Ist der ÖPNV auf dem land wirklich so schlecht wie sein Ruf?
Wenn ja, wie könnte es besser gemacht werden?
Wo ist 'auf dem Land'?
Bei dir vor der Tür.
12 Antworten
Hundsmiserabel, die hier oft beschriebe Schulbusverbindung ist zwar dann meist für den Personenverkehr freigegeben, aber trotzdem bleibt einem auf dem Dorf nur das Auto.
Und darüber wundert sich auch niemand.
Noch was, einen Rufbus haben wir sogar in der Landeshauptstadt, da ist halt nichts los.
Das auf dem Land zu finanzieren, ist fast unmöglich. Da muss das Bundesland ran, das schreibt den Nahverkehr, unter den auch das fällt, aus.
Zumindest da wo ich bis vor ca. 2 Jahren gewohnt habe, ja.
Morgens -passend zu den Schulzeiten einer nicht sehr weit entfernten Grund- und Sekundarschule - sind zwei Busse in Richtung der Schulen gefahren. Je einer passend zur ersten Stunde und zur zweiten Stunde.
Nach der sechsten, siebten und achten Stunde dann einer in die Gegenrichtung.
Wochenende und Ferien ist gar nichts gefahren.
Zu weiten Teilen stimmt das und deswegen fahren auch irgendwelche 95-jährigen Opas trotz wissentlich schlechter Gesundheit und ggf. an der Grenze zur Fahruntüchtigkeit noch mit dem Opel Kadett usw. in der Gegend herum - meist fährt ein Bus morgens die Schüler in die Kreisstadt, dann kommt mittags ein Schulbus zurück und abends wieder, dazwischen kommt nichts. An Wochenenden geht entweder ein Bus pro Tag oder auch eventuell gar keiner.
Besser ist die Verbindung nur in Endpunkten der Linien, Knotenpunkten oder in Kreisstädten mit breitem Angebot an Schulen oder in Orten, wo die Bahn einen Haltepunkt als Alternative zum Bus betreibt. Letztlich regelt die Nachfrage den Markt und in irgendwelchen Dörfern ist es trotz aller Meckerei auch so, dass selbst probeweise eingesetzte Kleinbusse (16-Sitzer), die von regionalen Busunternehmern Linienverkehr fahren, kaum genutzt werden und die Nachfrage unterm Tag kaum vorhanden ist. Hier ist noch eine Dokumentation.
https://www.youtube.com/watch?v=i_efYUFapIA
Letztlich ist das ein Ärgernis, aber andererseits ist der Bedarf geringer als gedacht und es wird aus meiner Sicht mehr gemeckert als dass ein Grund dazu besteht. Auch ein Busunternehmen muss profitabel sein und der Öffentliche Träger ebenfalls - und wenn keiner den Bus nutzt oder nur mal irgendein Opa mitfährt, bringt es absolut nix und kann nie kostendeckend sein.
Es gibt etliche Rufbus- und Ruftaxi-Lösungen, teilweise von Landkreisen kräftig subventioniert im Rahmen der ÖPNV-Sonderformen. In meiner Heimat gab es auch so etwas; ich habe es nie genutzt, aber es verkehrte und war kein Minusgeschäft.
Hey,
ÖPNV ist grundsätzlich und überall schlecht. In den Großstädten ist es zu voll, teuer für das was geboten wird, zu laut, zu stinkend (Raucher an den Haltestellen) und zu unpraktisch.
Auf dem Land ist es unzuverlässig, kaum vorhanden und langweilig.
Deshalb fahre ich immer mit meinem Auto und finde es nicht so nervig zu tanken wie mit dem Bus zu fahren. Im Gegenteil, ich stehe sogar gerne jede Woche an der Zapfsäule, vor allem abends beim Sonnenuntergang 🤗🌇
Beste Grüße und gute Fahrt!
StarEni
Ich denke schon. Bin auf "Dorf" groß geworden, da fährt auch heute nach 22.00 absolut nichts mehr 🙈
Da wo ich mal gearbeitet hab fuhr der letzte Bus abends um 19:02 Uhr. Samstags alle zwei Stunden und Sonntags gar nix.
Wäre es da nicht eine Lösung eine bedarfsgesteuerte Lösung einzuführen? Also ein Bus oder Taxi der nur fährt wenn der Bedarf da ist?