Ist dass eine angemessene Stallmiete?

8 Antworten

  1. Keinen anderen Preis für Ponys als für Pferde! Die Leute stopfen ihre Rösser eh voll mit "ist ja schon bezahlt". 96 % der Pferde in Deutschland sind übergewichtig.
  2. Wieviel Zeit brauchst Du für wie viele Pferde misten? Hast Du die Böden alle so befestigt, dass Du sie mit der Kehrmaschine befahren kannst und nur die Liegeflächen von Hand misten musst oder warum reichen Dir die 2,50 € pro Pferd und Tag? Wenn Du maschinell mistest, hast Du geringe Personalkosten, das ist richtig, aber die Maschinenkosten müssen auch bezahlt werden. Rechne nicht zu lange Abschreibungszeiten. Warum sollten Deine Maschinen länger halten als die anderer? Du hast Sandpaddock, teilweise gepflastert, geschrieben - gibt fast nichts, was im Winterhalbjahr mit Matsch und Frost aufwändiger abzumisten ist als Sand. Rechne da niemals zu wenig, auch wenn Du Deine Arbeitszeit fast verschenken möchtest. Auch Du bist nicht davor sicher, Dir nicht morgen den Fuß zu brechen und für ein paar Monate eine Vertretung bezahlen zu müssen.
  3. Heu pro Monat und Pferd 40 Euro ist richtig, richtig knapp. Rechne nie über Ballenzahl, sondern immer über Gewicht. Die können so unterschiedlich gepresst werden, dass ein 150 Rundballen dicht gepresst das doppelte wiegt von locker gepresst. Ein Pferd mit 600 kg frisst Dir am Tag 12 kg Heu, also 360 kg im Monat = 3,6 Doppelzentner. Der Doppelzentner kostet in guten Erntejahren 25 Euro, in schlechten 50. Dann bist schon bei bis zu 180 Euro, die Du für Heu zahlst. Wenn Du es selbst machst, immer Maschinen, Arbeitszeit, Sprit etc. rechnen, auch Deine Kosten für die Flächen, für die Du auch Geld brauchst, dass sie Dir gehören bzw. Dir zur Bewirtschaftung zur Verfügung stehen. Daher kommt ja der Kaufpreis, nicht weil jemand sich krank lacht über die dummen Käufer, die so viel zahlen.
  4. Selbstversorger ist ein kritisches Thema. Im Offenstall: wer ist Selbstversorger, wer nicht? Wem gehört dann der Haufen abzumisten? Das geht nur gruppenweise und was, wenn jemand auszieht und man findet keinen neuen Selbstversorger, weil alle Interessenten beruflich zu viel um die Ohren haben und gern für die Leistung bezahlen? Was arbeitest Du für Dein Einkommen, wenn alle plötzlich Selbstversorger sein wollen? UND: Selbstversorger prassen immer mit Einstreu, Raufutter etc. - weil sie zahlen ja dasselbe dafür, ob sie nun auch das Trockene mit ausschaufeln und neu einstreuen oder wirklich nur das Nasse nehmen, kaum jemand hat auch die Übung im Misten, das gut trennen zu können und so wird geschaufelt, was das Zeug hält, auch im guten Glauben, es sehr ordentlich zu machen und Du hast nicht nur den Verbrauchspreis an der Backe, sondern auch das Problem, einen Mist mit viel zu viel Einstreu drin ausfahren oder entsorgen zu müssen.
  5. Die alle 5 bis 10 Jahre 10.000 Euro für die Erhaltung von einem 800 qm Reitboden in der Halle und die 20.000 für die Erhaltung von den 1.800 qm hast auch nicht umgelegt. Wie viele Nutzer werden das sein, die Dir im Jahr 6.000 Euro dafür alleine zahlen müssen - wenn Du die baulichen Maßnahmen bzw. abtragen, aufbereiten, wieder auftragen selbst machen kannst, den Maschinenpark dafür hast?

Vollpension Offenstall mit befestigten Böden und Halle geht hier in Oberbayern bei 420 Euro los. Dafür darf man sich nicht viel erhoffen. Für 450 bis 470 gibt es schon Besseres.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Durchgenend Pferdeerfahrung seit 1981

StRiW  09.07.2021, 18:54

So Maschinen sind was feines, nur sollte man sich die auch immer in Rechnung stellen und Rücklagen bilden, so 30 bis 100 000 Euro je nach Betrieb sollte man allein, für den plötzlichen Ausfall für Landmaschinen immer flüssig haben.

Eine Abgerauchte Kehrmaschine ist sonst echt teuer.

Ebenso Rücklagen für die Futterbeschaffung von 6 Monaten sollte man über haben.

Lagerflächen für den Mist von 2 bis 6 Monaten je nach Ausgestaltung sollte man nicht vergessen. Sickergruben müssen auch gewartet werden.

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LiviDog 
Beitragsersteller
 09.07.2021, 18:55

Hey also das Heu wird in Heuraufen angeboten die 24/7 geöffnet sind. Ich würde immer wieder einen neuen Ball reintun/fahren. Zum Misten brauche ich gerade bei einem Paddock mit zwei Pferden ca 15 Minuten maximal 20 im Winter. Die Flächen sind zur Hälfte gepflastert. Der Rest ist Sand. Bei einem Stundenlohn von 10 € bekomme ich wenn ich mir selber Lohn zahle 2,50 € pro 2 Pferde (15 Minuten)

Äppeln tue ich komplett per Hand. Zu Punkt 3:

ich habe geschrieben dass ein Pferd zwei bis drei Heuballen pro Monat Frisst je nach Gewicht des Ballens. Ein Heuballen kostet es bei uns ca 40 €. Dementsprechend habe ich 100 bis 150 € pro Pferd pro Monat für Futterkosten gerechnet.

Zu Punkt 4: ich habe mir das so gedacht, dass einmal pro Tag pro Gruppe geäppelt wird und pro Gruppe maximal fünf Pferde. Dann muss jeden Tag 1x äppeln.

Das heißt Montag äppelt der Besitzer von Pferd 1, am Dienstag äpplt der Besitzer von Pferd 2, am Mittwoch äpplt der Besitzer von Pferd 3. Und so weiter.

Wenn der Besitzer von Pferd 1 vollpension gebucht hat dann äppel ich für ihn. Wenn der Besitzer von Pferd 2 beispielsweise Halbpension gebucht hat äppel ich jedes zweite Mal für ihn. Also wenn er laut Reihenfolge wieder dran wäre. Wenn der Besitzer von Pferd Nummer 3 Selbstversorger gebucht hat äppelt dieser selbstständig.

Einstreu wird nicht zur Verfügung gestellt. Darum können die nicht so viel nehmen wie sie wollen. Die Gruppe muss unter sich klären ob und wie sie einstreuen. Dieses Einstreu müssen Sie selber kaufen, kann aber vor Ort gelagert werden. Beispielsweise Stroh Pellets oder anderes.

In dem Stall sollen etwa 20 bis 30 Pferde stehen. Für maximal 30 Pferde wäre Platz. Wie viele davon und wie oft der Reitplatz bzw die Halle genutzt wird ist eine andere Sache.

Was würdest du denn als Pauschalpreis pro Monat für die Nutzung des Reitplatzes und der Halle vorschlagen?

Und wie viel würdest du Pro Pferd pro Tag in Vollpension rechnen fürs äppeln? Bei uns in der Gegend liegen die Stall mieten beim Selbstversorger um die 150 € und bei Vollpension bei ca 400. Findest du meine Preise in Ordnung? Oder denkst du ich sollte noch eine pauschale als Lohn für mich oben drauf rechnen? Bzw als Miete des Platzes an sich? Denn bisher habe ich ja nur die laufenden Kosten zusammengerechnet die ich pro Pferd nehmen müsste um mit null rauszukommen.

Ich hoffe ich habe nichts vergessen. ☺️ Und danke für deine Antwort 🙈

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Baroque  09.07.2021, 19:40
@LiviDog

10 Euro pro Stunde wären mit Lohnnebenkosten und Werkzeug 35 Euro pro Stunde. Da du aber doch von einem 10-Euro-Job nicht leben willst, musst du mindestens 25 Euro Lohn ansetzen und für die Betriebskalkulation 50 rechnen.

Nur einmal am Tag abmisten ist schon absolute Untergrenze und würde verhindern, dass ich mein Pferd da einstelle.

Unter den Einstellern die Einstreu vereinbaren? Wer bekommt Recht, was und wie viel genommen wird? Was machst mit dem Mist, wenn sie was nehmen, was deine Wiesen zu sauer/zu ... macht? Den will auch dein Nachbar nicht. Auf keinen Fall würde ich das denen überlassen.

Was machst, wenn keiner Anlagennutzung zubucht und du trotzdem (weil auch Witterung etc den "verbraucht") immer wieder den Reitplatz erneuern musst? Nein, wenn sowas da ist, muss es in der Pauschale drin sein, sonst zahlst du nur drauf.

Hier sind 150 im Monat für Pferdehaltung völlig unrealistisch. Es glauben zwar etliche, das ginge, aber spätestens nach zwei Jahren geben die auf, weil sie pleite sind. Ständig fragen hier die Einsteller von solchen "Rechenkünstlern" an, weil sie plötzlich keinen Stallplatz mehr haben, nachdem diesen Kalkulatoren aufgefallen ist, dass auch die Versicherungen und die Fahrt zu Raiffeisen für Zaunmaterial Geld kostet.

Daher mach Vollpension und das zu vernünftigen Preisen oder halte nur deine eigenen - wäre eh zielführend, denn aus deinen Überlegungen geht hervor, dass du weder Land- noch Pferdewirtschaft gelernt hast und da kannst du nicht nur fachlich, sondern auch rechtlich richtig Probleme bekommen. Also wenn Einsteller, würde ich dir dringend eine entsprechende Ausbildung ans Herz legen.

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StRiW  09.07.2021, 19:47
@Baroque
Also wenn Einsteller, würde ich dir dringend eine entsprechende Ausbildung ans Herz legen.

Ohne darfst Du eh keine haben.

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LiviDog 
Beitragsersteller
 09.07.2021, 19:53
@StRiW

Wieso nicht? Bei einem privaten Hof?

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LiviDog 
Beitragsersteller
 09.07.2021, 19:56
@Baroque

Was denn für Werkzeuge? Und was für rechtliche Probleme kann ich bekommen, wenn ich keine Ausbildung im Bereich Land-/pferdewirtschaft habe?

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StRiW  09.07.2021, 20:01
@LiviDog

Da eine Ausbildung vorgeschrieben ist nach §11 Tierschutzg.

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Baroque  09.07.2021, 22:44
@StRiW

Da reicht meines Wissens der Sachkundenachweis. Stimmt das noch so?

@LiviDog, ich dachte aber schon an deutlich mehr: Was, wenn ein Einstellerpferd aufgrund einer nicht erkannten Giftpflanze auf Weide oder Heuwiese kolikt? Was, wenn es naturschutzrechtliche Probleme gibt, weil die Mistentsorgung nicht den Vorgaben entspricht? Was, wenn einen jemand anzeigt wegen eines nicht korrekt gesetzten Zauns? Die Versicherung wird bei mangelnder Ausbildung sagen Unwissen schützt vor Strafe nicht, das zahlst selbst, wenn Du ohne erwiesene Kenntnis handelst und man kann auch nicht alles versichern.

Ich persönlich würde jemandem, der nur den Sachkundenachweis hat, auf keinen Fall eines meiner Pferde anvertrauen. Einem Landwirt mit Sachkundenachweis oder Pferdewirt hingegen schon. Ich habe jetzt seit > 40 Jahren mit Pferden zu tun, etliche Ställe mit aufgebaut, ehrenamtlich im Verein bei der Leitung des Vereinsstalls unterstützt - und ich lerne von dem Landwirt, bei dem unsere Pferde untergebracht sind, täglich neues. Ich frage ihn aus reiner eigener Neugier immer aus über Zeigerpflanzen, was macht welches Wetter mit den Nährstoffen im Gras und, und, und ... all das MUSS man zwingend wissen, wenn man die Tiere gesund erhalten möchte. Von derselben Wiese kann man einen ersten Schnitt ernten, den man stark eingeschränkt füttern muss, weil einem sonst die leichtfuttrigen Pferde direkt in die Rehe laufen und im nächsten Jahr zur selben Erntezeit einen, wo man die schwerfuttrigen kaum ernährt bekommt. Wenn mir da einer nicht nachweisen kann, dass das definitiv zu seiner Fachkompetenz gehört, ist mir das zu heiß mit einem schwerfuttrigen, fast zahnlosen und einem leichtfuttrigen Warmblut. Ich kann das jetzt so halbwegs einschätzen, weil ich eben ständig nachfrage und es mir erklären lasse. Genauso mit dem Weidezaun. Klar baue ich den auch mal alleine auf, wenn er mich drum bittet, aber geprüft wird er dann von ihm inkl. regelmäßiger Prüfung und Wartung des Weidezaungeräts. Und, und, und ...

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StRiW  10.07.2021, 04:15
@Baroque

Die Gemeinden und die Landwirtschaftskammer achten seit geraumer Zeit auf den Verbleib der Betriebe. So wird oft ein Veto eingeleitet, wenn keine Sachkunde = Ausbildung besteht. Der einfache Sachkundenachweis wird nicht selten abgelehnt.

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Ihr solltet den kalkulierten Preis vielleicht auch nochmal mit anderen Höfen vergleichen. Ich finde ihr seid ein bisschen zu preisgünstig.

Das Füttern der Pferde oder Versorgen mit Wasser und allem was sie brauchen, kostet ja nicht nur die Mittel, sondern macht auch viel Arbeit. Und wie ist das wenn jemand zum abäppeln kommt, sammelt er dann nur ein paar Äppel ab, weil er ja nur ein Pferd eingestellt hat? Ich kenne keinen Hof, auf dem es deswegen keinen Ärger mit den Pferdebesitzern gegeben hätte. Anfangs kommen sie jeden Tag und dann irgendwann gar nicht mehr. Und was ist, wenn der Tierarzt kommen muss? Wer beauftragt den, nach wessen Ermessen? Ich würde immer, ein Paket schnüren, in dem alle Leistungen enthalten sind, ohne Wenn und Aber. Das kostet einen Festpreis und fertig. Ihr kommt sonst auch mit der Abrechnung gar nicht hinterher und habt ständig Diskussionen mit den Einstellern, ob irgendwelche Aufpreise gerechtfertigt sind oder nicht


Tarara123  09.07.2021, 15:18

Sehe ich genauso. Man muss ja selber im Endeffekt auch noch was davon haben.

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LiviDog 
Beitragsersteller
 09.07.2021, 19:06

Das war jetzt erstmal eine Gruppe Rechnung von mir was wir mindestens nehmen müssten um mit 0 rauszu kommen. Zum Thema äppeln schau dir bitte Mienen Kommentar unter der Antwort von Baroque an. Des Weiteren wird dann jeweils die gesamte Gruppe geäppelt.

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Was jemand anderer angemessen findet, ist doch völlig irrelevant, wenn IHR nicht auf eure Kosten kommt.

Ich sehe in deiner Auflistung einen Haufen Einzelposten für verschiedene Dienstleistungen aber keine Kosten wie Strom/Wasser/Haftpflichtversicherung/Seuchenkasse etc.

10/30 Euro wäre dann euer Budget für Personal/Fixkosten/Unterhaltskosten für die Anlage/Reparaturen von z. B. Traktor/Koppeln. Find ich knapp kalkuliert.

Unterhalt dich mal mit einem Stallbetreiber, was der tatsächlich für Kosten hat, wofür er Rücklagen bilden muss etc. Mir kommt die Kalkulation sehr unrealistisch vor, wenn ich offen sein darf und von jemandem, der weder über große Erfahrung mit Kostenkalkulationen noch mit dem Führen eines Betriebes hat.

Wenn du da nicht draufzahlen willst (z. B. wenn du weniger Einsteller hast, wie du denkst), dann solltest du da dringend noch mal nacharbeiten und dich nicht so sehr von dem Gedanken leiten lassen, was andere für angemessen halten, sondern dich an deinen Kosten orientieren. Nutzt ja nix, wenn andere das toll finden und du Monat für Monat drauf zahlst. Und kein Einsteller ist begeistert, wenn er ständig neue Erhöhungen vorgesetzt bekommt, nur weil der Stallbetreiber nicht richtig kalkulieren kann.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

LiviDog 
Beitragsersteller
 09.07.2021, 19:02

Okay, vielen dank☺️

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Ich finde den Preis eher günstig, ich finde das ihr für das Misten etwas zu wenig kalkuliert habt. Mich wundert auch, dass ihr für Ponys so viel weniger nehmt. 😊

Woher ich das weiß:Hobby – Ich reite seit ich 4 bin und habe 3 Ponys und 1 Großpferd

Zu günstig

Woher ich das weiß:Hobby – Ich reite seit meinem 6.Lebensjahr und habe zwei Pferde

LiviDog 
Beitragsersteller
 11.07.2021, 21:43

Wie viel würdest du denn nehmen an meiner Stelle?

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Shiraunddati  11.07.2021, 21:49
@LiviDog

Selbstversorger so um die 200€ Halbpension 250€, Vollpension 350€

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LiviDog 
Beitragsersteller
 11.07.2021, 21:54
@Shiraunddati

Dann wäre Selbstversorger aber günstiger als ich angegeben habe 🤔

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LiviDog 
Beitragsersteller
 11.07.2021, 22:46
@Shiraunddati

Weil meiner Erfahrung nach ein shetty weniger frisst als ein 1,70m großpferd☺️

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Shiraunddati  11.07.2021, 22:51
@LiviDog

Dann hätzest du ein Shetty extra erwähnen sollen. Also ich fänd es unfair wenn ein Endmaßpony mit 1,47m Stockmaß weniger bezahlen muss als ein Kleinpferd mit 1,48m

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Shiraunddati  11.07.2021, 22:55
@Shiraunddati

Die shettys die hier stellen bezahlen auch das gleiche wie ein Großpferd. Ob da in der Box jetzt ein Pferd oder Shetty steht ist egal.

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LiviDog 
Beitragsersteller
 11.07.2021, 23:18
@Shiraunddati

Bei mir sind ja keine Boxen, sondern feste Offenställe/Paddocks.

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