Ist die Beschneidung Pflicht im Islam?

5 Antworten

http://islam.de/20776

Ich frage mich auch immer, ob diese beispielsweise von P. Vogel begeisterten jungen Männer, die zu ihm auf die Bühne klettern und dort öffentlich im Überschwang der Massenbegeisterung ihr Bekenntnis ablegen, diesen Schritt mit berücksichtigen und auch wirklich durchführen lassen.


Albatraz 
Beitragsersteller
 03.10.2015, 17:14

Ich verstehe nicht wieso es Pflicht ist sich beschneiden zu lassen. Ps. bin selbst Moslem

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Jogi57L  03.10.2015, 20:51
@Albatraz

Ich verstehe nicht wieso es Pflicht ist sich beschneiden zu lassen

Ich verstehe nicht, weshalb Du so hartnäckig darüber nach denkst.

Allah will es so, also ist es so zu tun !.. 

...das "Warum" ist dabei egal.

Wie mir ein glaubwürdiger Moslem mal sagte, muss man sich nur EINMAL für den Islam entscheiden... 

....und dann braucht man nichts mehr in Frage zu stellen.. weil man sich ja für "die Wahrheit" entschieden hat....

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Nein, sie ist im Islam keine Pflicht. Sie ist aber eine Empfehlung, weswegen auch viele muslimische Männer beschnitten sind.

Ja bei Männer schon , Frauen nicht .

Die Beschneidung ist für einige Gelehrte (Abû Hanifa und Imâm Malik) eine sehr starke Sunnah, für andere (Imâm Schâfî und Imâm Ibn Hanbal) Pflicht/Wajib.

Der gesandte Allah's Muhammed sav sagte:
"Fitra (Veranlagungen) sind 5: (männliche) Beschneidung, entfernen der Schamhaare, kürzen des Schnurrbartes, schneiden der Nägel, entfernen der Achselhaare." (Bukhari)

Der gesandte Allah's sagte Männern, die den Islam Annahmen: "Entferne die Haare die (laut Islam) zu viel sind, und lasse dich beschneiden (bzw. Beschneide dich) " (Kenzul-Ummâl; ähnlich auch in Muwatta, Abu Dawud etc.)

Laut Hadithen geht die Beschneidung auf den Propheten Abraham (a.s.) zurück, der dies als erster tat.


Albatraz 
Beitragsersteller
 03.10.2015, 17:40

Dann ist es keine Pflicht

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JoJoPiMa  03.10.2015, 23:17
@Albatraz

@Albatraz, der Kalif Umar hinterließ den Satz, dass der Prophet in die Welt gekommen sei, um Männer zum Islam zu rufen, und nicht um sie zu beschneiden.

Geschichtlich, sind die Ursprünge der Beschneidung inzwischen belegt und, glaube es oder glaube es nicht, die Beschneidung gab es schon vor Abraham und zwar immer als Zeichen/Symbol einer Zugehörigkeit, also, mit der Symbolik, die Abraham später verwendet haben soll.

Frühe Gelehrten wie Al-Hasan al-Basri, Imam Ibn Abd al-Barr oder Imam Ibn Qudama sahen keine Notwendigkeit.

Es ist heute nach wie vor so, dass nicht alle Muslime beschnitten sind. Es existieren ausgerechnet in Afghanistan Stämme, die es nicht praktizieren.

Aber, bevor wir hier tief in die Geschichtsforschung samt Erkenntnisse daraus eintauchen, und die Gemüter wieder kochen, würde ich sagen, es ist als Tradition aufzufassen.

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ItsJustMe38  03.10.2015, 17:47

Eine sehr starke Sunnah sollte von jedem Muslim gemacht werden, das könnte man im Grunde schon mit deutschen Wort Pflicht erklären, nur ist es im Fiqh (Islamischen Recht) nach einigen Gelehrten nicht Fardh/Vajib.

Sunnah heißt nicht freiwillig, freiwillige Taten nennt man Mûbah. Es ist der Weg unseres Propheten, den wir sogut wie möglich (vorallem wenn es sich um eine solche sehr starken Sunnah handelt) folgen müssen.

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glidrisi  03.10.2015, 17:48

Was hat Abraham mit dem Islam zu tun? Dem würde frösteln, über diese Religion, wenn er auferstehen würde.

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ItsJustMe38  03.10.2015, 17:49

Seine Meinung wirst du spätestens am Tage des jüngsten Gerichts erfahren...

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Alanbar31  04.10.2015, 06:35

1. Die Knabenbeschneidung wird im Islam in Anlehnung an die Tradition des Propheten Abraham und an die jüdische und ursprüngliche christliche Tradition weitergeführt. Der Gesandte Allahs, Allah segne ihn und gebe ihm Heil, sagte: „Zur ursprünglichen Natur der Menschen gehören fünf Handlungen: Die Beschneidung, das Abrasieren der Schamhaare, das Kurzschneiden des Schnurrbarts, das Schneiden der (Finger- und Fuß-) Nägel und das Auszupfen der Achselhaare.“ So wird die die Beschneidung bei allen muslimischen Völkern seit Jahrhunderten als islamische Tradition und Pflicht gepflegt.

2. Die Verpflichtung zur Beschneidung ist durch die Sunna (Aussagen und Handlungen des Gesandten Allahs) belegt. Denn der Koran und die Sunna gelten gemeinsam als die Quelle der Rechtslehre im Islam; sie ergänzen und erklären sich gegenseitig. In der Regel enthält der Koran zusammengefasste Aussagen, die die Sunna ausführlich durch Aussagen und Lebensweise des Propheten darlegt

3. Ausgehend von der Sunna gilt die Beschneidung sowohl bei Sunniten als auch bei Schiiten als islamische Pflicht und gehört zu den Glaubensüberzeugungen der Muslime. Bei zwei der sunnitischen Rechtsschulen (der Shafiitischen und der Hanbalitischen) sowie bei den schiitischen Rechtsschulen gilt die Beschneidung als Wajib (Pflicht). Bei den restlichen sunnitischen Rechtsschulen (der Hanafitischen und der Malikitischen) gilt sie als Sunna Muakkadah (Mit Nachdruck empfohlene Prophetentradition).

4. Die Beschneidung soll im Neugeborenen Alter, z.B. am 7. Lebenstag, oder später bis zur Geschlechtsreife vollzogen werden. Ist dieser Zeitpunkt überschritten, bzw. erfolgt der Übertritt zum Islam nach der Geschlechtsreife, entfällt die Pflicht. Der empfohlene Charakter dieser Tradition bleibt nichtsdestotrotz bestehen.

5. Bei den meisten muslimischen Völkern wird die Beschneidung am 7. Lebenstag in Verbindung mit der Namensgebung vorgenommen. Zur Tradition gehört zudem, dass am 7. Lebenstag die Namensgebung und die Beschneidung erfolgen. Es werden zwei Schafe geschlachtet, deren Fleisch an Arme und Bekannte verteilt wird. Die Kopfhaare des Neugeborenen sollen abrasiert und abgewogen werden. Deren Gewicht wird in Silber als Almosen ausgegeben werden. Bei den Türken und den turkmenischen Völkern festigte sich die Sitte, die Beschneidung kurz vor der Geschlechtsreife vorzunehmen. In Verbindung damit wird ein familiäres Fest gefeiert.

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Ja die Jungs müssen es machen