Würdest du von Familienangehörige finanzielle Unterstützung annehmen beim Kauf deines Hauses?

11 Antworten

Irgendwie ist das nicht korrekt, dass die Eltern jetzt solche Vorwürfe erheben (Dank uns habt ihr euer Haus abbezahlt!)....

Warum die Eltern sich so äußern, dazu müsste man die Familie kennen und wie der Zusammenhalt innerhalb funktioniert.

Wenn man jemand helfen will, dann sollte man das tun, ohne dass man dann später auch noch einen DANK erwartet.

Wenn Kinder so erzogen wurden, dass man nicht alles als selbstverständlich betrachtet, was Eltern für einen tun, dann würden solche Aussagen von den Eltern auch nicht kommen.

Auf der anderen Seite wenn die Eltern ihr Geld dazugegeben haben, dann haben SIE auch mit dazu beigetragen, dass die Kinder sich das finanziell erlauben konnten.

NEIN ich würde mich nicht von anderen privat finanziell abhängig machen und wenn ich es mir finanziell nicht leisten kann, dann brauche ich auch kein Haus.

In der heutigen Zeit ist es eh schwierig, ohne dass man dann einen Haufen Schulden hat. Keiner hat heute die hundertprozentige Sicherheit, dass er seinen Arbeitsplatz auch behalten kann. Oder dass man krank wird und dann seine Kreditraten nicht mehr bedienen kann.

Aber das ist eine Sache, die jeder für sich halten kann wie er will.

Dass man Familienangehörige finanziell unterstützt, ist üblich und auch nützlich: Wieso Zinsen an die Banken zahlen, wenn das Geld in der Familie bleiben kann?!

Seltsam finde ich dagegen deine Formulierung, dass angeblich Vorwürfe ins Spiel kommen. "Dank uns habt ihr euer Haus abbezahlt!" ist eine Tatsachenbeschreibung und überhaupt nicht vorwurfsvoll.

Bekannte meiner Eltern haben ihrem Sohn Eigenkapital geschenkt. Später hieß es: Dank uns hat er den Dach überm Kopf!

Hier genau das gleiche: Das ist kein Vorwurf. Die Eltern sprechen nur das aus, was der Realität entspricht. Das ist doch auch gut so: Eltern, die ihren Kindern zu einem Dach über dem Kopf verhelfen, haben doch wirklich etwas richtig gemacht. Darauf darf man doch mal stolz sein.

EIn Kind großzuziehen kostet etwa so viel wie ein halbes Einfamilienhaus. Wenn man über weitere Geldmittel verfügt, versorgt man die Kinder auch darüber hinaus. Es hilft ja nichts zu warten, bis man stirbt und sie es dann sowieso erben.

Wenn man die Kinder aber unterstützt, ist das in Ordnung und man darf das auch so sagen. Das einzige Problem, das ich sehe, ist, dass du dahinter Vorwürfe vermutest. Hast du dafür einen Anlass?

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Lese Fragen durch und vermeide Ferndiagnosen

Manche Leute brauchen das offenbar für ihr Ego: "Ohne mich hättest du das nicht geschafft"
Finde ich falsch diese Ansicht.

Auch, dass man jemandem hilft mit der Absicht, dem Verständnis, dafür Gegenleistungen erwarten zu können finde ich falsch. Wenn mich jemand bedingungslos liebt (und das sollten Eltern bei ihren Kindern eigentlich tun) verlangt er nichts im Ausgleich, sondern hilft mir gern und profiliert sich auch nicht damit wie toll er mir geholfen hat.
Ich will mir nicht mein Leben lang anhören müssen was ich denn alles schuldig bin... geht echt gar nicht.

Würdest du von Familienangehörige finanzielle Unterstützung annehmen beim Kauf deines Hauses?

Ja. Mein erstes Haus haben mir meine Eltern geschenkt. Dafür bin ich Ihnen auch heute noch -lange nach ihrem Tod - dankbar.

Das ist ein höchst üblicher Vorgang, der dann normalerweise auch nicht mit Vorwürfen verbunden ist. Wenn die Kinder das Vermögen dann wenigsten bewahren und nicht verballern, ist das dann auch schon eine Leistung.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Seit dem Jahr 2000 selbständiger Immobilienhändler

Tsja, daher haben wir sämtliche direkte finanzielle Unterstützung bei unserem Hausbau abgelehnt.

Zwischen unseren Eltern und uns war klar, wer sich kein Haus leisten kann, braucht auch kein Haus zu bauen.

Klar hat die "Schwester" ihre Eltern nicht gezwungen Ihnen Geld zu geben. Sie haben es aber auch nicht abgelehnt. Schau mal im StGB unter Vorteilsannahme; es geht nie darum, dass jemand Geld fordert. Es geht darum, dass angebotenes Geld nicht abgelehnt wird.

Die Schwester hat Geld der Eltern genommen und Dank dieser Zuwendungen haben sie jetzt ein schuldenfreies Haus. Diese Aussage ist so korrekt und darf von den Eltern auch getätigt werden.

Bei den Bekannten Deiner Eltern gilt dasselbe. Der Sohn hat der Eigenkapital vielleicht nicht gefordert, er hat es aber Dankend angenommen und (vermutlich) auch in Wohneigentum investiert, sonst würden die Eltern nicht diese Aussage machen.

Das Spiel ist ja noch nicht vorbei; die "Schwester" ist ja offenbar nicht das einzige Kind ihrer Eltern. Aber bisher hat nur sie Zuwendungen erhalten. Irgendwann wird der Erbfall kommen und wenn es dann ums Verteilen geht, dann wird jemandem einfallen, dass Kind A ja schon kräftig beim Hausbau unterstützt wurde und Kind B nicht. Warum sollte man also hälftig aufteilen?


dancefloor55  10.06.2022, 09:57
Tsja, daher haben wir sämtliche direkte finanzielle Unterstützung bei unserem Hausbau abgelehnt.
Zwischen unseren Eltern und uns war klar, wer sich kein Haus leisten kann, braucht auch kein Haus zu bauen.

Prinzipiell ja - nur wieso sollte man es sich schwerer machen als nötig? Wir hätten uns ein Haus leisten können ohne Hilfe der Eltern - allerdings hätten wir da jeden Cent umdrehen müssen und ich hätte evt meine Arbeitszeit auf 40h erhöhen müssen. Dank meiner Eltern kann ich bei meinen 30h bleiben und wir können uns trotzdem noch finanziell was leisten.

Meine Eltern gehen eher nach dem Motto. Was bringt es den Kindern wenn sie mit 60 das ganze Geld erben - da brauchen sie es ja nicht mehr. Jetzt bräuchtne wir es und sie brauchen es jetzt nicht - also wieso die Kinder nicht unterstützen?

Erwarten oder gar verlangen würde ich nie was. Meine Eltern haben und finanziell unterstützt - seine Eltern nicht da es ihnen derzeit gar nicht möglich ist . Beides ist in Ordnung da es ja keine Verpflichtung gibt die Kinder finanziell zu unterstützen. Man freut sich aber natürlich wenn die Eltern es trotzdem tun

Das Spiel ist ja noch nicht vorbei; die "Schwester" ist ja offenbar nicht das einzige Kind ihrer Eltern. Aber bisher hat nur sie Zuwendungen erhalten. Irgendwann wird der Erbfall kommen und wenn es dann ums Verteilen geht, dann wird jemandem einfallen, dass Kind A ja schon kräftig beim Hausbau unterstützt wurde und Kind B nicht. Warum sollte man also hälftig aufteilen?

für den Fall haben wir z.b. vorgesorgt. Wir haben ein Dokument unterschrieben wo schon steht, wie viel wir von unserem Erbe schon aus bezahlt bekommen haben und genauso steht der zinslose Kredit da drinnen. Sterben meine Eltern bevor wir den Kredit vollständig abbezahlt haben, dann wirkt sich das auf die Erbsumme aus die wir erhalten (erhalten dann um den Betrag weniger als meine Schwester). sie hat das selbe Dokument unterschrieben

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Meandor  10.06.2022, 10:19
@dancefloor55

Dann habt ihr es cleverer gemacht, also der Großteil der Bevölkerung.

Ein guter Freund und sein Bruder haben mit den Eltern ebenfalls einen Erbvertrag aufgesetzt. Bruder A bekommt den Bauplatz und X Euro an Kapital; sein Erbanteil wird um diesen Betrag vermindert.

Unsere Eltern sind auch eher von der Fraktion "mit warmen Händen geben", aber dann eben im Gießkannenprinzip gleichmäßig an alle Kinder ohne direkten Verwendungsbezug.

Beim Hausbau galt aber das Motto: Hausbau ist Luxus und Luxus muss man sich leisten können. Wir wollten kein Geld und bekamen auch keins. Dafür bekamen wir die Zusage, dass man uns nicht hängen lässt, wenn mal ein Monat schlecht läuft. Gerade als Kind 3 kam, erhielten wir finanzielle Unterstützung fürs Kinderzimmer, es wurde mal der Kühlschrank gefüllt oder eine Reparaturrechung ausgelegt; aber inzwischen ist alles wieder abgestottert.

Ich sag es ehrlich, auf Geldzuwendungen, die dann anschließend mit klugen Sätzen verbunden sind wie "Ohne uns hättet ihr das nicht", kann ich verzichten.

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