Insolventes Unternehmen - kriege ich eine Rückerstattung?
Hallo, ich habe vor über einem Monat bei einem (mir damals noch nicht bewusst bekannten) insolventen Unternehmen bestellt. Hier bei handelt es sich um einen Schmuckhändler. Morgen schließt der online Shop, ich habe gestern erst ein Schreiben bekommen mit der Erklärung wie ich das Geld der zurückgeschickten Ware erhalten kann.
Nun aber das Problem: dieser Vorgang zur Rückerstattung wurde beschrieben, ist aber gar nicht möglich. Die angegebenen Schritte gibt es gar nicht. Ich habe schon eine Mail geschickt, natürlich keine Antwort. Hätte ich gewusst das das Unternehmen insolvent ist, hätte ich da nie mehr weiterbestellt oder Ware zurückgeschickt.
Jetzt meine Frage: Meint ihr ich habe überhaupt noch eine Chance das Geld wiederzubekommen? Wie sollte ich da vorgehen? Mit rechtlichen Maßnahmen drohen?
4 Antworten
Vermutlich nicht, weil andere Gläubiger, wie zb. Banken bei sowas Vorrang haben.
Wenn Du das Geld nicht zurückbuchen lassen kannst, bleibt Dir nur noch der Weg über den Insolvenzverwalter. Dort Deine Ansprüche anmelden, und darauf hoffen, daß die Insolvenzmasse so groß ist, das Du auch noch einen Stück vom Kuchen abbekommst.
Wenn sich das Unternehmen in der Abwicklung befindet, dann musst Du deine Forderungen beim Insolvenzverwalter anmelden. Wenn das unter dem beschriebenen Weg nicht funktioniert, dann schreibe dem Insolvenzverwalter an und melde die Forderung ersatzweise an. Mit rechtlichen Schritten "drohen" bringt gar nichts, da er bereits auf richterlichen Beschluss handelt. Der Insolvenzverwalter ermittelt das Vermögen und ermittelt dann eine Quote, um mit dem Vermögen, die offenen Forderungen (meistens zu einem Teil) zu begleichen. Oftmals liegt die Quote im Einstelligen oder niedrigen zweistelligen Bereich. Also stelle Dich darauf ein, dass Du nur einen kleinen Bruchteil Deiner Forderung zurück bekommst.
Wie sollte ich da vorgehen?
Finde raus, wer der Insolvenzverwalter ist und wende Dich an den.
Und dann stehst Du wahrscheinlich ziemlich weit hinten in der Liste der Anspruchsberechtigten.
Mit rechtlichen Maßnahmen drohen?
Man "droht" nicht mit rechtlichen Maßnahmen, weil das lächerlich ist; man kündigt sie an.
Und das macht man nur dann, wenn man auch bereit ist, sie durchzusetzen.
Viel Erfolg!
Wenn das Unternehmen schon insolvent ist, wird deine Drohung mit rechtlichen Schritten keinen großen Eindruck mehr machen.
Dein Geld dürfte in den großen Topf einfließen, aus dem versucht wird, die Ansprüche der Gläubiger zu befriedigen.
Gehe zur Sicherheit von 0-10% Erstattung aus.