Ich, Vegetarier, habe plötzlich Lust auf Fleisch aber sonst überhaupt keinen Appetit trotz starkem Hunger? & hört sich mein Essverhalten nach einer Störung an?
Hallo,
Ich ernähre mich seit etwa 3 Monaten vegetarisch, Soja- und Milchprodukte nehme ich auch nicht zu mir, da ich gegen Soja allergisch bin und mich Milch stark bläht. Vegetarierin wurde ich nur, um mich besser nach dem Essen zu fühlen, dennoch ist es für mich die Hölle, denn ich habe ständig Lust auf Fleisch. Ich habe jetzt schon über ungefähr eine ganze Woche überhaupt keinen Appetit mehr und mache mir schon ziemlich große Sorgen, da ich aus diesem Grund auch noch weniger esse als sonst, obwohl ich normalerweise laut Eltern und Freunden schon echt wenig esse. Allerdings habe ich letzten Tage trotzdem noch Lust auf Fleisch gehabt, sonst auf wirklich garnichts, aber das Fleisch kann ich ja auch wieder nicht essen..
Außerdem habe ich seit meiner riesigen Ernährungsumstellung und meiner Abnehm-Journey, die ich vorhabe, endlich zu beenden, dennoch ohne Erfolg, da ich trotz überhaupt keinem Sport, starken, ungewollten Gewichtsverlust bemerkt. Ich kann mir vorstellen, dass es wegem dem viel zu wenig und gesund essen ist. Jedoch traue ich mich nicht, Ungesünderes und größere Portionen zu mir zu nehmen. Mein BMI ist (stark) untergewichtig, im Januar war ich noch auf Normalgewicht, außerdem habe ich 26% von meinem Ausgangsgewicht, 50kg, verloren. Ich esse extrem unregelmäßig, Frühstücke gerade einmal 1x in der Woche, wobei ich, wenn ich früher aufwache, mich auch nicht traue etwas zu essen, obwohl ich genau dann, vor Nachmittag, auf Grund von Hunger so viel Essen könnte bis ich explodiere. Mittagessen gibt es bei mir so gut wie garnicht, denn ich Esse das erste Mal zwischen 15 Uhr und 17 Uhr, jedoch auch nur sehr kleine Portionen wie zum Beispiel ein (wenn nicht halbes) Toastbrot mit einem Aufstrich aus etwas weniger als einer halben Avocado, ganz wenig Zitronensäure und Salz, dazu ein weichgekochtes Ei mit Größe M. Am "Abend", also so zwischen etwa 20 Uhr und 21:30 Uhr esse ich meistens ein Ei, Toastbrot, ein paar Beeren, eine (halbe) Kiwi oder irgendetwas anderes, das mir zu dem Zeitpunkt einfällt.
Im Moment habe ich etwas, was ich extrem gerne esse und zwar veganen Grießpudding, der enthält nämlich keine Milch, ich habe ihn gefunden als ich nach veganem Vanillepudding gesucht habe, da ich Vanille so gut wie liebe, wurde aber leider nicht fündig, wobei der Grießpudding, finde ich, trotzdem ein bisschen nach Vanille schmeckt, obwohl Natur darauf steht. Ich ersetze "Mahlzeiten" manchmal mit einem halben von dem oben erwähnten Grießpudding und ein bis zwei Datteln und wärme das ganze gerne in der Mikrowelle für ein paar Sekunden auf.
Ich bin mir ziemlich sicher, dass ich ein gestörtes Essverhalten habe und das ist mir auch wirklich bewusst, allerdings habe ich trotzdem Angst vorm Essen, auch wenn ich abnehme und eigendlich momentan echt zunehmen anstatt abnehmen müsste. Mit Freunden und Mutter habe ich schon darpber geredet, jedoch hilft mir genau garnichts davon, mir kommt vor, als würde das darüber Reden mit meiner Mutter es noch schlimmer machen, obwohl sie immer nur dasselbe sagt, und zwar, dass ich mehr Essen muss. Außerdem bin ich am überlegen, ob ich vielleicht wieder anfangen soll, mich nicht-vegetarisch zu ernähren, vielleicht ist mein Appetit wegen dem Vegetarisch sein weg? Danke für alle Antworten im Vorhinein 🙏
(Auf dem Bild wäre ein gutes Beispiel für mein Mittagessen)
8 Antworten
Ja also Angst vor dem Essen & Zunahme ist denke ich schon ein sehr klarer Hinweis auf eine potentielle Essstörung/gestörtes Essverhalten.
Dass was du isst, ist nicht mal eine richtige Mahlzeit. Und dazu noch sehr einseitig
Mit Fleisch sollte das eigtl nichts zu tun haben. Außer dass Fleisch halt paar Nährstoffe hat und vor allem Fett & Protein, je nach Art. Aber das findest du auch in vielen vegetarischen Sachen.
Es ist schon mal mega, dass du mit anderen darüber sprichst und dir das selbst auffällt. Weiß dein Arzt/Ärztin davon?
Ja naja also kannst ja dieser Ärztin das alles sagen, was du auch hier schreibst. Und wenn sie nicht von selbst drauf kommt, sie fragen, ob sie dir hilft einen Therapieplatz zu bekommen, bevor es schlimmer wird und du nicht mehr so leicht zugänglich bist mit dem Thema.
Zu wenig essen ist einfach ungesund und früher oder später kommt extremer Hunger, weil der Körper die Energie einfach braucht um zu leben. Auch Wenn's es aktuell so scheint, als würde es noch gehen mit so wenig essen
Ich hab das gefühl, als wäre ich schon in der Phase mit dem extremen Hunger. Früher habe ich sogar noch viel weniger, also wirklich nur so ein Toastbrot ohne irgendetwas an einem ganzen Tag gegessen, habe es aber schon geschafft, mich zu trauen mehr zu essen
Das ist sehr gut! Iss auf jeden Fall immer, wenn du Hunger oder Appetit hast. Ansonsten wirds nur schlimmer und zieht sich in die Länge.
Aber das was du jetzt isst, ist trotzdem noch vieeel zu wenig und meiner Erfahrung nach noch kein richtiger extremer Hunger. Weil da hat man Hunger, obwohl man schon eine normale Mahlzeit gegessen hat (was man zb daran erkennt, wenn man mit anderen isst und ungefähr ähnliche Mengen).
Okay, dankeschön für die Infos. Ich versuche die ganze letzte Zeit schon, mich an anderen Leuten von den Portionsgrößen usw. her zu orientiern. Problem ist nur, dass meine Eltern beide mehr als eine Portion essen und ich eigendlich seit Ernährungsumstellung in keine Restaurants oder Fast Foods gehe und seither auch nurnoch für mich selbst koche, da ich Essen, bei dem ich nicht weiß, wie es zubereitet wurde, bzw. Nährstoffe und so, mich nicht mehr traue zu essen. Ich habe beim Kochen oft schlechtes Gewissen, da ich auch sehr auf das Gewicht vom Essen schaue, was dazu führt, dass ich mir dann eben nur kleine Portionen mache oder überhaupt manche Lebensmittel, die eigendlich schon dazugehören würden, weglasse. Und ja, ich weiß, man sollte darauf schauen, was man zu seinem Essen hinzufügt, nicht wegnimmt und ich versuche es auch, aber es funktioniert bei mir halt eben nicht immer..
Ohh das klingt leider schon seeehr nach einem gestörten Essverhalten :/ kenne genau diese Gedanken/Muster von mir (nur dass ich mit anderen "einfacher" normal essen konnte). Das ist echt schwer da raus zu kommen. Versuch trotzdem mal in ein Restaurant zu gehen, und etwas zu essen, das du früher zb sehr gerne mochtest. Und woran machst du fest, dass deine Eltern mehr als eine Portion essen? Die Portionsangaben, die auf den Verpackungen stehen, stellen keine ganze Mahlzeit dar und daher ziemlich nichtsaussagend.
Bei mir wars so, dass ich erst wieder das Gefühl von richtiger Sättigung spüren musste und auch den Unterschied zu Hunger merken. Das ging bei mir über Essanfälle, die zuerst Hölle waren, aber das reguliert sich langsam. So fällt es mir leichter mehr zu essen.
Also jedes Mal wenn du den Drang nach Essen hast, iss!! Und zwar so viel du willst/kannst/brauchst. Du wirst zunehmen, ja. Aber das ist nötig. Vor allem, wenn du im Untergewicht bist, aber auch wenn das noch nicht der Fall ist. Nur so regelt sich das alles wieder.
Kannst auch im Internet auf möglichst seriösen Seiten wie der deutschen Gesellschaft für Ernährung (dge) oder Krankenkassen nach Ernährungsplänen oder Richtwerten schauen. Vielleicht hilft dir das, die Mengen einzuschätzen, die "normal" sind oder zumindest nicht zu viel.
Ansonsten kannst du auch beim Arzt nach einer Ernährungstherapie/Beratung fragen. Das wär natürlich optimaler.
Das mit den Seiten werde ich mir auf jeden Fall man anschauen, danke. Ich habe meine Mutter heute nach einem/einer Ernährungsberater(in) gefragt, und wenn ich Glück habe, bekomm ich ja vielleicht sogar eine(n).
War heute sogar schon beim Arzt, aber aus einem ziemlich ungewöhnlichen Grund und zwar würde ich gerne den Tauchschein machen, das habe ich schon seit Anfang des Jahres vor, jedoch happert es nun an Gewicht. Musste mich auch abwiegen lassen, ein paar Fragen beantworten und EKG musste ich auch machen, wobei mein Puls sehr niedrig ist, Ärztin hat mich sogar kurz wegen meiner Ernährung angesprochen, hat aber nicht wirklich etwas hilfreiches gesagt, nur, dass ich möglicherweise die ganzen Tauchsachen nicht tragen können werde, was natürlich extrem frustrierent ist, wenn ich so daran denke..
Du hast Recht. Deine vorherigen Nachrichten habe ich heute tatsächlich den ganzen Tag im Hinterkopf behalten und habe daher auch mehr gegessen als sonst. Obwohl ich mir mit schlechtem Gewissen etwas mehr Essen zubereitet habe, habe ich mich nach dem konsumieren tatsächlich mal wirklich wohl gefühlt, ohne irgendein Schuldsgefühl und dafür bin ich echt dankbar.
Außerdem bin ich am überlegen, wieder damit anzufangen, Fleisch zu essen. Ich habe heute mit einer vegetarischen Freundin darüber geredet und sie hat gemeint, mich ja beispielsweise auf Piscetarier oder Flexitarier umzustellen oder wirklich ganz normal wieder Fleisch zu mir nehmen könne. Meine Mutter hätte auch gesagt, weil sie weiß, dass ich es hasse etwas in Fett anzubraten, ich könne das Fleisch und den Fisch auch einfach in den Dampfgarer geben und so brauche ich mir dann auch keine großen Sorgen mehr zu machen. Ich frage mich nur, wie ich wieder anfangen soll, mich nicht-vegetarisch zu ernähren, wegen den ganzen Schuldsgefühlen und so..
Ja aber nur weil du das Fleisch dann nur garst, ist das Problem ja nicht gelöst. Es geht doch darum, dass du generell wieder mehr isst und eben keine Schuldgefühle nach dem essen hast oder nicht permanent alles planst und durchdenkst beim essen. Das nimmt jeden Geschmack und stresst nur unnormal. Ich kann und will dir nicht sagen, ob du Fleisch essen sollst oder nicht. Ich selbst esse Fisch, aber kein Fleisch und das seit Jahren. Langsam - oder auch schnell, je nachdem - die Mengen zu erhöhen ist denke ich schon mal ein guter Anfang. Wenn du irgendwann merkst, dass du die Energie brauchst, dann verschwinden auch die negativen Gefühle beim Essen.
Das Problem dahinter aber, kannst du am besten mit einem Therapeuten angehen. Meist ist das Essverhalten ja eher Ausdruck von irgendwas psychischem
Tierisches Protein findet man nicht in Pflanzen und das ist nicht das selbe.
Ja, aber dann müssten ja viele/alle Vegetarier diesen Heißhunger auf Fleisch verspüren. Ich kenne das aber von niemanden und auch von mir selbst nicht
Das ist nicht ganz richtig. Mag sein, das es bei dir nicht so ist aber die allermeisten vermissen Fleisch und das ist total menschlich - selbst wenn wir nicht angewiesen wären auf die Nährstoffe (zwecks Gewohnheiten).
Das berichten dann auch die meisten, zumindest in der Anfangszeit bis man sich umgewöhnt hat und selbst dann berichten die meisten immer wieder von Fleischlust.
Vergeht genug Zeit verlieren viele komplett die Lust auf Fleisch oder ekeln sich sogar davor, das ist aber kein gutes Zeichen sondern ein Indikator für Zinkmangel.
Wie gesagt ich kenne wirklich niemanden der Fleisch wirklich vermisst. Ja es gibt einzelne Sachen, die man früher sehr nice fand und heute "gerne essen würde", aber aus Appetit auf den Geschmack und nicht weils Fleisch ist, weil dann würde man sich ja mit jedem Fleisch "zufrieden" geben. Ohne Fleisch ist man aber sowieso zufriedener.
Mag sein, dass man dafür aber eine gewisse Zeit stark sein muss am Anfang, kommt ja aber auf die Person an
Das mit dem Zinkmangel wage ich mal stark zu bezweifeln. Bis auf Eisen und Vitamin b12 nach paar Jahren muss man sich da keine großen Sorgen machen.
Ob du daran zweifelst oder nicht hängt ja nicht mit biochemischen Prozessen zusammen.
Lustlosigkeit auf Fleisch ist nachgewiesenermaßen mit Zinkmangel einhergehend und Zinkmangel ist nicht immer im Serum messbar. Da passiert zuviel intrazelullär als das man sich mit irgendwelchen freien Werten zufrieden gibt.
Dasselbe ja auch mit B12, die meisten Vegetarier machen ja nur den üblichen Test und dieser misst nur Cyanocobolamin und das ist eben die inaktive Form, wie es im weiteren Verlauf im Körper ausschaut weiß man dadurch immernoch nicht.
Eisen halte ich sogar, außer vllt bei Frauen zwecks Menstruation für am unwichtigsten - Eisen glänzt mehr damit, wenn man ihn aus dem Weg geht.. die meisten haben genügend oder eher zuviel davon.
Was du aber am ersten Abschnitt meinst stimmt halt einfach mit den Erfahrungen der meisten Leute nicht überein. Der menschliche Körper dürstet einfach irgendwann nach Carnitin, Spermidin, den gesättigten Fetten etc. Die meisten Vegetarier die dann nach ner langen Zeit Bock auf Fleisch haben, haben dann auch meist Bock auf ein Steak und kein Geflügel.
Das stützt sich auch mit Statistiken.
Höre auf deinen Körper, der weiß was dir gut tut. Und wenn du grade Hunger auf Fleisch hast, dann nicht ohne Grund. Dann esse auch ein gutes Stück Fleisch, genieße es.
Iss lieber Fleisch wenn dein Körper es braucht.
Dann esse Fleisch. Warum sollte man sich zwingen darauf zu verzichten wenn man eigentlich Lust drauf hat.
Ich denke, du hast dir durch dein Essverhalten einiges zerschossen. Wichtige Nährstoffe fehlen. Dein Körper signalisiert dir, dass er Proteine braucht, du baust wahrscheinlich grad schon Muskel- und Knochenmasse ab. Wie auch immer, hau rein! Dein Körper ist der, der dich durchs ganze Leben trägt und er sollte doch möglichst gesund sein :-) Viele Menschen können sowas wie du hast (Appetit auf Fleisch) gar nicht mehr spüren, weil sie Fertigprodukte und zu viel Zucker gewohnt sind. Du hast einen tollen Körper, dass er dir das sagt. Danke ihm und gib ihm, was er braucht.
Mit Ärzten habe ich noch gar nicht darüber gesprochen, ich wüsste auch nicht, mit wem ich da genau sprechen sollte. Ich habe aber einmal eine normale Ärztin kurz auf die Kalorieneinname für eine 14-Jährige in meinem Alter angesprochen, sie hat gemeint 1500-2000 Kalorien pro Tag wären für mich normal. Das ist fast schon das 3- wenn nicht 4-Fache von dem, was ich wirklich zu mir nehme. Etwas was ich vergessen habe zu erwähnen ist, dass ich mir momentan oft gedanken darüber mache und mir auch vorstelle wie Leute zu mir magersüchtig sagen.. Damit habe ich nämlich schon Erfahrung, mein großer Bruder nennt mich nämlich ständig magersüchtig aus "Spaß". Ich traue mich auch nicht mehr in Bikini vor Familie zu sein, ich habe meine Mutter letztens, kurz bevor meine Tante und Onkel und so vorbeigekommen sind, aus schlechtem Gewissen gefragt, ob ich überhaupt in Bikini sein darf sobald sie da sind, da sie ja alle wissen wie anders ich noch vor so 3-4 Monaten aussah.