Ist da was dran?
Ich stehe gerade vor einer schwierigen Entscheidung und würde gerne eure Meinung dazu hören. In letzter Zeit höre ich immer wieder von Leuten in meinem Umfeld, dass das einzige Gute, was man in Deutschland tun kann, ist wegzugehen. Diese Aussage hat mich zum Nachdenken gebracht und ich frage mich nun, ob da vielleicht etwas dran ist.
Ich liebe mein Land und fühle mich hier eigentlich wohl, aber es gibt auch viele Dinge, die mich frustrieren. Die politische Situation, wirtschaftliche Unsicherheiten und gesellschaftliche Spannungen sind nur einige Beispiele. Immer mehr meiner Freunde und Bekannten erwägen daher ernsthaft, Deutschland zu verlassen und ihr Glück anderswo zu suchen.
Aber ist das wirklich die einzige Lösung? Ist es wirklich besser, einfach wegzugehen, anstatt sich für Veränderungen einzusetzen und das Land aktiv mitzugestalten? Oder gibt es noch Hoffnung für Deutschland, und es lohnt sich, hier zu bleiben und zu kämpfen?
Ich bin mir wirklich unsicher und würde gerne eure Gedanken und Erfahrungen zu diesem Thema hören. Was denkt ihr darüber?
7 Antworten
Ich weiss leider nicht, was dich konkret zum Auswandern bewegt. Ich kenne zwar diese Gedanken, denn eine Menge von Menschen überlegen sich angesichts der Nazis(AFD) im Bundestag im Falle einer Machtergreifung auszuwandern. Aber erstmal ist es wichtig dafür zu kämpfen, dass eben genau das nicht passiert. Vor allem: wohin geht man dann? Es gibt wenig Orte auf der Erde, an denen es sich unbeschwert leben lässt. Für eine Auswanderung braucht jeder eine Aufenthaltsgenehmigung. Sofern man nicht in EU-Länder auswandert, ist das nicht einfach. Auf einmal findet sich jeder in einer Situation wieder, die viele Flüchtlinge und Einwanderer hier in DE haben. Die wirtschaftlichen Unsicherheiten werden überschätzt und medial aufgeblasen. Die politischen Unsicherheiten sind schon ein Grund an Auswanderung zu denken. Aber wie gesagt, es wäre vorher wichtig etwas gegen die wachsende Nazimacht zu tun.
Schmarrn. Gibt immer was zu meckern (das mache ich auch, teils deutlich), aber das sind Leute, die sich per se als Opfer fühlen, und ihnen ist gar nicht bewusst, wie gut wir es hier haben.
Ich glaube, es liegt daran, dass die ganzen Errungenschaften der Kriegs- und Nachkriegsgenerationen von neueren Generationen als selbstverständlich angsehen werden. Das nimmt solche Auswüchse an, dass diese Nestbeschmutzer manchmal genau das sogar mit Füßen treten. Sie lassen sich ja nicht mehr mal auf eine Diskurs ein, sondern wollen einfach nur durchsetzen, was sie in ihrem Kopf haben. So funktioniert das aber nicht.
Für mich ist das im RL aber eine Minderheit. Die meisten sind zufrieden, zuversichtlich, froh hier zu leben und auch engagiert. Das hat uns schließlich so erfolgreich gemacht.
"Früher, als alles besser war":
https://buggisch.wordpress.com/2024/03/10/fruher-als-alles-besser-war/
(ich hab's nur überflogen, also nicht darauf festnageln)
Ich bin überzeugte Europäerin, aber das lebe ich auf Reisen aus.
Ansonsten lebe ich stabil in meiner Heimat.
Wenn die nächste Bundestagswahl ansteht, kann ich wieder bestimmen, wie es ausgeht.
Weggehen ist für mich gar keine Option, ich habe noch eine Mutter, um die ich mich kümmere.
„Es ist nicht deine Schuld, dass die Welt ist wie sie ist, es wär nur deine Schuld wenn sie so bleibt.“
sorry, bissel pathetisch aber im Kern ist es mein Gedanke. Ansonsten mach ein Kosten-Nutzen Abwägung: Was überwiegt, die Vorteile? (Gesundheitssystem, Rechtsstaat, Demokratie..) oder die Nachteile? (Geringe Bürger-Repräsention in den Parteien, Allgemeiner Rechtsruck, ..)
allen in allem geht es uns vergleichsweise so gut und wir haben immerhin noch die Option zu demonstrieren oder selber aktiv zu werden!
Ich finde es nur heuchlerisch Deutschland zu kritisieren und dann nach Dubai oder Madeira oder so auszuwandern.
Tschüss... am besten geh zu Putin, der braucht Nachschub für seinen Krieg!