Ist das Leben der anderen Interessanter?

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Das ist ja eine jahrtausendalte Sache:

Zitat aus der Bergpredigt:[1]
„Warum siehst du den Splitter im Auge deines Bruders, aber den Balken in deinem Auge bemerkst du nicht?“ (Matthäus 7,3 EU)

Persönlich denke ich, dass es uns arge Sorgen bereitet, wenn wir Unzulänglichkeiten an uns selbst bemerken, denn vieles davon ist verboten bzw. verpönt.
Um Bestand zu haben, Zugehörigkeit und Anerkennung, versuchen wir uns anzupassen oder anders, es anderen recht zu machen, so zu sein, wie es gewünscht ist, so zu sein, wie wir es gelernt haben,
weil es uns große Bedenken macht, nichtbezogen zu sein, ohne Gruppenzugehörigkeit und Anerkennung.
Persönlich aber glaube ich gar nicht, dass wir derart abhängig von Anerkennung und Zugehörigkeit Anderer sind.

https://www.youtube.com/watch?v=AaQcnnM2a70

Und immer, wenn ich an Anderen Fehler, Fehlerhaftes und Schwächen erkenne, fühle ich mich selbst besser, reiner, .....
und wir tun viel, um uns gut zu fühlen.
Wir schauen gerne auf Schwächen Anderer, um uns selbst besser zu fühlen, weil wir aufgrund von Unbewusstheit und Unwissenheit, auch Feigheit ungeübt darin sind, bei uns selbst zu schauen, obwohl wir genau dann Änderungen nach unserem Geschmack vornehmen könnten.

Vor einer anderen Seite betrachtet können wir aber auch erkennen, dass nur tote Fische mit dem Strom schwimmen.
Zum Lebendig-sein aber brauchen wir Mut, Entschlossenheit, Willenskraft, Selbstvertrauen, Selbstsicherheit......
Nicht immer wird uns dies in ausreichender Form während Kindheit und Jugendzeit anerzogen, erklärt .....
Öfter wird uns eher gesagt und gezeigt, dass wir keine Macht hätten, uns anzupassen hätten.
Glück dem, der später mal alles prüft und gegebenenfalls umdenkt.

Man kann die Schwächen Anderer auch einfach lieben. Vielleicht schon allein deshalb, weil man sich dann ja eigene ganz leicht ebenso zugestehen und erlauben kann.
Dazu braucht man wohl viel Mut und Offenheit und wenig Perfektionismus, Akzeptanz, dass es im Leben halt beides gibt.

Bild zum Beitrag

 - (Liebe und Beziehung, Leben, Soziales)

laurettaF 
Beitragsersteller
 11.03.2019, 08:59

Danke für die Mühe 👋

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Oder weshalb schauen so viele mehr auf andere anstatt sich um ihren eigenen Kram zu kümmern?

Gehört es nicht auch zum "eigenen Kram" von anderen zu lernen? Wie sollte man aber lernen können, wenn man sich wirklich nur um den eigenen Kram kümmert?

Da "anderen" in der Menge "Anzahl der Menschen auf der Erde - eins " ist, ist schon deshalb nicht auszuschließen, dass einer ein interessanteres Leben führt.

Auf andere schauen kann natürlich auch "einmischen" bedeuten. Das ist schon manchmal in Gefahrensituationen notwendig, wird nicht immer als Hilfe verstanden.
Das letzte Bild in der Antwort von Sonja66 drückt das treffend aus.


laurettaF 
Beitragsersteller
 11.03.2019, 10:18

Ist es nicht ein Unterschied, wenn man von anderen lernen will so quasi als Vorbild, oder es zum eigenen Wohl benutzt wird? Wenn ich das jetzt richtig verstanden habe gibt es ja Unterschiede im Nutzen.

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guenterhalt  11.03.2019, 11:31
@laurettaF

denke schon, dass es da Unterschiede gibt. Die einen wollen auf "Teufel komm raus" genau so sein wie ein anderer. Sie unterdrücken ihr eigenes ICH, werden nie glücklich, weil es nicht gelingt, eine Kopie eines anderen zu werden.

Andere wollen nicht bei anderen abgucken, machen Fehler, von denen man schon seit Jahrhunderten dachte, niemand würde sie erneut begehen.

Von beiden Typen kann man lernen, die sind irgendwie interessant. Ob das Leben derer nun interessanter als das eigene Leben ist, müssen außenstehende beurteilen. Die beurteilen aber auch nur aus ihrer Sicht.

Mich interessiert das Leben einer Schauspielerin oder einer Königsfamilie oder von Leuten, die in den bunten Zeitschriften wöchentlich Seiten füllen, überhaupt nicht.
Andere brauchen diesen Klatsch. Wie mischt man nun solche Meinungen?

Macht sich eine der Personen jetzt Gedanken darüber, dass ich ihr Leben nicht interessant finde? Sicher nicht, warum fragst du dich?

Jeder Mensch ist einmalig und schon das ist interessant genug.

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Um sich von den eigenen Problemen abzulenken und sich am Elend der anderen zu ergötzen, damit sie sich selber wenn auch nur für einen kurzen Zeitraum besser fühlen.

Diese Masche nutzt übrigens auch RTL sehr gerne.


laurettaF 
Beitragsersteller
 11.03.2019, 10:03

Schade, dass die Menschheit so gestrickt ist. Ich fühle mich nicht besser wenn es anderen schlecht geht, aber anscheinend sehen es andere so.

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Das machen in der Regel nur Leute die mit ihrem eigenen Leben nicht klar kommen, die kümmern sich dann sehr gerne um die Dinge Anderer.


Rotrunner2  13.03.2019, 01:16

Danke für die Bewertungen.

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Ist der/ die andere Arm, unglücklich ist Er/Sie unatraktiv, man schaut da nicht hin. Lebt Er/Sie glücklich ist Er/Sie atraktiv und Interessant, man schaut schon öfter hin, der Mensch ist neidisch. Positiver Neid ist o.k. Man lernt daraus und strebt nach Glück. Schlecht ist negativer Neid, man schadet anderen oder sich selbst. Fakt ist Neid!