Ich will für immer ein Kind bleiben?
Hallo,
ich möchte mich hier einfach nur mal ausheulen. Ich (15/m) will und kann nicht erwachsen werden. Ich hatte früh in meiner Kindheit schwere Traumata und scheine, niemals darüber hinwegzukommen. Ich hatte dadurch eine komplett zerstörte Kindheit. Mir kommt es so vor, dass ich das jetzt alles nachhole. Ich fühle mich selbst fast durchgehend deutlich jünger, mein Zimmer wird immer kindlicher und ich spiele viel lieber mit Dinos, anstatt feiern zu gehen oder sowas. Ich fühle mich soooo wohl, wenn ich Zuhause einfach ich selbst sein kann. Meine Freunde wissen darüber Bescheid und passen oft auf mich auf, wenn ich gerade 'klein' bin. Laut meiner Therapeutin bin ich einfach im Kleinkind Alter stehen geblieben, eben wegen dem Trauma damals.
Ich weiß, dass das alles ein Schutzmechanismus (Age regression) ist, aber ich habe irgendwie Angst, dass ich damit übertreibe und viel zu oft regressiere. Ist das noch normal/okay? Ich bin so einfach viel viel glücklicher!
4 Antworten
Weißt du, jeder hat in sich etwas von einem Kind. Wer das nicht hat, kann gar nciht richtig erwachsen werden.
Du brauchst eben ein bißchen länger für diese Reife.
Meine Jungs haben auch mit 14 Maishäcksler gebaut aus Duplo … das halte ich für völlig normal.
"Feiern gehen" mit 15, na prost! Das ist viel zu früh. Und bringt überhaupt nichts. Bleibe zuhause und spiele oder lerne, das wird dir viel besser tun als dieses pseudo-Erwachsenengetue!
Die gehen schon auf Partys, trinken, haben Sex und sowas alles.
Ich habe das selber nie gehabt, und auch meine Kinder hatten das nicht. Die hatten sich , und durch ein immer neues kleines Geschwisterchen hatten alle die Gelegenheit, wieder zu spielen.
Beim letzten Kind kamen dann schon die Neffen und Nichten dazu - es täte uns allen so gut, mal wieder richtig zu spielen!
Ich will das alles gar nicht und fühle mich dann komisch
Ach ja, dieser scheußliche, mörderische Gruppendruck! Deshalb ist es ein absolutes Gift, diese gleichaltrigen-Gruppen. Es wäre viel besser für alle Menschen, wenn sie sich mit gemischten Gruppen aufhalten würden.
Gibt es keine christliche Gemeinde in deiner Gegend? Dort sind alle zusammen, wie eine große Familie. Das ist der beste psychische Nährboden für unsere Seele.#
Ich bin im Posaunenchor großgeworden; viele Alte und Mittlere und Junge, und alle hatten die Musik gemeinsam. Schön.
Vielen Dank für die Antwort! Ich mache mir glaube ich selbst ziemlichen Druck deswegen. Es gäbe für mich ja gar keinen Grund, mit sowas anzufangen.
Ich bin selbst leider ungläubig.. Und ich weiß nicht, ob man mich dort akzeptieren würde. Ansich habe ich schon ein Umfeld, welches das versteht, aber ich würde so gerne noch mit anderen Kindern spielen.. Einfach wie früher.
Ich bin selbst leider ungläubig.. Und ich weiß nicht, ob man mich dort akzeptieren würde.
Meistens wird man egal, wie akzeptiert. Dafür sind Gemeinden da! Um Gottes Liebe in die Welt zu bringen.
Du kannst mir ja privat schreiben, wo du in etwa wohnst, dann suche ich dir etwas heraus, falls ich da jemanden kenne.
aber ich würde so gerne noch mit anderen Kindern spielen.. Einfach wie früher.
Kennst du keine Kinder im Umkreis? Oder in der Familie? Nachbarschaft?
„Normal“ ist relativ und vage.
Es ist in deinem Fall, so wie ich das verstanden habe, ein PTBS-Symptom, d.h. es sollte durchaus weiterhin behandelt werden.
Gib nicht auf.
Danke! Das beruhigt mich sehr. Ich habe leider auch PTBS.
Nun, es ist wichtig, dass deine Regression keine Flucht ist und du trotzdem lernst, den Alltag zu meistern. Erwachsen zu werden gehört zum Leben dazu. Aber das bedeutet vor allem auch, selbstbestimmt zu sein und dein Leben selbstständig meistern zu können. Das bedeutet nicht, dass du auf Partys gehen musst und solche Dinge. Ab und zu klein zu werden und einfach mal mal selbst zu sein, ist etwas ganz wundervolles. Ich denke aber, dass das Kleinsein nicht einschränken, sondern eine Bereicherung sollte.
Du bist ja aber schon in Therapie. Daraus schließe ich, dass du schon an dir arbeitest, so gut du kannst. Das ist es, worauf es ankommt.
Solange du langfristig das Gefühl hast, dass es dir besser geht, ist alles in Ordnung. Wenn du aber merkst, dass du anfängst, unangenehme Pflichten zu vermeiden, weil du lieber „Kind“ sein willst, dann solltest du wirklich besser noch mal mit deiner Therapeutin darüber reden. Ansonsten gibt es ja keinen Maßstab, was „zu viel“ ist. DU musst dich wohl fühlen. :3
Ja, ist normal. Du kannst jetzt mit Unterstützung langsam nachreifen. Glaub auch ja nicht, dass das so selten ist! Das haben mehr als du glaubst. Gib dir Zeit und ich wünsche dir, dass du ein verständnisvolles Umfeld hast. Deine Freunde scheinen jedenfalls schon toll zu sein.
Danke, das erleichtert mich sehr! Wenn ich andere in meinem Alter oder sogar noch darunter sehe, bin ich einfach so verwirrt. Die gehen schon auf Partys, trinken, haben Sex und sowas alles. Ich will das alles gar nicht und fühle mich dann komisch