ich verstehe eine Aussage von David Hume nicht.

3 Antworten

Versuch es mal so zu sehen, dass wir nach Hume ein informationsverarbeitendes Wesen sind, das seine Informationen aus drei Quellen bezieht: (1) die direkten Inputs einer Außenwelt und einer die Außenwelt reflektierenden Innenwelt (Gefühle des Wohlseins, des Bekommens oder z.B. des Ekels). (2) Meinungen als komplexere Verarbeitung von (1) durch andere in gesellschaftlich-kulturellen Einstellungen, in Erziehung und Sprache.(3) Eigene Meinungsbildung aus (1) und (2). Momente grundlegender Erfahrung sind die Kausalität, die Zeitlichkeit, die Einheit- und Mehrheit, die Beziehungen in geschlossener Räumlichkeit und die Logik als in langer Entwicklung herausgebildete Erfahrung über richtige Beziehungen.

In der Natur gibt es keine Zahlen. Zahlen sind Ausdruck unseres Bestrebens, in eine vielfältige Natur Ordnung und Übersicht zu bringen. Doch zwischen den Zahlen und abgezählten Mehrheiten entfaltet sich eine innere Logik. Mathematik ist ein Konstrukt, unpräzise Vielheiten zu ordnen und in sinnvolle, logische Beziehungen zu setzen. Geometrie ist das Gleiche in Bezug auf Verhältnisse innerhalb bestimmter Formen. Mathematik als reines Gedankenkonstrukt zu Beziehungen innerer Logik von Vielheiten ist das eine. Eine Anwendung dieser Logik auf reale Gegebenheiten hängt wie alle Logik in ihrem Wahrheitsgehalt davon ab, ob die Prämissen aus der Realität stimmen oder nicht. Man sieht, dass David Hume hier sehr genau differenziert. Die innere Logik der Mathematik ist das eine, die Anwendung auf reale Phänomene das andere.

naja gut er ist auch ein totaler Akeptiker auch wenn er das abstreitet, weil er sogar die Skeptiker kritisiert... hat das vielleicht damit zu tun, dass er im grunde sagen will, dass die Erkenntnis zwar auf keinen fall durch reine Vorstellungen und Gedanken gewonnen werden sondern nur durch Impressionen, trotzdem selbst seine Eigene Theorie als Kritisch aber am für ihn nahe kommensten sieht oder sowas?


LittleKissx3 
Beitragsersteller
 10.05.2013, 22:46

wenn meine ideen jetzt total banal sein sollten und ich vielleicht kaum etwas verstanden haben sollte, wäre das echt schon wenn mir das jemand von anfang an dann erklärt :-)

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Erstens gehören Beziehungen/Relationen von Vorstellung zur anderen Kategorie als Vorstellungen, zweitens gibt es hier eine Zweideutigkeit von "ideas"/Vorstellungen. Nehmen wir Dreieck als Beispiel. Es kann eine spezielle Vorstellung von etwas Dreieckigen sein, die wir durch die Wahrnehmung (impression) von etwas Dreieckigen bekommen. Oder es kann eine allgemeine Vorstellung von einem, hm ja, allgemeinen Dreieck geben. Eine perfekte, geometrische Figur, die es so nicht in der Wirklichkeit existiert. Wenn wir nun die mathematische Aussage machen "Die Summe der Wickeln des Dreiecks beträgt 180°.", so ist es "Relations of Ideas".

Diese Zweideutigkeit ist problematisch, da ist es normal, dass du verwirrt bist.


LittleKissx3 
Beitragsersteller
 11.05.2013, 08:49

und wieso sollen die Mathematischen Sätze unsicher sein, wenn man sie auf die Wirklichkeit bezieht ?

(kann man dann auch allgemein die Vorstellungsbeziehungen sagen, anstatt jetzt explizit die Mathematischen Sätze?)

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TeeEi  11.05.2013, 11:49
@LittleKissx3

Mathematische Sätze als solche beziehen sich nicht auf die (materielle) Wirklichkeit. "Die Summe der Winkeln des Dreiecks beträgt 180°" bezieht sich auf die Geometrie. Wenn man den Satz auf die Wirklichkeit übertragen will, dann wendet man ihn auf etwas Dreieckigen an. Nichts in der Wirklichkeit ist ein "perfektes" Dreieck wie die geometrische Figur (z.B. besteht die geometrische Figur aus drei Linien, die keine Breite haben), und inwieweit dieses etwas dreieckig ist, hängt von unserer Wahrnehmung ab, und auch wie lange die Seiten sind und wie groß die Winkeln.

Vorstellungsbeziehungen bzw. "relation of ideas" ist präziser bei Hume. "Alle Junggesellen sind ledig" fällt auch unter die Kategorie, und den Satz nennen wir normalerweise nicht mathematisch.

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