Ich habe keine Ausbildung. Ist jetzt mein Leben am Ende?

25 Antworten

Na klar doch, ohne Ausbildung gibt's auch Jobs.

Aber:

  • Diese Jobs gehen ganz schön auf die Gesundheit, Du kannst diese Tätigkeiten also nur bis etwa zum 40. Geburtstag machen ... wenn Dein Körper mitspielt! Der Stress bei diesen Helfertätigkeiten ist meist viel höher als bei den "gelernten" Berufen, weil man viel leichter entlassen werden kann (es stehen ja genügend Arbeitslose bereit, die sofort einspringen könnten).

  • Diese Tätikgieten werden sehr schlecht bezahlt; d. h. selbst bei einer Vollzeittätigkeit mit massig viel Überstunden bräuchtest Du mit ziemlicher Wahrscheinlichkeit eine Aufstockung durch Hartz IV.

  • Das Vernünftigste und Beste für Dich wäre also, Deine psychischen Probleme in Griff zu bekommen, um danach eine möglichst gute Schulausbildung zu machen ... und dann findet sich meist auch eine Möglichkeit, einen guten Beruf zu erlernen und somit später auch "gutes" Geld zu verdienen und ein Arbeit auszuführen, die einem auch noch Spaß macht (da bestimmt abwechslungsreicher als Helfertätigkeiten).

Und nun wünsche ich Dir viel Erfolg und Durchhaltevermögen!

Natürlich gibt es auch Arbeitgeber, die Leute ohne Ausbildung einstellen. Aber natürlich nicht für Jobs, wo man etwas wissen und können mußt. Manche haben Glück, wenn sie irgendwo klein anfangen, können sie sich hocharbeiten. Ich habe jemanden im Bekanntenkreis, da hat das auch geklappt. So - nun aber das ABER: Nachdem er jetzt 20 Jahre bei der Firma gearbeitet hat, hat diese Firma zu gemacht. Fazit: Er sitzt jetzt auf der Strasse, ohne Ausbildung. Und da er jetzt fast 50 ist, nimmt ihn so keiner mehr. Er quält sich durch Schulungsmaßnahmen vom Arbeitsamt, und hofft auf eine neue Anstellung. Aber ob das klappt? Und er hat eine Familie zu ernähren.

Denke gut darüber nach, ob du das riskieren willst. Wie alt bist du denn? - Ich habe nach der Schule auch erst 3 Jahre so herumgejobt, weil ich keinen Schulplatz an meiner Fachschule bekommen habe. Aber meine Geduld hat sich ausgezahlt. Ich habe meine Ausbildung erst mit 22 angefangen, und bin glücklich, dass ich sie habe.

Und wenn du weißt, dass du ein psychisches Problem mit dem Lernen hast, dann hol dir Hilfe. Dafür gibt es Stellen, die dich aus deinem "Tunnel" rausholen können. Sprich mal mit deinem Hausarzt drüber. Keine Angst - der macht sich darüber nicht lustig. Der kann dir aber sagen, an wen du dich wenden kannst, damit dir geholfen wird. Manche Menschen brauchen eben ein bißchen Halt und Unterstützung. Du schaffst das schon!

Die meisten Menschen machen sich etwas vor, wenn sie meinen, das mit einer "richtigen Ausbildung", und einem angeblich "richtigen und korrekten" Leben in fremdbestimmter Ewerbsarbeit der einzige Weg gefunden sei, dieses Leben in Zufriedenheit zu führen.

Das zeigt doch nur wie weit viele Menschen bereits in unserer Gesellschaft von wirklichem Lebensgefühl entfernt sind und sich nur noch als untergeordnete Arbeitsklaven für rechtschaffend und Lebenswert halten und er-elben dürfen.

Deine "Probleme" beruhen auf einer grundsätzlichen Unvereinbarkeit von gesunden menschlichen Lebensansprüchen mit dieser einseitigen und zerstöreischen Arbeits- und Gesellschaftsform, das gilt es auszuhalten und irgendwelche Jobs findest du immer.

Ein glückliches Leben ist keines in dieser entfremdeten Zwangs-Arbeitswelt, in der sich so viele dem äusseren Anspruch unterordnen, ohne dabei für ihr Seelenheil und sich zu sorgen. Stumpfe Sklaverei und deren Befürworter waren noch nie Ausdruck für befreites Leben und Zufriedenheit.

So lange es diese Gesellschaftsordnung geben wird, wirst du, wie viel andere darunter leiden, das ist natürlich und nicht die Unterordnung und Aufgabe deiner Freiheit wird dich davon erlösen.

Dies sollte eher Antrieb für dich sein, etwas an dieser allgemeinen Lebenssituation zu verändern und dich nicht wie Millionen andere Menschen untertänig an dieser Krank-machenden und profund unmenschlichen Lebenssituation zu beteiligen und dich der gemachten und kontrollierten "Zwangs-Arbeitswelt" unterzuordnen.

Auch im Leid und in der Auseinandersetzung und Nichtanpassung an diese gemachte Arbeits-Verwertungs-Welt erlebst du mehr und gesünder das, was dich als freieren Mensch ausmacht als in Unterwerfung unter die dir fremden Ziele und Ideale zu leben, die nur benötigt werden, um auch aus dir den Profit zu pressen, den herrschende Besitzer und Eliten benötigen, um ihr Scheinleben auf dem Rücken aller anderen Menschen zu führen.


goodboy21  04.01.2011, 15:53

Schön, einer der wenigen, der den Überblick hat und sich zudem gut auszudrucken vermag. DH

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sicher gibt es auch arbeit für die man keine ausbildung braucht, in die man sich in eine paar wochen reinarbeiten kann. das hängt aber von dir ab, ob du das schaffst und von deinen Kollegen, ob sie dir die chance geben. mit ausbildung hat man natürlich mehr Auswahl. Dein leben ist sicher nicht am ende! Du kannst auch schauen ob du ehrenamtliche aufgaben findest. es gibt viele baustellen in dieser gesellschaft wo ganz einfache hilfe gebraucht wird und geschätzt wird z.B. für alte Menschen einkaufen gehen oder Rollstuhlfahrer spazieren fahren oder Müll im Park aufsammeln oder mit Kindern Fußball spielen oder traurigen Menschen auf der Strasse zulächeln.

Ja Hallo Markus! Natürlich kann man Das, denn es gibt ja so viele Arbeiten, nur ist es eben, das Deine Psyche, im Eimer ist. Such Dich etwas, wo Du zu Hause arbeiten kannst, so das Du, nicht unter Druck stehst und Du auch kein Druck von Außen bekommst. Ich habe Maurer gelernt, war dann zu letzt im Einzelhandel tätig. Ich hab mich auch langsam hoch gearbeitet, nur leider ist mein Körper, vielmehr meine Knochen, kaputt. Nun muss ich zusehen, wie ich mit meinen 58 Jahren noch etwas machen kann und ohne großen Kraft Aufwand. Mein Humor, Den ich besitze und Den mich keiner wegnehmen kann, Der hat mich schon oft Kraft gegeben und ich werde weiter kämpfen, denn man lernt nie aus.

Gruß Lothar Immer nach vorn schauen und nie nach hinten, wenn Du nach hinten schaust, hast Du schon verloren