Ich möchte E-Gitarre lernen aber habe überhaupt keine Erfahrung mit Gitarren generell. Was könnt ihr mir empfehlen, Gitarren, Zubehör, Lernmethoden…?
Wie schon in der Frage oben erwähnt, was sind so die besten Wege sich selbst Gitarre beizubringen und was benötigt ein Anfänger alles. Oder macht es vielleicht Sinn sich zu erst eine normale Gitarre zu kaufen um ein Gefühl dafür zu bekommen und dann auf eine E Gitarre umzusteigen.
6 Antworten
Du musst zwingend am Anfang zum Lehrer vor Ort, nur so lernst du die Handtechnik, zumindest so 2-3 Mal, dsnnsch empfehle ich für E Gitarre Bernd Kilitz oder Music2me
Gleich mit der Wunsch Gitarre anfangen, keine Umwege.
Ibanez AZES40-PRBOder
Folgendes ist wichtig für die erste Gitarre. Da du E-Gitarre lernen möchtest, vergeude deine Zeit nicht und nimm gleich die elektrische. Ich tat es nicht... und es brachte mir nichts. Außer, dass ich, zum Glück, mich doch irgendwie für die Spanische begeistern konnte, das ist aber leider nicht die Regel.
- Form und Haptik
- Klang und Sound
- Verarbeitung
- Preis, dein Budget, sowie ein Puffer von 100 bis 200 Euro
- Tremolo? Ja oder nein?
Form und Haptik
Gerade bei E-Gitarren fällt sofort auf, wie vielfältig die Formen sind. Meist werden einem Stratocaster vorgeschlagen, oft auch noch Telecaster, Les Pauls oder SGs, aber das ist nicht in Stein gemeißelt.
Die Haptik geht mit der Form teils unmittelbar einher. Die vier genannten lassen sich am ehesten normal halten.
Nicht nur muss die Gitarre dir aber optisch zusagen, sondern auch die Haptik muss dich ansprechen. Halte und fühle sie. Ihr Gewicht, wie sie in deiner Hand und auf deinem Bein liegt. All das kannst ohne Anspielen schon feststellen.
Sollte es eine ungewöhnliche Form sein, die all das hat und du kannst sie dir leisten, vergiss, "was üblich ist", go for it. Für mich ist's die Firebird gewesen, von der mir strickt abgeraten wurde... und ich bereue nur, dass ich nicht schon viel früher an eine herankommen konnte. Für mich passte da alles. Ich liebe sie.
Klang und Sound
Natürlich, das Herzstück eines guten Instruments, sein Klang. Bei E-Gitarren gibt es hierbei schon mal zwei sehr interessante Tonabnehmer. Welche, die dick und fett aussehen (Humbuker) und welche, die dünn und filigran (Single Coils) anmuten.
Humbuker machen einen warmen, vollen Cleansound und auf der Zerre dagegen geht der Sound brachial und hart nach vorne, perfekt zum Beispiel für Metal und dergleichen.
Single Coils klingen im Cleansound kalt und hart, auf Zerre dafür dünn und scharf. Man kann sie wunderbar "singen" lassen und pure Präzisionsarbeit damit leisten, perfekt für z. B. Blues.
Natürlich kann man prinzipiell mit jeder Bestückung alles spielen, aber dann muss ggf mit den Möglichkeiten des Verstärkers gespielt werden.
Verarbeitung
Dieser Punkt ist wichtig, das beinhaltet nicht nur, ob deine Klampfe gut aussehen wird, die Tonabnehmer sollten richtig sitzen, die Stimmwirbel stabil sein, die Bünde sollten keine scharfen Kanten haben, die Buchse sollte fest verschraubt und die Bundstäbchen nicht total unterschiedliche Höhen haben.
Den Hals kann man sich von einem Experten einstellen lassen.
Ebenso kann auch weiteres die Präferenzen beeinflussen. Ein dickerer Hals mag wuchtiger sein, bringt aber ein besseres Sustain mit, vor allem, wenn es in Verbindung mit Neck-thru ist. Ein schlanker Hals bringt mehr Spielraum und unterstützt ein schnelleres Sliden und dergleichen.
Der Hals muss bequem in deiner Hand liegen, sonst hast du später keine Freude daran.
Dein Budget
Die Gitarre sollte mindestens 250, besser noch 300+, kosten.
Habe aber einen Puffer, denn wenn die perfekte Gitarre stattdessen 400 oder 500 kostet, investiere sie. Es wird sich lohnen.
Gute Anfängergitarren kannst du bei Yamaha, Ibanez und Cort finden, bei höheren Budgets auch bei z. B. Fender, Epiphone und manch einer LTD. Auch hier sind Preise unter 1.000 Euro noch absolut möglich.
Wenn das Geld da ist, kann man aber nie zu viel investiert haben, eine gute Gitarre begleitet dich Jahrzehnte lang, manche sogar können über 100 Jahre alt werden, wenn sie gepflegt werden
Tremolo?
Tremolo ist ein Fall für sich, meistens macht es einem Anfänger deutlich mehr Ärger, als dass es ihm nützt, denn Tremolos sind Stimmungszicken. Soll deine Gitarre eins haben, informiere dich unbedingt über die Saitenstärke deiner Gitarre und achte darauf, dass es möglichst gerade auf der Gitarre liegt. Sonst stimmst du dir einen Wolf.
Equipment
Hier ist wichtig, dass dein Verstärker nicht der letzte Müll ist, aber du kannst mit 10 bis 20 Watt bereits einen absolut ausreichenden Übungsverstärker ergattern.
Auch in ein gutes Kabel und, bei Bedarf, einer sinnvollen Geräuschunterdrückung kann sich das Investment lohnen. E-Gitarren können ziemlich brummen, weil halt auch Störgeräusche mit verstärkt werden können.
Umso besser die Girarre abgeschirmt ist, desto geringer sind die Störgeräusche allerdings.
Die Wahl des richtigen Plektrums fällt auch noch mit rein. Teste verschiedene Härten und Formen aus. Ich mag zum Beispiel überhaupt keine weichen, jemand anderes mag aber genau die.
Weiteres Vorgehen
Hast alles, bemühe dich um jemanden, der es dir zeigt. Ja, Unterricht kann furchtbar teuer sein, aber selbst, wenn du ihn dir nicht leisten kannst, kannst du mit guten Büchern und einem strukturierten Konzept schon einmal erste Grundlagen erarbeiten...
Du kannst auch nur kurzzeitig in den Unterricht gehen, um dir gerade genug anzueignen, dass du autodidaktisch weitermachen kannst. Aber der Einstieg muss definitiv sitzen, sonst wirst du nur schwer weiterkommen.
Wähle ein Lernkonzept, das dir liegt, nicht jedem mag Harmomielehre und Notenlesen liegen, aber gerade bei der Gitarre gibt es da viele verschiedene Möglichkeiten, um zum Ziel zu kommen.
Sind deine Ambitionen groß, wird ein Lehrer meiner Meinung nach aber irgendwann wirklich wichtig.
Das Wichtigste
Habe Spaß an dem, was du tust und hier zeigt sich dann auch, warum dir die richtige Gitarre wichtig sein sollte. Sie ist nicht die, die am häufigsten empfohlen wird, sondern die, die du am liebsten nicht mehr aus der Hand geben möchtest.
Übe täglich, aber über- oder unterfordere dich nicht. Zehn Minuten jeden Tag sind immer noch besser, als mehrere Stunden an einem einzigen Tag die Woche. Das Tolle an der Gitarre ist, du kannst zusätzlich auch noch Gelegenheitsüber sein. Du kannst sie überall mitnehmen, auch einfach spontan nochmal darauf herumprobieren, wenn dir danach ist.
Es gibt im Metal Bereich diese Powerchords. Sonst vielleicht das Buch von Peter Bursch.
Es gibt so viele E-Gitarren. Was willst Du machen ? Eher Rock oder Jazz ?
Da gibt es verschiedene Tonabnehmer. Für Rock dann Humbucker, für Jazz eher Single Coils.
Das geht von 150 € bis unendlich. LTD 256 ist ganz nett. Sonst gibt es dort auch Fender Kopien einer sog. Stratocaster
Dazu käme noch eine Combo mit Hall-Clean & Verzerrer (Distortion) Kanal. Die ganz billigen kann man vergessen.
Ganz nett wäre gebraucht vielleicht Hughes & Kettner Edition 60. Hier mal meine Vortex
Hey,
spiele seit 2-3 Jahren e Gitarre und habe direkt mit e Gitarre angefangen. Viele sagen erst mit Akustik dann e aber des finde ich egal. Und ich finde am besten geh zu nem Lehrer oder nem Freund der das kann. Bitte aber im echten Leben 🙏 hilft viel mehr.
lg
Hier ein paar Punkte, die mir dazu einfallen.
Je höher die Ambition ist, desto mehr sollte man sich einen Lehrer nehmen. So ein Buch ist das Allermindeste. Ein Onlinekurs noch besser und ein Lehrer am besten. Vom ausschließlichen Lernen per Youtube sollte man einen Bogen machen. (Das Problem dort werden nicht die Infos sein, sondern dass du keinen davon Plan hast, wie du die ganzen Videos einordnen musst und keinen vernünftigen Zusammenhang bzw. Reihenfolge reinbringen kannst.)
Wenn man vorrangig mit Kopfhörern spielen möchte und/oder sich (sehr) viele Soundmöglichkeiten wünscht, kauft man heutzutage ein Multieffektgerät mit Verstärker und Boxensimulation, anstatt einem klassischen Verstärker.
Gitarren spielt man immer und ohne Ausnahme im Laden an! Grade wenn es die Erste ist und auch wenn man Anfänger ist. Denn beim Vergleichen werden auch als Anfänger einem Unterschiede auffallen. Ich würde von Vibratosystem (die Gitarren mit Hebel) die Finger lassen, außer wenn sich genau diese Gitarre nach dem Antesten als die Beste erweist. (Kostentechnisch und Spielerisch machen Vibratos am Anfang keinen Sinn.)
Befreie dich von allen Vorschlägen die dir ganz konkrete Gitarren vorschlagen. Es gibt keine Gitarre, die für alle Angelegenheiten und Spieler „gut" sind. Das ist von den Ansprüchen des Spielers abhängig (erfahrbar beim Antesten).
Sich erst eine Akustikgitarre zu kaufen ist ein überholter Mythos und gibt einem auch keine Vorteile. (Finanziell sogar Nachteile.)
Die beste Lernmethode dürfte mit großer Sicherheit die sein, die die Übungen 1. maximal vereinfacht und 2. isoliert von anderen Techniken trainiert. Das Lernen anhand von Songs ist am Anfang extrem ineffektiv und ineffizient.
Fokussiere dich für deine Zukunft darauf die Grundlagen besonders gut zu beherrschen und besonders gut im Timing und Rhythmus zu werden. Das dürfte dir ein Ansehen als guter Gitarrist am ehesten und schnellsten ermöglichen.
Effektives Lernen besteht aus der Regelmäßigkeit des Lernens (1h alle 7 Tage ist deutlich besser als 7h an einem Tag), der Dauer des Lernens (14h die Woche sind besser als 7 - wobei man am Anfang da auch deutlich darunter bleiben sollte - Sehnen/Muskelprobleme) und der Effizienz des Lernen (das mit den Songs etc.)
Und für diejenigen, die wirklich was reißen wollen empfehle ich: Hab zwar Spaß, aber sei nie zufrieden mit dir und deiner Technik.
Dem gibt's nichts hinzuzufügen.