Inwieweit sind Sternzeichen Schwachsinn?

38 Antworten

Grundsätzlich ist zu sagen, dass Zeit eine Erfindung des Menschen ist - die Natur benötigt sie nicht. Sekunden, Minuten, Stunden - alles willkürlich festgelegt, aber natürlich möglichst sinnvoll, so dass z.B. ein Jahr einen Umlauf der Erde um die Sonne beschreibt. Jedoch ist nicht einmal das "exakt", denn das Jahr hat (gerundet) 365 Tage, 5 Stunden, 48 Minuten und 46 Sekunden.

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Des Weiteren muss man klarstellen, dass Sternbilder zufällige Konstellationen sind. Die Erde pendelt selbst und durchläuft in 26.000 Jahren einen eigenen Zyklus. Die Sterne scheinen fest am Himmel zu stehen, was in Anbetracht eines einzigen Menschenlebens in etwa stimmt. Aber wenn man den ortsabhängigen Nachthimmel vor 2.000 Jahren mit heute vergleicht und sich ansieht, wie sich die Sterne in 10.000 Jahren weiterbewegt haben werden, wird man wiederum erkennen, dass alles auf Zufall basiert. In 10.000 Jahren gibt es beispielsweise keinen "Großen Wagen" mehr, weil sich die Sterne zueinander verändert haben werden.

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Man sollte also verstehen, dass sowohl Zeit als auch Sternbilder vom Menschen gemacht wurden, um sich in seiner Umgebung zurechtzufinden und um sich das eigene Leben zu erleichtern. Die Astrologie sucht nur nach Zusammenhängen, wo meiner Meinung nach keine sein können.

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Interessant und nicht zu unterschätzen ist auf jeden Fall der Aspekt der Psyche. Da bin ich zwar kein Experte und kenne auch den wissenschaftlichen Wissensstand nicht, aber ich bin sicher, dass die Psyche unglaublichen Einfluss haben kann. Einem Mann wurde einmal prophezeit, dass er bei seinem nächsten Flug sterben werde. Das war tatsächlich der Fall, weil er vor Aufregung einen Herzinfarkt erlitt...

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Was ich damit sagen will: Die Gemütslage eines Menschen ist von entscheidender Bedeutung. Geht man mit der Ahnung in eine Prüfung, dass man versagen wird, ist die Wahrscheinlichkeit des Versagens immens groß. Ist man sehr positiv eingestellt, kann man Bäume ausreißen und Berge versetzen, also auch (scheinbar) Unmögliches schaffen - ein weiterer Grund, Optimist zu sein!


Angel84  11.08.2010, 18:42

Erst mal… Danke!!!

Du hast recht! Zeit existiert tatsächlich nicht. Und doch lässt sich Mensch in diese vorgegebenen Rahmenbedingungen pressen. Man könnte sagen, dass Zeit ein Teil der Matrix des Menschen ist.

Und somit hast du ebenfalls recht, wenn du sagst, dass Astrologie eine Erfindung des Menschen ist und ebenfalls einen (anderen) Teil der Matrix darstellt.

Die Uhrzeit (inklusive Tag, Jahr…) ist die Vorgabe einer Zeitquantität, während die Astrologie die Zeitqualität beschreibt. Und genauso, wie die Uhr nicht ursächlich ist, ob wir das Gefühl haben, dass die Zeit schnell oder langsam vergeht, also nur ein Messinstrument darstellt, ebenso ist die Astrologie lediglich ein Messinstrument für die Zeitqualität.

Ob vom Menschen erfunden, oder nicht… Du wirst nicht bestreiten können, dass die Maßeinheiten der Zeit dennoch einen großen Einfluss auf Mensch im Kleinen und Menschheit im Großen hat… wenn auch nur indirekt.

Und dasselbe gilt für die Astrologie. Die Argumente der Astronomen, weshalb es aus diesen und jenen Gründen nicht mehr „funktioniert“, spielen deshalb auch keinerlei Rolle. Denn obwohl sich so viel verändert hat, sieht auch das Ziffernblatt unserer Uhren immer noch gleich aus.

Es geht auch in der Astrologie nicht um kausale Zusammenhänge. Hier geht es um Analogien. Die Zeitquantität beschreibt „waagerechte“ Vorgänge, während die Astrologie „senkrechte“ Vorgänge beschreibt.

Wie Oben, so Unten. Wie Innen, so Außen. Wie im Kleinen, so im Großen.

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Draschomat  11.08.2010, 22:03
@Angel84

Ich kenne mich mit Astrologie überhaupt nicht aus, also verbessere mich, wenn ich im Folgenden falsch liege:

  • die Monatsreihenfolge und -namen haben sich in der Geschichte verändert

  • es kamen bis in die Neuzeit neue Sternbilder hinzu (oder spielen für die Astrologen nur 12 eine Rolle?)

  • es gibt sogar noch ein 13tes Sternbild, in dem die Sonne steht (oder irre ich?)

Fazit: Die Zeitrechnungen und Sternbilder wurden so oft (durch den Menschen!) verändert, dass ich mir kaum Zusammenhänge erklären kann. Im Mittelalter war der Jahresanfang übrigens am 28.12., d.h. nach dem 27.12.800 folgte der 28.12.801.

Aber das Dilemma geht weiter: Im Mittelalter wurden die Zeiten nicht nach Tag/Monat/Jahr angegeben, sondern nach römischer Art - also wäre der 27.12.800 der VI Kalendas Ianuarias DCCC.

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Chronologie ist äußerst kompliziert und zudem von der Kultur abhängig - auch heute noch: Wir richten uns nach Christi Geburt, andere nach der Flucht Mohammeds von 622 usw.

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Das spielt natürlich alles keine Rolle, wenn für die Astrologie die Messung der Zeit unbedeutend ist und es auf die Situation an sich ankommt - aber kannst du das genauer ausführen? Die Qualität der Zeit muss ja auch durch Messung festgelegt sein?

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gracchus  11.08.2010, 23:28
@Draschomat
  1. Mit dem 13. Sternbild, das stimmt - die Ekliptik verläuft auch durch das Sternbild "Schlangenträger" (Ophiuchus) - aber die Grenzziehungen zwischen den Sternbildern wurden ja so erst in der Neuzeit festgelegt.

  2. Ich glaube, eure Antworten gehen hier etwas an der Frage vorbei... - es geht hier doch gar nicht um Astrologie, sondern nur darum, ob es einen Einfluss auf die Entwicklung eines Menschen hat, ob er im Sommer oder ob er im Winter geboren wurde (Witterung und Sonnenstand etc. während der ersten Lebensmonate). Und ob aus einem evtl. beobachteten Einfluss so etwas wie astrologische Wissenschaft entstanden sein könnte.

  3. Du schreibst: wenn man den ortsabhängigen Nachthimmel vor 2.000 Jahren mit heute vergleicht - das würde mich pers. interessieren, wo finde ich (rekonstruierte) Darstellungen des 2000 Jahre alten Sternenhimmels?

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Draschomat  12.08.2010, 14:08
@gracchus

Aber Astrologie richtet sich ja nach Sternbilder und nicht nach Sommer/Winter, oder? Ein weiteres Problem, denn im Juli ist hier Sommer, aber auf der Südhalbkugel Winter.

Eines der ältesten Artefakte ist die Himmelsscheibe von Nebra, die sogar 4.000 Jahre alt ist. Darauf sind natürlich keine Details zu sehen, aber immerhin Sternkonstellationen wie die Plejaden. Hipparchos hat im 6. Jh. v. Chr. die Sterne schon in einzelne Klassen eingeteilt (überragende Leistung!) und rannte als einer von wenigen nicht panisch ins Freie, wenn es eine Sonnenfinsternis gab, weil er wusste, was es damit auf sich hatte, wenn sich die Sonne verfinsterte. Was genau von Hipparchos erhalten ist, weiß ich spontan leider nicht.

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gracchus  12.08.2010, 23:12
@Draschomat

Jedenfalls wieder mal äußerst interessante und anregende Beiträge deinerseits. (Hab leider nur einen Daumen).

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Gilgamesh  11.08.2010, 19:14

Die Zeit ist ein fester Bestandteil und eng verbunden mit Materie, Raum und Energie. Um sich in dieset Welt zu orrientieren hatte man, nun ja , die Zeit regelrecht in Portionen aufgeteilt.Entstanden aus Beobachtungen der Sonne, des Mondes, der Jahreszeiten etc. Jahre, Monate, .............. Sekunden. Aber ohne exakter Zeitbestimmung wäre unser hochtechnoligisiertes Leben nicht denkbar. Nicht ohne Grund spricht man auch in der Wissenschaft von einer Raum-Zeit Kontinuität.

Im Bezug auf das Kausalitätsprinzip, spielt auch hier die Zeit eine entscheidende Rolle.

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Draschomat  11.08.2010, 21:50
@Gilgamesh

Ja klar, für den Menschen wäre Zeit nicht wegzudenken. Aber die Einteilung ist willkürlich - früher waren die Monate z.B. anders eingeteilt. September müsste dem Namen nach auch heute noch der siebte Monat des Jahres sein (septem = sieben). Auch die Länge einer Sekunde könnte völlig anders sein...hier verhält es sich so wie beim Ur-Meter - auch der ist vom Menschen gemacht. Der antike Kalender war übrigens so ungenau (obwohl er für damals sehr gut war!), dass sich im 16. Jahrhundert der Frühlingsanfang schon um 10 Tage verschoben hat. In einer Reform von Papst Gregor XIII. wurde festgelegt, dass nach dem 4.10.1582 der 15.10.1582 folgte - damit waren astronomischer und kalendarischer Frühling wieder zur gleichen Zeit.

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Was ich in meinem Beitrag betonen wollte: Der Umwelt und der Natur ist Zeit egal. Tiere haben zwar eine innere Uhr (siehe Zugvögel), aber in Form von Zyklen und deshalb sind sie nicht von der Chronologie abhängig.

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"Die Astrologie befaßt sich nicht mit Sternbildern sondern mit den 12 gleich großen Streckenabschnitten auf der Sonnenumlaufbahn, die man Tierkreiszeichen nennt, die als solche aber nicht zu sehen sind. Die am Fixsternhimmel sichtbaren Sternbilder dienten vor Jahrtausenden nur als Namensgeber für die Streckenabschnitte, hinter denen sie damals standen. Daher hat die Präzession für die Erstellung und Deutung von Horoskopen keine Bedeutung."

Quelle: http://www.kernastro.de/lexikon/einzel.asp?SearchText=P (Präzession)

Sternbilder sind vielleicht in der Astronomie ganz Hilfreich.

In der Astroloigie werden die Sternbilder der Ekliptik ja als Sternzeichen bezeichnet. Was großer Nonsen ist.

Auf der Ekliptik liegen erst einmal (schon seit den Griechen) 13 Sternbilder und nicht 12.

Des weiteren muissachtet die AStrolöogie die Pendelbewegung der Erdachse, so dass die Sterne ssich nicht bewegen können und dürfen.

Außerdem gilt:

Die Sterne sagen uns nichts, denn sie haben uns nichts zu sagen!

Tigrillo  11.08.2010, 19:13

"Sternbilder sind vielleicht in der Astronomie ganz Hilfreich." Vielleicht ganz früh in der Vermessungs-Astronomie. In der heutigen hat sie gar keine Bedeutung mehr, da diese Bilder auf völlig zufälligen Mustern beruhen. So wie früher die 'Marskanäle'.

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Gemäß der Londoner Zeitung Independent ordnen die Astrologen den Menschen die falschen Zeichen zu.

Die „Sternzeichen“karten, die für die Horoskope benutzt werden, stützen sich auf astrologische „Gesetze“, die bereits vor etwa 2 000 Jahren aufgezeichnet wurden.

Die Zeitung schrieb: „Ein Astrologe wird den Eltern eines neugeborenen Kindes sagen, der Junge oder das Mädchen sei ein Krebs.“ Dazu hieß es in dem Bericht: „Betrachtet man jedoch die Stellung der Sonne am Himmel, so wird man feststellen, daß sich diese in Wirklichkeit im Zwilling befindet.“ Wie kommt das? Dafür ist die „Präzession“, wie es die Astronomen nennen, das Vorrücken der Frühjahrs-Tagundnachtgleiche, verantwortlich.

Dabei handelt es sich um eine Bewegung der Erdachse, wie sie auch bei einem langsamer werdenden Kreisel zu beobachten ist. Diese Präzession oder „Schwingung“ beschreibt in 25 800 Jahren einen vollständigen Kreis, wodurch die Tagundnachtgleiche jedes Jahr um 50 Bogensekunden vorrückt, also in 72 Jahren um ein Grad.

Demnach ist die scheinbare Stellung der Sonne am Himmel in den vergangenen 2 000 Jahren um ein ganzes Tierkreiszeichen zurückgewandert.

Daraus ergibt sich, daß „ein Geburtshoroskop nicht das wahre Bild des Himmels im Augenblick der Geburt wiedergibt“, erklärt Richard F. Smith in seinem Buch Prelude to Science. „Die meisten Skorpione auf der Erde wurden in Wirklichkeit geboren, als sich die Sonne im Sternbild Waage befand, die meisten Löwen sind eigentlich Krebse, die Krebse sind Zwillinge usw.“, schreibt er.

Für Menschen die sich nach der Bibel ausrichten wollen kommt das lesen von Horoskope aber sowieso nicht infrage.

Sich danach zu richten kann darauf hinauslaufen, ‘die Sonne oder den Mond oder das ganze Heer der Himmel anzubeten, etwas, was Gott nicht geboten hat’ (5. Mose 17:2-5). (Quelle:"Wachttrum 15.01.88 S.7 WBTG)


Angel84  11.08.2010, 12:24

Kannst du eigentlich auch selber denken...?!

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Angel84  11.08.2010, 18:44
@Piwi50

Oh, erlaubt ist alles! Ist nur nicht besonders geistreich...

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Befra1980  12.08.2010, 08:04
@Angel84

Ist nur nicht besonders geistreich...

wenn ich mir die Kommentare so durchlese kann ich keinen hervorstechenden geistigen Reichtum erkennen!

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hei, das finde ich eine sehr interessante frage. aber ob der unterschied sooooooooooooo wichtig ist, ob ich nun als 2monate altes kind den sommer erlebe oder 6 monate alt? ist es nicht viel schlimmer, dass soooooooooooooooooooooooooooooo viel natur zerstört wurde / wird? und die kinder viel zu wenig NATUR erleben!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!11