Ich wurde geblitzt, was kommt auf mich zu und was kann ich da machen?
Moin!
Ersteinmal zu mir: Ich bin einer der wenigen Autofahrenden, die sich stets an sämtliche Verkehrsregeln halten. Gestern wurde ich dann geblitzt. Außer mir war niemand anderes auf der Strecke zu sehen. Auf der Strecke gilt normalerweise ein Tempolimit von 100 km/h und ca. 200m hinter dem Blitzer ist ein Tempolimit von 70 km/h weil die Strecke dort bald zuende ist.
Nun bin ich mit Tempomat bei Tacho 100 (also ca.97 km/h real) am Blitzer vorbei gefahren und war genauso erstaunt wie meine Freundin, dass er ausgelöst hat.
Am darauf folgenden Tag sind wir daran in der Gegenrichtung gefahren und haben gesehen, dass tatsächlich auch ca. 1km vor dem blitzer ein Tempo 70 Schild und ein Baustellenschild stand. Von einer Baustelle war aber zwischen dem 1. (temporären) Tempo 70 Schild und dem Blitzer nichts zu sehen. Nichteinmal eine Pylone oder sonst irgendein Detail. erst ca. 600m nach dem Blitzer und dem 2. Tempo 70 Schild, welches nach dem Blitzer erst kommt, gab es eine Baustelle.
Zu der Straße muss man noch sagen, links und rechts gibt es auf mehrere Kilomerter keine Abzweigung und sie ist schnurgerade und gut in Schuss, keine Bäume, keine Kurven, flach, gute Sicht, gute Markierungen, links und rechts rin kleiner deich usw... Deshalb ist mir das 1. Tempo 70 Schild einfach nicht aufgefallen, weil einerseits an der Stelle sonst immer 100 gefahren werden darf und andererseits ich keinen Grund gesehen habe, weshalb da das Tempo 70 Schild stehen könnte.
Deshalb jetzt meine Frage, habe ich da einfach Pech gehabt oder kann man da was machen und was kommt auf mich zu, da ich ja anscheinend um einiges zu schnell war? Es war nie meine Absicht zu schnell zu fahren. Hab ich in 12 Jahren auch noch nie bewusst gemacht, da ich keinen Sinn darin sehe. Achja Bundesland war Niedersachsen.
Ich hoffe, ihr könnt mir weiterhelfen.
Liebe Grüße
4 Antworten
ca. 1km vor dem blitzer ein Tempo 70 Schild und ein Baustellenschild stand
Da fällt mir spontan Anlage 2 ldf. Nr. 55 StVO ein:
Das Ende einer streckenbezogenen Geschwindigkeitsbeschränkung oder eines Überholverbots ist nicht gekennzeichnet, wenn das Verbot nur für eine kurze Strecke gilt und auf einem Zusatzzeichen die Länge des Verbots angegeben ist. Es ist auch nicht gekennzeichnet, wenn das Verbotszeichen zusammen mit einem Gefahrzeichen angebracht ist und sich aus der Örtlichkeit zweifelsfrei ergibt, von wo an die angezeigte Gefahr nicht mehr besteht.
Die Formulierung lässt einen gewissen Interpretationsspielraum zu. Inwiefern das für deinen konkreten Fall anwendbar ist, musst du selbst beurteilen.
kann man da was machen
Gegen jeden Bußgeldbescheid mann man Einspruch einlegen. Bei der Formulierung eines Einspruchs sollte man allerdings wissen, was man tut, weil man sich sonst durchaus auch tiefer reinreißen kann (z.B. Verdopplung des Bußgeldes wegen Vorsatz, weil man angibt, ein Verkehrszeichen vor dem Verstoß wahrgenommen zu haben). Im Zweifel (und wenn es einem das Kostenrisiko wert ist) sollte man das einem Anwalt überlassen.
die sich stets an sämtliche Verkehrsregeln halten.
Dem scheint doch nicht so zu sein. Wie gerade die Straße ist und ob da Bäume oder sonstwas steht und ob du einen Grund siehst, spielt auch keine Rolle. Bezahl das Bußgeld, das gegen dich festgesetzt wird und gut ist. Alles andere würde die Sache nur noch teurer machen.
Hi, wenn Dir nach Abzug der Toleranz
21 - 25 zu schnell nachgewiesen wurden, dann 115,- und ein Punkt
bei 26 - 30 km/h 180,- und ein Punkt.
In beiden Fällen wäre es ein A- Verstoß.
Und Achtung: Wer 2 mal innerhalb eine Jahres 26 oder mehr zu schnell war, erhält einen Monat Fahrverbot.
Das mußt du "sportlich" sehen. So was kommt vor. Einmal mit der Freundin weniger Essen gehen und der Verlust ist beinahe wieder neutralisiert.
Mach die keinen Kopf, du bist in bester Gesellschaft.