Ist die Bibel eurer Meinung nach fehlerfrei?

13 Antworten

Naja, dass Jesus als weiß dargestellt wurde, das hat ja erst mit dem frühen Mittelalter Einzug gehalten. Zum einen, weil viele Maler gar keine Vorstellung davon hatten, wie Menschen aus der Gegend Jesu‘ aussahen, zum anderen, die Leite soll(t)en sich ihm näher fühlen. Dass dies eben oft über die Hautfarbe stattfindet…das ist ja heute noch so.

Als ich noch im Kloster war, haben wir oft über die Bibel diskutiert, auch wissenschaftlich.
Es ist nun einmal ein Werk seiner Zeit und wurde eben auch von Männern der damaligen Zeit, mit all ihren Erfahrungen, der vorherrschenden Kultur usw. geschrieben. Es mag sein, dass es ursprünglich (also beim AT) eine Macht z.B. Lebensregeln hinterlassen hat (10 Gebote), aber vieles ist eben sehr menschlich ge- und beschrieben. Gerade, wenn es um Unerklärliches geht, wie das geteilte Meer. Sie mussten es ja für sich und andere das irgendwie erklären, so wissenschaftlich, wie heute, waren sie ja lange nicht Umschichtung heute tut man sich oft noch schwer. Mit einer höheren Macht kann man alles erklären…das ist auch recht bequem. Und für die damalige Zeit auch ganz normal.

Viele Sekten machen sich das ja heute noch zu eigen, man erinnere sich bspw. an Uriella, People‘s Temple etc.

Gerade im AT gibt es vieles, was geschichtlich reichlich merkwürdig anmutet, erst recht seit dem Konzil von Nicäa, bei dem ja einiges aus der Bibel „rausgeflogen“ ist.

Gerade bei der Entstehung der Erde und deren Evolution, hier bin ich ganz klar auf Seiten der Wissenschaft. Dass es einen Jesus gab, daran glaube ich durchaus, dass es der Sohn dieses biblischen Gottes ist…hm…eher nicht.
Und einige andere Dinge, wie die Nephilim, die sind für mich durchaus im Bereich des Möglichen. Gott, wie ihn die Bibel beschreibt, nein, das ist nicht ‘mein’ Gott. Dass es eine höhere Macht gibt, für mich ohne jeden Zweifel; oft genug erlebt.

Aber ich traue ja auch der Wissenschaft nicht immer, gerade wenn es um archäologische Artefakte geht, due nicht erklärbar sind und dann entweder totgeschwiegen werden oder *hups*, was für ein Zufall, verschwinden (meist auf dem Weg ins Smithsonian).

Aber ich bin lange aus dem Kloster raus und habe mich anderen Dingen eher zugewandt. Für die meisten Christen bin ich Okkultistin und gehörte einem Exorzismus unterzogen.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – seit 30 Jahren spirituell und medial tätig

Mayahuel  06.02.2024, 06:37
Konzil von Nicäa, bei dem ja einiges aus der Bibel „rausgeflogen“ ist.

Zum Beispiel?

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Ich vermute, das diese von den damaligen Menschen erfunden worden war, weil sie sich nicht anders erklären konnten, wie alles erschaffen wurde.

Ich würde es noch ergänzen, bzw anders formulieren. Diejenigen welche das alte Testament schrieben, das waren Schreiber. Entweder sie schrieben es auf Befehl auf, oder aus einer Laune heraus. Das was sie aufschrieben waren Geschichten, die Jahrtausende weiter gegeben wurden.

Ich glaube nicht, das das alte Testament daher falsch ist im Sinne wie du das formulierst. Sondern eher, das es in dem damaligen Wissen, oder auf dem damaligen Wissensstand aufgeschrieben wurde. Selbst wir machen heute andere Erfahrungen als noch unsere Leute in den 70gern oder 80gern. Im Moment krempeln wir unser gesamtes Leben in verschiedenen Bereichen um, weil andere Themen, und andere Erkenntnisse vorliegen als in den 70ger und 80ger Jahren. Ich sage nur mal vegan oder vegetarisch und dem ganzen eine Richtung zu geben. Natürlich gabs das damals schon, aber nicht so wie wir es heute praktizieren und die Gründe waren auch noch nicht gegeben. Wenn wir in die Vergangenheit reisen könnten und mit unserem heutigem Wissen argumentieren, dann würden die das abgehoben finden. Es hatte damals eine ganz andere Bedeutung vegan oder vegetarisch zu sein als heute. Lies dir Bücher zur Thematik aus damaliger Zeit durch, die Inhalte und die Gründe werden anders sein, als jene welche Vegetarier und Veganer heute leben.

Und so sehe ich das auch mit dem alten Testament. Die Leute die das aufschrieben, hatten ein ganz anderes Verständnis der Dinge. Für die war dieses Wissen nicht falsch. Sie waren nur nicht so weit wie heute. Hätten sie das damals nicht aufgeschrieben, sondern die Geschichten würden einfach mündlich weiter gegeben bis in unsere heutige Zeit und heute hätte sich jemand die Mühe gemacht diese Geschichten festzuhalten, dann würden sie komplett anders ausfallen als damals.

Daher halte ich es hier nur zum Teil angebracht, das alles auf wissenschaftlicher Basis auseinander zu pflücken. Das Alte Testament ist ein Querschnitt durch die damalige Lebensweise. Wer ein gläubiger Christ ist hält sich eh an die Vorgaben der Evangelien. Allerdings beinhaltet das alte Testament die Vorgeschichte Jesu, also warum es so gekommen ist wie es kam. Vielleicht braucht man das um zu verstehen, wie Jesus auf den Plan kam und nicht dafür das man das alte Testament befolgt.

Aber das ist nur meine Meinung. Das was ich oben von dir zitiert habe sehe ich an anderen Gottheiten und zwar an Gottheiten, die noch weiter zurück liegen als der den wir heute haben. Zur Zeit als es viele Götter gab mag es so gewesen sein, dass man für jedes unerklärbare Ding/Geschehen einen eigenen Gott brauchte um sich die Sache zu erklären. Und warum? Weil sie keine Wissenschaftler hatten die hätten erklären können warum jene Sache so oder so war...


Mayahuel  06.02.2024, 06:28
Wer ein gläubiger Christ ist hält sich eh an die Vorgaben der Evangelien.

Jesus persönlich erwähnt Noah, die Arche und die Sintflut:

38 Denn wie sie waren in den Tagen vor der Sintflut – sie aßen, sie tranken, sie heirateten und ließen heiraten bis an den Tag, an dem Noah in die Arche hineinging;

https://www.bibleserver.com/LUT/Matth%C3%A4us24%2C38

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Was ist Wahrheit?

Die Bibel ist in allem wahr, aber nicht in allem auf berechenbaren sogenannten Tatsachen gegründet.

Ein Gleichnis beispielsweise ist eine Geschichte, die eine Wahrheit transportiert, die aber nicht einem realen Ereignis, einer realen Person zugeordnet werden kann.

Aber interessanter finde ich: wie definierst du dein Christ sein?

Woher ich das weiß:Hobby – Ich befasse mich gerne mit solchen Themen
Was ist eure Meinung dazu?

Ich wüsste gar nicht wie man auf die Idee kommen kann die Bibel wäre fehlerfrei, ohne Widersprüche und in jeder Frage die man an sie richtet unfehlbar. Dafür gibt es gar keine Notwendigkeit.

Das ist mir wirklich ein Rätsel.

Das fragwürdigste ist die Entstehungsgeschichte. Ich vermute, das diese von den damaligen Menschen erfunden worden war, weil sie sich nicht anders erklären konnten, wie alles erschaffen wurde.

Es geht da noch ein bisschen weiter, denn gleich am Anfang gibt es zwei Entstehungsgeschichten, die sich in Beschreibung und Ablauf völlig widersprechen.

Ganz so als wollten die Autoren der Bibel damit klar machen, wie genau alles entstanden ist, wissen wir nicht.

Und das zeigt, finde ich, auch, diese Geschichten wurden nicht einfach "erfunden", sondern komponiert. Da haben sich Leute hingesetzt und das durchdacht, miteinander diskutiert und über Jahre hinweg verbessert. Darin liegt die Qualität dieser Texte.


Anastasia65  06.02.2024, 11:27

Ich verstehe nicht, wieso Menschen Christen sind, wenn sie keinen Glauben haben.

Erinnert mich an einen alten Witz:

Frage an Radio Eriwan: "kann man Kommunist und Christ gleichzeitig sein?" Antwort: "Im Prinzip schon, aber warum wollen Sie sich das Leben doppelt schwer machen?!"

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BillyShears  06.02.2024, 11:38
@Anastasia65
Ich verstehe nicht, wieso Menschen Christen sind, wenn sie keinen Glauben haben.

Schau mal in das Apostolische Glaubensbekenntnis, dort findest Du kein Bekenntnis zu einer fehlerfreien, irrtumslosen oder gottgegebenen Bibel.

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Gott hat uns und das Universum meiner Ansicht nach geschaffen. Ich bin Christ.

Ich glaube, dass diese Welt durchdacht und geplant wurde, ich glaube nicht, dass die Erde "einfach so" entstanden ist. Auch gibt es die Meinung, dass für den Urknall ein Eingreifen von Gott nötig ist.

Wenn Du mehr wissen möchtest, was mich überzeugt, dass es Gott gibt, dann kannst Du mich z.b. fragen oder auf mein Profil gehen.

Man kann sich auch als gläubiger Mensch mit Naturwissenschaften beschäftigen. Glaube und Wissenschaft müssen sich nicht immer widersprechen. So hat zum Beispiel Mendel, ein katholischer Mönch, wichtige Entdeckungen bei der Genetik gemacht. Der Mensch, der die Urknalltheorie aufgestellt hat, war katholischer Priester.

Laut der katholischen Kirche ist die Evolutionstheorie mit dem Glauben vereinbar. Laut vielen evangelischen Kirchen auch.

Ich denke, dass der biblische Schöpfungsbericht kein naturwissenschaftlicher Bericht ist. Die Intention der Autoren war meiner Ansicht nach eine andere. Man muss den Kontext betrachten, in dem der Schöpfungsbericht entstanden ist. Beim Entstehungszeitpunkt waren vermutlich viele Israeliten im Exil in Babylon. Hier lernten sie andere Religionen kennen, in denen z.B. die Sterne Götter waren. Der biblische Schöpfungsbericht hat nun das Ziel zu zeigen, dass die Sterne vom Gott der Bibel geschaffen wurden und somit keine Götter sein konnten. Das Ziel des Schöpfungsberichts ist damit nicht, eine naturwissenschaftliche Erklärung abzugeben, sondern zu zeigen, dass der Gott der Bibel alles alleine geschaffen hat und die Natur oder die Sterne keine Götter sind.