Ich habe die Kontrolle verloren, ich kann nicht mehr?
Guten Morgen,
ich liege wach und bin niedergeschlagen.
Ich habe beim letzten Beitrag davon berichtet, dass meine Schwester sehr schwer psychisch krank ist. Sie bildet sich Krankheiten ein, lässt sich immer wieder operieren. Meine Eltern zahlen monatlich ca. 5000€ für Arztrechnungen, da sie oft zu privaten Ärzten geht, da sie sonst von allen weggeschickt wird.
Mich belastet dieser Zustand vor allem seit ein paar Monaten, weil ich hochschwanger bin. Jetzt im 9 Schwangerschaftsmonat.
Meine Eltern lassen sich soweit manipulieren, dass sie meine Schwester deutschlandweit zu verschiedenen Kliniken bringen und dort auch selbst in Hotels schlafen.
Ich habe meinen Eltern jetzt seit ca einem Monat versucht klar zu machen, wie stark mich die Familiensituation belastet, und dass ich sie auch brauche, da ich auch ihre Tochter bin und erwarte, dass sie mir in meiner Situation dastehen.
Stattdessen bekomme ich jeden Tag Nachrichten, in welchen sich meine Eltern über ihr Leben mit meiner Schwester ausheulen. Sie beschweren sich jeden verdammten Tag über ihre Situation. Ändern aber nichts.
Ich wollte Ihnen beistehen, hatte immer ein offenes Ohr. Habe meine Mutter so oft getröstet, da sie immer wieder sagt, sie sei so traurig und ihr Leben sei traurig.
Jetzt seit einem Monat, indem ich meinen Eltern gesagt habe, dass ich sie gerade jetzt brauche, werden meine Bitten immer weiter ignoriert.
Meine Mutter meldet sich nie bei mir, und wenn wir uns sehen, lädt sie ihren Frust an mir raus.
Jetzt kam gestern die Situation, dass ich mit meiner Mutter verabredet war. Sie war zur abgemachten Uhrzeit nicht da, wo wir uns verabredet haben. Ich rief die daraufhin mehrmals an, sie hat aber ihr Handy einfach ausgeschaltet.
Ich fuhr dann zu dem einzigen Ort wo sie hätte sein können: zu meiner Schwester.
Meine Mutter machte auf, und ich war so sauer auf sie, dass ich anfing sie anzumeckern. Meine Schwester hat sich die ganze Zeit ins Gespräch eingemischt, lies mich nicht mit meiner Mutter reden.
Irgendwann platzte mir der Kragen. Ich fing an aus ganzer Kehle rumzubrüllen, hab mit der Faust gegen den Tisch gehauen und eine Plastikschüssel auf den Boden geworfen.
ich hab denen gesagt, dass sie alle krank sind. Ich hab meiner Mutter gesagt, dass ich ihr nie verzeihen würde, dass sie in diesen Momenten nicht für mich da ist.
Daraufhin meinte meine Schwester: „du hättest ja nicht schwanger werden müssen“. Woraufhin ich ihr hätte eine knallen können, aber mich zurückhalten konnte.
Meine Mutter meinte nur, dass ich abhauen soll, wenn ich vorhabe mich zu streiten.
Ich hatte den totalen Zusammenbruch, schrie und weinte dass ich das nicht mehr so kann mit der Familie.
Daraufhin meinte meine Schwester, dass ich psychisch krank bin und mich einweisen lassen sollte. (Sie hat mich damit sehr verletzt, weil ich tatsächlich mal wegen einer narzisstischen Beziehung in der Klinik gelandet bin).
Mich macht, es so verzweifelt, in welche Zustände die mich bringen.
Was soll ich noch machen?
8 Antworten
![](https://images.gutefrage.net/media/user/sophie112/1595437876724_nmmslarge__438_345_166_166_18605ea2a1476e94c093edf5877741ef.jpg?v=1595437877000)
Liebe apfelbäumchen,
wir waren vor einigen Monaten schon einmal privat in Kontakt, aber du hast auf meine Nachrichten nicht mehr reagiert. Ich weiß nicht, ob du sie nicht gesehen hast, oder einfach den Kontakt nicht wolltest. Das ist natürlich ganz und gar deine Entscheidung. Deine neue Frage hier geht mir wirklich sehr nah. Du hattest dich ja schon einmal sehr von deiner Familie distanziert. Dass du deinem Baby die Großeltern nicht völlig vorenthalten willst kann ich nur zugut verstehen. Es ist ja auch für die Kleinen schön, wenn sie neben den Eltern noch Omas und Opas haben.
Wie ist es denn mit deinem Studium weitergegangen, und was macht die Therapie, wo du mit deinem Freund hingegangen bist. Hat sich der Kontakt zu deiner Freundin wieder gebessert?
Vielleicht magst du doch noch einmal schreiben? Hier - oder an mich privat?
Ich wünsche dir so sehr, dass du liebe Menschen an deiner Seite hast. Gerade in der Zielgeraden, wenn es auf die Geburt zugeht, ist man selbst noch einmal sensibler und nimmt sich Ablehnung viel stärker zu Herzen.
Hast du eine Hebamme, die dich in den letzten Monaten begleitet hat? Geht jemand mit zur Geburt?
Ich würde mich wirklich freuen, wenn du wieder schreibst. 💞
Ganz liebe Mut-mach-Grüße
Sophie
![](https://images.gutefrage.net/media/user/Ille1811/1444749890_nmmslarge.jpg?v=1444749890000)
Hallo!
Ich hab mir gerade mal ein paar deiner Fragen im Bezug auf den Vater deines Kindes angeschaut. Das zeigt mir, wie krank es in deinem Elternhaus zugeht, sonst hättest du dir nicht so einen Mann als 'Freund' ausgesucht.
Wichtig ist, dass du zur Ruhe kommst, denn dein Baby bekommt es schon im Mutterleib mit, wenn es dir schlecht geht. Sprich mal ehrlich mit deinem Frauenarzt, wie es dir geht. Hast du eine Hebamme? Sie ist eine noch bessere Ansprechpartnerin.
Da du unter den Folgen des Alkohol trinkens deines Freundes leidest, kannst du auch an Al-Anon Meetings teilnehmen. Schau mal, wo es bei dir in der Nähe eine Gruppe gibt: https://al-anon.de/meeting-finden/
![](https://images.gutefrage.net/media/default/user/10_nmmslarge.png?v=1551279448000)
Liebes Apfelbäumchen,
gut dass du die Wahrheit mal rausgelassen hast und es tut mir unendlich leid dass dir mein Leben (ja kenne ich alles) ausgerechnet während der schwangerschaft widerfährt. Das ist ja als wäre man während dem Krieg schwanger.
Du warst schon damals in der Psychiatrie wegen der Gewalt anderer. Du bist nicht psychisch krank, eher geschädigt von anderen psychisch kranken und grausamen Menschen. Ja, ich sage es dir ungern, aber es gibt einen Grund warum du diesen Ex hattest - es war wohl die Familie die von anfang an dich niedergedrückt hat, du warst es gewöhnt schlecht behandelt zu werden.
Was ich mich bei all dem frage ist, wo um alles in der Welt ist dein Freund, der Vater des Kindes? Der sollte dir doch den Beistand leisten. Bitte sag mir jetzt nicht dass du dir vorgenommen hast alleinerziehende Mutter zu werden ...
Im Übrigen wirklich schade, dass du dich bei deiner Schwester zurückgehalten hast haha. Kleine Schwestern sind so frech. Ich hab mich auch immer zurückgehalten, bis auf eine Ausnahme, da hab ich ihr eine gescheuert und war dann wieder der Böse der sich entschuldigen muss. Ganz ehrlich diese ganze Dynamik macht einen krank. Oder ich werde beleidigt von meinem Großvater und dann muss ich mich bei ihm entschuldigen, damit er wieder mit mir redet, warum ich dumme Fragen gestellt habe. Ein egoistisches, narzisstisches Pack.
Ich wünsch dir viel Kraft für die Zukunft. Achte auf deinen Stress. Das schadet dem Ungeborenen extrem. Es gibt Studien, die sich mit dem Stress im Mutterleib auseinandersetzen. Hör auf zu versuchen Liebe und Zuwendung zu erhalten, denn sie nutzen es nur aus um dir noch mehr Stress zu machen. Distanziere dich, hoffentlich zusammen mit deinem Freund. Suche notfalls andere Verwandte und Freunde auf. Du wirst Mutter! Was für ein toller Moment! Niemand soll dir dieses Glück versauen!
Lg Uno Momento :e
![](https://images.gutefrage.net/media/default/user/12_nmmslarge.png?v=1551279448000)
Hallo, deine Familie tut dir nicht gut, das merkst du selber. Ich kann dir nur raten, auf Distanz zu gehen. Ruf nicht an, melde dich nicht, einfach mal Funkstille. Auch die Geburt des Kindes würde ich da nicht vermelden. Nach einer Weile wirst du merken, ob da was von ihrer Seite kommt (dann vielleicht noch mal ein ruhiges Gespräch führen und klare Grenzen setzen - du hältst den Kontakt mit deinen Eltern, willst aber kein Wort zu deiner Schwester und ihren Problemen hören, das sollen die 3 untereinander ausmachen). Meldet sich keiner, dann ist das traurig, aber du weißt, woran du bist.
Ist der Vater des Kindes in deinem Leben präsent? Dann konzentriere dich jetzt mit ihm auf deine eigene kleine Familie.
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Was soll ich noch machen?
Hi, kümmer dich um dich. Ich empfehle Dir zu einer Familienberatungstelle zu gehen, z.B. von der Caritas und dort eine unabhängige Meinung zu holen.
Vielleicht ist auch Psychotherapie angesagt, damit du dich distanzieren kannst. Eltern und Schwester kannst Du nicht ändern, nur deine Sichtweise und dein Verhalten!
Vielleicht weiß die Hebamme auch guten Rat? Die sollte gute Menschenkenntnis haben, auch wenn sie keine Psychologin ist.
Überleg mal, ob du erstmal ein paar Tage "Urlaub von der Familie" machst. Schreib ihnen, Du meldest dich in kürze. Eine (vorübergehende) eigene Telefon-Nummer für die Familie kann helfen, sie auf Abstand zu halten. Dann schaust Du auf das Zweithandy nur, wenn Du willst.