Ist das eine Starkstromsteckdose?
hallo, ich will eine neue Herdplatte kaufen. Statt der vorhandenen 2 Platten sollen 4 hin. Ich kenne mich nicht aus, da ist eine Steckdose mit radiär angeordneten Kabeln, ist das eine Starkstromsteckdose? Oder wie erkenne ich die? Möchte ungern nur deswegen einen Elektriker holen oder nachher die neue Herdplatte zurück geben müssen... danke!
11 Antworten
Das ist eine Herdanschlussdose. Auf den ersten Blick gibt es hier auch Drehstrom
(3 x 230 V gegen N /3 x 400 V zwischen den Phasen). Das muss man aber messtechnisch ermitteln, um eine klare Aussage zu haben. Wie das ganze abgesichert ist, das verraten Dir die entsprechenden Sicherungen in der Unterverteilung.
Für die Aderfarben der Phasen gibt es keine Norm, nur eine Empfehlung (siehe Bild). Für den Herd ist das aber auch nicht relevant, da hier das Drehfeld keine Rolle spielt.
Für 4 Platten (je 2 Platten pro Phase) sollten die Anschlüsse ausreichen, aber das hängt natürlich von deren Leistung und der Absicherung ab. Problematisch finde ich die Schukoverbindung, da es nur eine Zugentlastung an der Herdanschlussdose gibt.
Spätestens an diesem Punkt solltest Du auf einen Elektriker vor Ort vertrauen, welcher für eine fachgerechte Lösung sorgt. Selbstversuche sind hier lebensgefährlich.
Nein, kein Photoshop. Aber dennoch: Danke!
Das Programm heißt PhotoScape und ist kostenlos. Man gönnt sich ja sonst nix...
Danke - super Antwort!
Ich bestelle heute mein Kochfeld und wenn es da ist den Elektriker:-)
Bilder sagen mehr wie tausend Worte... Ansonsten, wie viele "Löscher" hat die Dose? Hat sie eine besondere Farbe? Und nur weil die Dose vlt für Drehstrom geeignet wäre, muss nicht unbedingt auch Drehstrom ankommen, sondern wurde vlt zweckentfremdet.. Letztlich muss also vorher geprüft werden, was genau vorliegt. Wie sie abgesichert ist (Anzahl Sicherungen und Wert) ect... Wenn zweifel aufkommen, oder man nicht weiß, womit man es zu tun hat, einen Fachkundigen hinzu ziehen.
Zudem werden Herde üblicherweise fest angeschlossen und nicht über Steckvorrichtungen. Wobei es zugelassene Vorrichtungen gibt. Aber eben nicht üblich...
Danke - ich habe eben ein Foto der Steckdose hochgeladen. Dauert aber wohl ein bisschen bis es online ist.
Um auf das nun vorhandene Bild einzugehen:
Das ist eine Herdanschlussdose mit (augenscheinlich) ankommender Drehstromzuleitung. Das muss dann noch mal bei Anschluss gemessen werden. Aber dem Anschein nach steht einem größeren Kochfeld nichts im Weg.
Danke - die Antwort habe ich gebraucht.
Dann bestelle ich jetzt und hoffe, dass alles so ist wie es „von Weitem“ aussieht....
:-)
Das tut mir leid für dich aber ich schätze du wirst ja einen Elektriker holen lassen, denn Laien ist das Arbeiten an niederspannungsanlagen untersagt.
Ich vermute aber Ich werde dich ja eh nicht daran hindern können, dennoch weise ich dich darauf hin, dass du dann selbst für deine Arbeiten verantwortlich bist und du kein Versicherungsanspruch mehr hast.
Bevor du mit der Arbeit beginnst schaue dir zunächst die fünf Sicherheitsregeln an von denen die ersten drei für dich relevant sein werden nämlich freischalten, gegen Wiedereinschalten sichern und Spannungsfreiheit feststellen. Verwende zum feststellen der Spannungsfreiheit einen zweipoligen Spannungs Prüfgerät ein Prüfstift wie z.b. diesen typischen Schraubendreher mit dem Lämpchen dran reicht hierfür nicht aus.
Den Stecker und die Steckdose kannst du erstmal ignorieren. In die E-Herd Dose führt eine 5 adrige Leitung im Idealfall mit dem Querschnitt 2,5mm^2
Also NYM-J 5x2,5mm^2 enthalten sind folgende Aderfarben:
L1=≥ braun
L2=≥ Grau
L3=≥ Schwarz
N=≥ Blau
PE=≥ grün =≥ Potentialausgleich
Es handelt sich hier um ein Wechselstrom bzw drehstromsystem. Plus und Minus gibt es hier nicht. Stattdessen wird hier von Phase und Neutralleiter gesprochen in diesem Fall bilden L1 L2 und L3 die drei Außenleiter alle drei Phasen sind um 120 Grad voneinander versetzt denn 120 Grad mal 3 er gibt wieder 360° also Drehstrom. So kann man sich das z.b. herleiten.
Und das heißt dann wechselstromsystem ändert sich die Polarität also ändert sich Plus und Minus periodisch sinusförmig ab. Die 120 Grad Phasenverschiebung bedeutet nur, dass die eine Phase gegenüber der anderen immer um 120 Grad verschoben ist egal welche du gegeneinander betrachtest bedeutet, sie sind zeitlich voneinander versetzt.
Der effektive Spannungswert aller drei Phasen gegen Neutralleiter ist identisch und beträgt 230Volt. Benötigst du also nur 230 Volt ist es egal von welchem Außenleiter du greifst denn jeder der Außenleiter gegen Neutralleiter gemessen liefert dir deine 230 Volt effektiv.
Effektiv bedeutet, dass die Wechselspannung mit 230 Volt effektiv die gleiche Wirkleistung am gleichen Widerstand verrichtet wie eine Gleichspannung mit der Höhe es ist also der Mittelwert. Der Spitzen Spannungswert der Amplitude ist um den Faktor Wurzel 2 größer. Also
230V*Wurzel 2 = 325V
Das ist wichtig zu wissen, da du diese Spannung isolieren können musst. Du musst also das richtige Kabel wählen mit welcher du die 325V isolieren kannst. Auch wenn dich für die Funktion selber nur der Effektivwert interessieren sollte.
Aufgrund der Phasenverschiebung zwischen den Außenleitern kann eine Spannung von 400 Volt effektiv gemessen werden, wenn Außenleiter gegen Außenleiter gemessen wird auch hier ist der Effektivwert nur der Mittelwert und nicht der Spitzen Spannungswert auch hier ist der Spitzen Spannungswert um den Faktor Wurzel 2 größer
400V*wurzel2=565V
Die 625 wollt ist die Spannung die du also isolieren können musst, da du alle drei Außenleiter in einer Mantelleitung Fürst.
H05RN-F ist als Kabel also ungeeignet, da dieser nur eine Spannung bis 500 Volt isolieren kann. Der Spitzen Spannungswert kann aber 565 Volt erreichen. Das Kabel isoliert also zu wenig. Besser ist H07RNF.
Da der E-Herd selber verschoben werden kann und somit nicht direkt ortsgebunden ist also z.b. bei Wartung herausgezogen werden kann muss das Kabel flexibel sein also es darf kein starres Kabel verwendet werden.
Darüber hinaus muss das Kabel aufgrund der Nennlast die über den Leitungsschutz bestimmt wird einen Querschnitt von 2,5mm^2 aufweisen.
Das Grün gelbe Kabel ist der sogenannte PE-Leiter und sorgt für den Potentialausgleich. Bedeutet er hat die Aufgabe das Potential des Gehäuses welches aus leitfähigem Material besteht auf Erdpotential zu ziehen. Sollte es zu einem Fehler kommen und das Gehäuse steht unter Spannung baut sich über diese Ader ein Fehlerstrom auf welcher zum Auslösen der Fehlerstrom-Schutzeinrichtung sorgt. Das Kabel ist für die Funktion selber zwar irrelevant jedoch erfülltes eine Schutzfunktion und darf daher auf keinen Fall weggelassen werden.
Zu den Isolationswerten musst du nochmal gelegentlich nachschauen, da widerspreche ich dir. Sonst sehr ausführlich und gut. Die Spannungswerte sind die maximal vom Hersteller zugelassenen Wechselspannungen (nicht Spitzenwerte, sondern Effektivwerte). Ich bin ja schon froh, dass du zwischen Uo und U unterscheidest. Das machen leider nur wenige.
L1/2/3 können aber untereinander vertauscht werden, weil die Phasen zuordnung nicht geregelt ist.
Ich persönlich mache ja L1 Braun, L2 Schwarz, L3 Grau.
Ja ich habe das irgendwann so gelernt und mir das so eingeprägt. Technisch gesehen funktioniert das auch andersherum, da hast du recht.
So war es tatsächlich mal angedacht. Genormt ist das nicht.
In diesem Fall solltest Du aber einen Elektriker holen denn diese Verkabelung alleine ist schon so eine Sache... wer weiß, was da noch hinter der Dose für Überraschungen warten!
In jedem Fall muß nachgemessen werden, daß der N auch wirklich der N ist sowie die Schutzleiterfunktion. Ansonsten kann es passieren, dass Du im guten Glauben einen Herd anschließt und hinterher kommt eine böse Überraschung. Wenn Du keinen Elektriker holen willst, dann bitte doch Jemanden aus dem Bekanntenkreis, der aus dieser Fraktion kommt, das zu prüfen und ggf. gleich noch anzuschließen -- mit Adernendhülsen--. Das wäre eine kostengünstigere und in jedem Fall sicherere Alternative zum Selber machen!
Mfg
DAs ist eine Herdanschlußdose mit wahrscheinlich 3 Phasen und 400 Volt Phase gegen Phase. Da hat jemand eine Schuko-Kupplung dran angeschlossen. Wenn diese richtig angeklemmt ist, (Bild ist zu dunkel, kann man nicht erkennen.) und mit16 A belastbar ist, kannst du dort deinen 2-Platten-Kochfeld dran anschliessen, wenns einen Stecker hat.
Nur Elektrofachkräfte dürfen an solchen Installationen Anschlüsse vornehmen.
Wow. Das ist ja super gefotoshopped. 😳