchen Situationen innen zu halten, zu überlegen ...

Mein Gefühl dazu ist: "Inne halten" ist gut, sinnvoll und nötig. Warum nötig, erkläre ich gleich.
Aber "überlegen" ist Murks. Wenn sie wirklich "überlegen" sagte, würde ich die Therapeutin wechseln.

Ich versuche die Sache logisch aufzudrösseln. Ich habe aber den Eindruck, dass gerade das auch zur Eskalation führt.

Das kann ich nachempfinden! Ich meine, dass gerade die Logik zur Eskalation führt.

Nun schlage ich vor, wir halten erst mal inne. ....... Einfach nur atmen, - ein ...... und aus, ....... ein ......... aus .......... ein ......... aus. Schön langsam! Das ist notwendig, und auch hilfreich wenn mal wieder "ein Programm" bei euch abläuft.
"Programme" laufen auch im Computer ab. Die funktionieren auf Basis von Logik. Um eine höhere Bewusstseinsebene (Metaebene) zu erreichen, muss der "Computer" im Hirn zur Ruhe kommen. Deshalb ist Innehalten so wichtig.
Ja, es gibt diese Metaebene, die sowohl Gedanken als auch Emotionen nicht wertend umfasst.

Um mehr Liebe in euer Leben zu bringen, dafür gibt's verschiedene Wege. Und zum Glück auch viele Angebote. Welchen Weg ihr finden werdet, .... ihr werdet Wege finden. Wege sind individuell. Nur so viel ist allgemeingültig: Man braucht die Unterstützung von Anderen. Dennoch muss man sich selbst darum bemühen.
Eine regelmäßige Meditationspraxis ist hilfreich dabei, um den "Programmerzeuger" da oben zu beruhigen, - das ist wissenschaftlich belegt.

Hm ... mit Logik hat das nur bedingt zu tun ...
Es geht wohl um das Einnehmen einer 'beobachtenden Perspektive'.
Statt sich also einfach emotional 'aufzuheizen' und sich ganz den damit verbundenen heftigen Gefühlen zu überlassen, kann man sich parallel vorstellen, die Szene wie ein Außenstehender (mit einer wohlwollenden Einstellung gegenüber den Beteiligten) zu beobachten.
"Was tun die beiden da? Sie mögen sich eigentlich und doch sind sie im Moment irgendwie fixiert, im Clinch miteinander. Wie Boxer, die den Überblick verloren haben. Oder sind es nicht eher zwei Kinder, die irgendwie verletzt reagieren? Beide fühlen sich nicht verstanden, scheint es. Welcher Nerv ist da jeweils getroffen worden? Wie kann man die beiden Streithähne beruhigen?"

Ist's für dich so nachvollziehbar?

Ich stelle mir das ungefähr so vor:

"Mit wem redest du da?" - "Mit niemandem" - "Ich höre es doch" - "Es geht dich aber nichts an!" - Du betrügst mich!" - "Du spionierst mir nach!" - "Du bist genau wie ..." - "Bin ich nicht, kapier das doch endlich"

usw.

Vermutlich "dröselt" ihr dann im Thema herum, statt das Prinzip dahinter zu betrachten.

"Logische" Schlussfolgerungen wie

"Du reagierst nur so, weil du mal verletzt worden bist und kapierst einfach nicht, dass ich das nie tun würde!" oder

"Du verstehst nicht, wie schlimm das damals für mich war und nimmst einfach keine Rücksicht"

sind nur verkappte Vorwürfe und bringen euch nicht weiter.

Um Eskalationsstufe 10 zu erreichen (was auch immer das ist), müsst ihr euch BEIDE so richtig hineinsteigern!

Was dagegen helfen kann?

Stoppsignale vereinbaren und benutzen! Wenn einer "Halt" oder "Auszeit" sagt, wird aufgehört.

Dann schaltet man ab und fährt runter. Ist nicht ganz einfach, aber mit ein bisschen Übung klappt es. Eine kleine räumliche Trennung kann auch helfen - schon 2 Minuten in verschiedenen Zimmer können Wunder wirken.

Wenn ihr danach redet, redet nicht über den anderen, sondern über euch selbst!

"Ich hatte plötzlich wieder einen Flashback!" - "Ich habe mich angegriffen gefühlt" - "Ich hatte Angst" - "Ich war enttäuscht/ verletzt" - "Ich war einfach überfordert" - "ich auch"

Und dann zieht ihr Konsequenzen fürs nächste Mal.

"Wir sollten früher "Stopp" sagen"

"Wenn mich etwas verletzt, sage ich es statt direkt zurückzuschießen..."

"Bitte sprich mich darauf an, wenn du merkst, dass ich wieder in dieses Verhalten zurückfalle!"

"Ich werde mich nicht weiter hinter dem verstecken, was damals passiert ist"

usw.

Es geht nicht darum, alles so perfekt zu verstehen, dass damit jede weitere Eskalation verhindert wird. Ihr sollt lediglich Wege finden, mit eurem "Problem" umzugehen, Warnzeichen zu erkennen, richtige Reaktionen zu "trainieren" usw.

Metaebene bedeutet eine Ebene, die über etwas drüber liegt.

Ihr streitet euch als z.B. wegen x, aber eigentlich ist das Problem y. Das kann man aber oft nur erkennen, wenn man das Problem von außen betrachtet.

Ein Beispiel, dass zwar wenig mit deinem konkreten Problem zu tun hat, aber es trotzdem gut eine Metaebene verdeutlicht wie ich finde:

Wenn du auf der Erdoberfläche stehst, dann kommt dir die Oberfläche flach vor, weil die Krümmung so klein ist, dass du die Kugelform nicht wahrnehmen kannst. Erst wenn du in eine bestimmte Höhe gelangst, kannst du die Krümmung erkennen.


Panazee 
Beitragsersteller
 12.04.2020, 15:40

Der Streit ist die Basisebene und zu betrachten welche Muster bei dem Streit ablaufen ist die Metaebene.

Eine Metaebene abstrahiert das Problem, so dass es nicht mehr um die konkreten Inhalte geht, sondern nur noch um Muster.

Aber das läuft doch dann rein logisch ab, oder?

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