Ist das Saarland überhaupt geeignet, um dort Französisch als Verkehrssprache zu etablieren?
Es wurde ja vor einigen Jahren die sogenannte Frankreich-Startegie des Saarlandes von der dortigen Landesregierung beschlossen. D.h., dass sich Französisch bis 2043 im Saarland als zweite Verkehrssprache etabliert haben soll. Aber kann das überhaupt funktionieren? Sicher, das Saarland ist wohl von allen Bundesländern am ehesten für einen Schritt dieser Art bereit: Es hat geschichtlich schon mehrmals zum Einflussbereichs Frankreichs gehört, es grenzt an Luxemburg und Frankreich (Belgien ist auch nicht weit ab) und Französisch wird dort von allen Schülern zumindest zeitweise gelernt. Aber reicht das? Ist das Saarland deshalb dafür wirklich geeignet? Ich muss sagen, dass ich die Informationen, die ich im Internet zu dem Thema gefunden habe nur mangelhaft oder gar nicht Antwort auf meine Fragen geben. Ich war bisher leider auch noch nie im Saarland und kenne überhaupt niemanden, der in diesem Bundesland lebt. Ich hoffe, dass auf dieser Seite auch einge Saarländer(innen) bzw. Personen, die sich mit der hier behandelten Thematik gut auskennen, angemeldet sind, die mir berichten können, wie es denn nun wirklich um das Französisch im Saarland steht. Wie gut spricht der durchschnittliche Saarländer bzw. die durchschnittliche Saarländerin Französisch? Kann man als z.B. frankophoner Tourist ins Saarland reisen und dort Französisch mit der einheimischen Bevölkerung als Brückensprache nutzen (so wie das sonst meist mit Englisch im Ausland fuktioniert)? Hat das Saarland überhaupt die Vorraussetzungen seine Kinder zweisprachig zu erziehen: Also gibt es z.B. genug bilinguale Kitas, Schulen und Lehrkräfte? Wird das Projekt von der Bevölkerung unterstützt? Nimmt man im Saarland überhaupt wahr, dass es jenes Projekt gibt? Gibt es nennenswerte Gegeninitiativen? Meint Ihr/ Meinen Sie, dass das überhaupt funktioniert?
6 Antworten
Bin Ur-Saarländer... ;)
Es ist definitiv nicht so, dass französisch als Verkehrssprache etabliert ist. Vielmehr verwendet der Saarländer Teile der f. Sprache in Form von Dialekt. Mehr aber auch nicht .
Manchmal habe ich sogar das Gefühlt, der Saarländer verweigert sich der französischen Sprache. Mehr als das Pflichtprogramm in der Schulausbildung bekommt er meist nicht über die Lippen. Dies fällt insbesondere bei unseren Steuerflüchtlingen auf.
Einige Saarländer nutzen die Nähe zu Frankreich aus und wechseln ihren Wohnsitz unmittelbar hinter die Grenzen um Steuern zu sparen. In direkter Grenznähe wohnen vermutlich mehr Deutsche als Franzosen. Das verrückte ist, obwohl diese Leute jahrelang in Frankreich wohnen, SPRECHEN SIE WEITER DEUTSCH und denken noch nicht einmal daran französisch -richtig- zu lernen.
Ganz anders sieht es bei den Franzosen aus. Diese können meist sehr gut Deutsch in unmittelbarer Grenznähe.
Hallo,
auch ohne Vorschriften wird in allen Grenzregionen in der Regel die Sprache des angrenzenden Landes gesprochen.Das ist nun einmal historisch bedingt.
Als es die EU noch nicht gab, waren ja selbst Städte im Benelux-Raum zweigeteilt,das heisst auf der einen Seite der Haupstraße war deutsch und auf der anderen belgisch.
Familienbeziehungen und das tägliche Leben nahmen und nehmen keine Rücksicht auf Grenzen, wenn sie so nah sind.
Auch ich habe noch nie davon gehört, dass dieser Schritt kommen soll, kann es mir allerdings sehr gut vorstellen, denn wenn nicht im Saarland, wo dann?
Ich studiere deutsch-französisches Recht im Saarland und muss sagen, dass dieser Bereich Deutschlands sehr französisch geprägt ist und meiner Meinung nach einen Übergang von Deutschland nach Frankreich schafft. Es ist sozusagen eine Mischung aus beidem.
Ich bin zwar nicht direkt aus Saarland, aber aus Rheinland-Pfalz (Mosel). Die Mosel ist ja ganz in der Nähe vom Saarland, deswegen antworte ich trotzdem mal. Ich entschuldige mich schonmal im Vorraus, wenn die beiden Regionen überhaupt nicht gleich sind, und ich irgendwelche Sche*** erzähle.
Es kommt mir manchmal so vor, als wären dort mehr Holländer als Deutsche (und Franzosen) xD Deswegen verstehe ich nicht ganz, wie sie auf Französisch gekommen sind...Vorallem, weil dort die wenigsten wirklich französisch sprechen (also klar, ein Bonjour und ein Merci haben alle drauf, aber sie wären nicht in der Lage eine Konversation in Französisch zu führen).
Ich hab noch nie davon gehört und kann mir auch kaum vorstellen das sich dies wirklich durchsetzen wird.