Ist die "biologische Non-Binorität" die einzige Weltanschauung, die sowohl von religiösen Menschen als auch von Atheisten (Dawkins, Musk,..) abgelehnt wird?
"Trans: When Ideology Meets Reality" - My conversation with Helen Joyce - YouTube
Wenn aber sogar Wissenschaftler (wie Dawkins) sagen, es gibt in der Biologie nur Binorität, wer und wie diskutiert man dann dagegen?
Es muss ja ein gutes Argument geben dafür, dass man geistig das Geschlecht wechseln kann. Ich gehe davon aus, dass jeder gute Gründe hat.
Ich bin auf der Seite der Transleute, aber ich möchte gute Argumente, um sie zu verteidigen, gegen die religiösen und atheistischen Kritiker. Bitte um Argumente.
4 Antworten
Wenn aber sogar Wissenschaftler (wie Dawkins) sagen, es gibt in der Biologie nur Binorität, wer und wie diskutiert man dann dagegen?
Indem man zunächst feststellt, dass das Wort, um das sich hier alles dreht, Binarität heißt. Zudem ist man als Biologe nicht sofort Experte für alle Dinge, die mit Biologie zu tun haben. Erforsche ich z.B. elektrische Ströme in Fischhirnen, macht mich das nicht zum Experten für menschliche Geschlechter.
Es muss ja ein gutes Argument geben dafür, dass man geistig das Geschlecht wechseln kann. Ich gehe davon aus, dass jeder gute Gründe hat.
Dafür gibt es keine guten Argumente, da niemand das Geschlecht wechselt: weder biologisch noch geistig. Das, was wechselt, ist u.U. der offizielle Eintrag.
Ich bin auf der Seite der Transleute, aber ich möchte gute Argumente, um sie zu verteidigen, gegen die religiösen und atheistischen Kritiker. Bitte um Argumente.
Wenn besagte Menschen so argumentieren wie du es hier tust - sie also gar nicht verstehen, worum es eigentlich geht - sind Argumente völlig verschwendet.
Sonst ist es ein extrem sinnvoller erster Punkt klarzustellen, dass man hier über zwei Ebenen mit weiteren Subebenen spricht: Die körperliche Ebene, sex, und die geistige/soziale Ebene, gender.
Was scientistische Atheisten und Theisten eint ist ihre Ablehnung des Postmodernismus oder treffender des kreativen Antirealismus.
Hierunter fällt nicht nur das Leugnen der Binarität des biologischen Geschlechts.
Wenn aber sogar Wissenschaftler (wie Dawkins)
Dawkins merkt man einfach an das er alt wird. Um Fakten geht es ihm nicht mehr, im reichen mittlerweile unbelegt Aussagen die er ohne drüber nach zu denken als Fakten anerkennt.
Gutes Kritikvideo zu Dawkins. Aber auf Englisch:
https://youtu.be/0w5ntm_y4BE?si=7sgWp0R21_P5YjvI
wer und wie diskutiert man dann dagegen?
Mit Fachartikeln. Und der Existenz von Intersex Personen. Kein Aspekt des biologischen Geschlechts ist binär;
Chromosomen, XX, XY, XXX, XYY, XXY, X0. Nicht binär.
Geschlechtsorgane, Penis, Vulva, Zwischenformen, beides, keines. Nicht binär.
Keimdrüsen, Gonaden, Ovarien, Ovotestis. Nicht binär.
Keimzellen, Spermien, Eizellen, beides, keines. Nicht binär.
Nun noch einige Artikel zum Thema Geschlecht.
Das Fachmagazin Nature schreibt:
The research and medical community now sees sex as more complex than male and female, and gender as a spectrum that includes transgender people and those who identify as neither male nor female.
https://www.nature.com/articles/d41586-018-07238-8
Die National Library of Medicine meint:
Consequently, the binary division in male and female sex has been called into question and a more fluid understanding of sex has been proposed.
Some of the major textbooks teach anatomy, particularly of the urogenital system, as a male-female binary.
Anatomical sciences curricula need to adopt a more current approach to sex including the introduction of the category of "intersex"/"differences in sexual development" and present sex as a continuum rather than two sharply divided sets of characteristics
https://pubmed.ncbi.nlmi.nih.gov/32735387
Zuletzt noch ein Zitat aus dem American Journal of Public Health:
Furthermore, despite the binary that is suggested by human reproduction, both sex and gender are fluid. Variations in chromosomes, hormone levels, and reproductive organs result in more than 2 sexes, reflecting complex processes of sex development across multiple levels, and suggesting that sex itself is culturally constructed.
https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC3786754
dass man geistig das Geschlecht wechseln kann.
Kann man nicht. Man kann das juristisch und biologische dem Gender anpassen.
Wow, du hast meinen Respekt. 😱👏🏻👏🏻👏🏻 Dem gibt es nichts hinzuzufügen 😁👍🏻👏🏻
Keimzellen, Spermien, Eizellen, beides, keines.
Ja. Das ist biologisches Geschlecht. Genauer gesagt die Potenzmenge der beiden biologischen Geschlechter.
Ein Geschlecht ist binär: Spermien/Pollen oder Eizellen. In der Realität können Organismen jede mögliche Kombination dieser beiden Geschlechter haben, also keines, weiblich, männlich, beide. Ob man das dann binär nennt, darüber kann man trefflich streiten. Es ist jedenfalls eine diskrete Einteilung.
Die National Library of Medicine meint:
Es gibt genau zwei biologische Geschlechter und man sollte aufpassen es nicht mit anderen Bedeutungen von Geschlecht durcheinander zu werfen:
most vertebrates and all mammals have 2 distinct sexes. […] The classical biological definition of the 2 sexes is that females have ovaries and make larger female gametes (eggs), whereas males have testes and make smaller male gametes (sperm);
[…]
Biological sex is dichotomous because of the different roles of each sex in reproduction. For scientific research, it is important to define biological sex and distinguish it from other meanings.
Auch der Pschyrembel, das detschsprachige klinische Wörterbuch weiß: Es gibt genau zwei Geschlecher:
Eigenschaften, die bei zweigeschlechtlichen Spezies ein Individuum als entweder männlich oder weiblich kennzeichnen.
Wer einen populärwissenschaftlichen, deutschen Überblicksartikel sucht wird hier fündig:
"Es muss ja ein gutes Argument geben dafür, dass man geistig das Geschlecht wechseln kann. Ich gehe davon aus, dass jeder gute Gründe hat."
Noe, dafür muss ja erst einmal definieren, anhand welcher allgemeingültigen Kritierien diese "geistigen Geschlechter" voneinander unterscheiden kann. Das geht natürlich nicht, dann funkioniert die Selbstidentifikation nämlich nicht mehr. Es steckt dahinter nicht vielmehr als die eigene mentale Unfähigkeit seine Physiologie zu akzeptieren, eine Art Realitätsphobie.