Identitäts-Selbsterklärung: Einfach glauben oder kritisch hinterfragen?

4 Antworten

Bei Transmenschen ist das ein langwieriger, schmerzvoller und besonders in Bezug auf die Familie schwieriger Prozess. So einfach mal aufwachen und sich für heute zum anderen Geschlecht definieren ist keine Option. Die Vorstellungen von diesem Prozess scheinen bei manchen Leuten ausgesprochen naiv zu sein.

Bei Schwarzen ist es doch umgekehrt. Ein Schwarzer kann natürlich sowohl vom Pass als auch kulturell Deutscher sein. Nur Rassisten sehen das anders. Du kannst dich ja auch nicht zum Schwergewichtsboxer erklären, wenn du 57 kg wiegst.

ein Weißer behauptet, er sei Schwarz,

Ja, das ist legitim. Wenn dem Weißen bewusst ist, dass er eine weiße Hautfarbe hat und er nur sozial und psychisch ein Schwarzer ist.

Denn eine trans Frau hält sich auch nicht für eine biologische Frau.

Ich hab mit transracial und transblack kein Problem:

Identifying as black despite having been born as a member of a different race

https://en.m.wiktionary.org/wiki/transblack

Transblack gehört zu Transracial:

identify as a different race than the one associated with their biological ancestry.

https://en.m.wikipedia.org/wiki/Transracial_(identity)

Race hat eine kulturelle bzw soziale Komponente, die man übernehmen kann. So wie man Geschlechterrollen (Gender Expression) übernehmen kann.

 sollen wir das einfach akzeptieren,

Die Stiefmutter wird auch als Mutter akzeptiert. Auch die Mutter Oberin wird akzeptiert.

Geschlecht ist ein mehrdimensionales Konzept, so wie Mutter:

Es gibt eine biologische Mutter, eine juristische Mutter (Adoption), eine soziale Mutter (Mutterrolle), eine psychische Mutter (hält sich für eine Mutter) und eine theologische Mutter (Mutter Oberin).

die Sache ist halt, für das Trans sein gibt es Nachweise, für das andere nicht.

Bei vielen Trans Personen konnte man inzwischen nicht nur einen verändere. Hormon Haushalt feststellen sondern auch, das das Gehirn wie es sich entwickelt hat und arbeitet eher dem Geschlecht gleicht als welches sie sich identifizieren.

Wo genau außer die Hautfarbe und gegebenenfalls die Kultur (wenn unterschiedliche aufgewachsen) sind nun aber die Unterschiede zu einer weißen und einer schwarzen Person? Wo dran willst du fest machen das die weiße Person ja eigentlich schwarz ist?


Hans3269 
Beitragsersteller
 30.07.2023, 08:12

Oh, na dann! Wenn es jetzt also "Nachweise" für das Trans sein gibt, dann sollen die Weißen eben auch mal einen Hormon- und Gehirn-Scan machen, um zu beweisen, dass sie wirklich Schwarz sind. Wenn das für Trans Personen fair ist, sollte es für alle gelten, oder nicht?

Aber mal im Ernst, Hautfarbe und Kultur können sich ja unterscheiden, das ist doch irgendwie offensichtlich, oder nicht? Also wenn jemand behauptet, er sei Schwarz, dann könnte man doch einfach nach seinem kulturellen Hintergrund fragen, oder? Schließlich ist das bei Weißen und Schwarzen oft unterschiedlich. Also keine Doppelmoral hier, sondern einfach logisches Denken!

Also haut raus, wenn ihr meint, dass es keinen Unterschied gibt - aber dann stellt euch auch den gleichen Maßstäben wie den Trans Personen, verstanden?

Gut, jetzt könnt ihr mich mit euren "Nachweisen" bombardieren!

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Weil es nichts mit Moral zu tun hat. 1. Gibt es in der Geschichte unglaublich viele Beispiele von Menschen, die möglicherweise oder als gesichert Trans gelten. 2. Gibt es genügend Expert:innen, die ihr Leben mit der Erforschug von Trans Gender verbracht haben und dies für legitim halten.

Die Anerkennung von Trans Menschen ist daher keine moralische Frage oder etwas, was man machen sollte, wenn man es sich als Kultur leisten kann. Sondern schlicht eine Anerkennung der Realität so wie sie ist.

Mal ganz davon abgesehen, dass es vielleicht 0,4% der Bevölkerung betrifft. Also, wieso genau sollten wir uns jetzt in einem Kulturkampf über etwas begeben, was so wenige Menschen betrifft und uns überhaupt nichts kostet.