Hypothese, wie es bei Schmetterlinge zu gerichteter, dispositiver und stabilisierender Selektion kommen kann?
Hey, ich mache dieses Jahr die Abitur und schreibe bald eine Bio Klausur über das Thema Evolution und da ich gerade einige Aufgaben zu dem Thema bearbeite, bräuchte ich bei der Aufgabe Hilfe. Ich verstehe nicht wie man die Selektionstypen für die Aufgabe anwenden kann.
Hier die Aufgabe (A3) + Abbildung (Abb. 3)
1 Antwort
Gerichtete Selektion: Die Schmetterlinge leben auf dunklen Bäumen. Die hellen Schmetterlinge werden eher von Vögeln gefressen.
Dispositive Selektion: Die Schmetterlinge leben in einem Wald mit dunklen und hellen Bäumen. Die hellen werden gefressen, wenn sie auf dunklen Bäumen sitzen. Die dunklen werden gefressen, wenn sie auf hellen Bäumen sitzen. Es überleben die hellen, die helle Bäume bevorzugen und die dunklen, die dunkle Bäume bevorzugen.
Stabilisierende Selektion: Die Bäume sind grau. Alles, was davon abweicht, ist ein Nachteil.
Die Evolution postuliert Mutation (Zufall) und Selektion (Auswahl der Angepassten). Durch zufällige, unterrichtete Mutationen gibt es eine Streuung verschiedener Typen. Durch die Auswahl werden die dunklen Schmetterlinge selektioniert. Diese haben in diesem Beispiel die Gene für dunkles Aussehen und geben diese Gene an die dritte Generation weiter. Dabei ist natürlich auch die dritte Generation teilweise wieder mutiert, z. T. zurück, so dass wieder ein Nachteil entsteht, z. T. aber auch weiter zu noch dunklerem Aussehen.
Die Evolution postuliert Mutation (Zufall) und Selektion (Auswahl der Angepassten).
Wenn ich das richtig verstehe, dürfte es bei Selektion (Auswahl der Angepassten) eigentlich gar keine hellen Schmetterlinge mehr geben, oder? Denn die werden ja gefressen - und nur die dunklen überleben...
Bei Mutation (Zufall) könnten auch immer wieder mal helle Schmetterlinge entstehen?
Dass so radikal selektioniert wird, ist selten. Meistens ist das wohl eine Tendenz. Wenn der Hase ein bisschen schneller ist, wird er eher nicht vom Fuchs gefressen. Wenn eine Giraffe etwas grösser ist, kann sie mehr Blätter noch erreichen. Wenn der Schmetterling etwas dunkler ist, wird er eher weniger gefressen.
Ich vermute, das Beispiel stammt vom Birkenspanner. Dieser lebt auf Birken und kommt in zwei Ausprägungen vor, nämlich weiss oder schwarz. Mit der Industrialisierung wurden die Birken in England dunkler, so dass die weissen Birkenspanner praktisch verschwunden sind. Das ist aber eigentlich nicht Evolution. Die schwarzen Birkenspanner gab es schon immer. Sie haben sich auch nicht verändert oder weiter entwickelt.
In der wirklichen Evolution sind viele Gene im Spiel. Es passiert ein stetiger Wandel, so dass sich nicht nur einzelne Gene ändern, sondern auch das Zusammenspiel ganzer Gengruppen. Es kann dann nicht passieren, dass durch eine einzelne Mutation wieder der Urahn entsteht.
... In der wirklichen Evolution sind viele Gene im Spiel. Es passiert ein stetiger Wandel, so dass sich nicht nur einzelne Gene ändern, sondern auch das Zusammenspiel ganzer Gengruppen. ...
Genau - aber wie funktioniert die "Rückmeldung" - das Feedback - an die Gene, welche Veränderung für eine erfolgreichere Arterhaltung gebraucht wird?
Da erfolgt gar keine Rückmeldung. Es sind ja nur noch die erfolgreicheren Gene da, weil alle anderen ausgestorben sind. Denen musst du nichts sagen. Die pflanzen sich einfach fort. Den ausgestorbenen kannst du nichts mehr sagen, weil sie schon ausgestorben sind.
Danke Ihnen :) Aber ist das jetzt nur die Hypothese oder auch gleichzeitig die Begründung?
Das sind denkbare Situationen, in denen diese Arten von Selektion passieren würden. Ich würde das nicht Hypothese nennen und auch nicht Begründung. Ich würde das Beispiele nennen.
Hmmm - schön. Was ich daran aber nicht verstehe ist, wie denn die "Rückmeldung" der Tatsache, dass die hellen Schmetterlinge eher gefressen werden, an den "Genpool" der hellen Schmetterlinge geschieht, damit sich die nachfolgenden Generationen der Gefressenen "verdunkeln".
VOR dem gefressen werden gibt es nichts, was als "Verbesserungsanfrage" an den "Genpool" der Art "berichtet" werden müsste.
NACH dem gefressen werden kann der Gefressene nichts mehr berichten und auch keine Nachkommen mehr hervorbringen.
Wie also erreicht die Information, dass die helle Farbe nachteilig für die Erhaltung der Art ist, für nachfolgende Generationen den "Genpool"?