Was versteht man unter natürlicher Selektion und wie wirkt sie sich auf die Evolution von Arten aus?
Ich muss bis am Montag dieses Thema in Bio vorstellen....gar kein Bock!
kann mir dass irgend jemand einfach sehr idiotensicher erklären? So, dass ich dass in einer 9. Klasse, die alle noch gefühlt auf dem Wissensstand von Drittklässlern sind vortragen kann? Ich bin ne absolute Niete in NT(Bio)
8 Antworten
Das heißt, du bist auch auf dem Stand der 3. Klasse und hast keine Ahnung. Das führt dann zwangsläufg zut einem Versagen bei der Präsentation. Dieses wiederum schlägt sich unzweifelhaft in einer schlechten Benotung und damit in einem schlechteren Schulzeugnis nieder.
Wenn du jetzt kein Spezialwissen in anderen Fächern hast, wirst du sitzen bleiben und evtl. den Schulabschluss nicht erreichen. Deine Chancen auf den Arbeitsmarkt später sind dann geringere. Du verdienst weniger Geld und kannst es dir vielleicht gar nicht erlauben, eine eigene Familie zu gründen. Dann kommen keine Nachkommen mehr und wenn das anderen aus eurer Familie auch so geht, stirbt die Famile aus.
Die in der Parallelklasse, die hat immer gelernt. Und hat später ein saugeiles Studium absolviert und verdient einen Arsch von Geld, baut mit ihrem Mann mehrere Häuser und hat vier Kinder, denen er was vererben kann
Das ist halt Evolution.
also ich würde es anhand eines Experimentes zeigen und zwar dem Guppyversuch von John Endler (1980), den ich hier mal etwas gekürzt habe:
Bild: Schulbuch Biologie
Denn du sagst ja, die Leute sind nicht so belastbar. Wenn du den ganzen Versuch machst, sind sie vielleicht überfordert, aber kannst du natürlich auch (googeln). Muss aber nicht sein.
Du brauchst einerseits etwas, was die Leute anspricht, womit sie sich beschäftigen, ohne dass du sie dazu animieren müsstest. Also ziehst du dir das auf OHP-Folie oder Beamer und wirfst es an die Wand. Damit hast du gleich deine Eröffnung und es ist ruhig, weil alle drauf schauen. Dann legst du los.
John Endler hat in seinem Labor Versuche mit Fischen gemacht (Guppys). Dazu hielt er sie in zwei Aquarien. Das eine Aquarium hatte als Bodenbedeckung feinen Kies (links). Das andere Aquarium hatte als Bodenbedeckung grobkörnigen Kies (rechts).
Alle männlichen Guppys werden mit unterschiedlichen Fleckenmustern geboren (die Weibchen sind eher unscheinbar). Das ist in dem oberen Bilderpaar angedeutet. Die Fleckenmuster treten zufällig verteilt auf. Er setzte jedoch den beiden Aquarien auch einen Räuber zu (Hechtbuntbarsch), der Guppys zu seinem Beutespektrum zählt. Dann ließ Endler sich die Guppys 14 Generationen lang fortpflanzen. Das sind ungefähr 2 Jahre.
Danach untersuchte er die Färbung der männlichen Guppys. Und jetzt kannst du die Klasse mit einbeziehen und sie es auswerten lassen und zudem eine Hypothese aufstellen lassen, wie es zu dem Ergebnis kam.
Offenbar haben sich die Männchen in ihrer Färbung dem Untergrund angepasst. Es gibt in beiden Aquarien nur noch Guppymännchen, die eine ähnlich strukturierte Musterung aufweisen, wie der Boden das jeweiligen Aquariums. Also wie feiner Kies gemustert (links unten) oder wie grobkörniger Kies gemustert (rechts unten).
In diesem Fall heben sie sich kaum mehr von dem Untergrund ab. Es scheint sich also um eine Tarnfärbung zu handeln. So dass so gefärbte Männchen dem Beutegreifer seltener zum Opfer fielen oder erst gar nicht entdeckt wurden. Gut nach der Vorlage des jeweiligen Untergrundes getarnte Männchen hatten eine höheren Überlebenschance, als schlecht getarnte, die sich vom Untergrund abhoben und dem Beutegreifer direkt ins Auge stachen. Die besonders gut getarnten Männchen konnten ihre Gene über ihre Tarnung erfolgreich in die nächsten Generationen einbringen, indem sie vergleichsweise mehr Paarungserfolg hatten, als nicht getarnten Männchen.
Die vorteilhafte Färbung wie der jeweilige Boden hat innerhalb kürzester Zeit zugenommen (in nur 2 Jahren). Die Anpassung an den feinkörnigen oder grobkörnigen Untergrund ist ein Ergebnis von natürlicher Selektion (dein Thema). Nicht getarnte Tiere wurden als Beutetiere leicht erkannt und gefressen, ihre Häufigkeit ging daher zurück.
Wenn man die Beutegreifer entfernt, beginnen sich die Guppys nach einigen Generationen wieder deutlich vom Untergrund zu unterscheiden. Ihre einheitliche Tarnfärbung geht verloren und tritt vergleichsweise nur noch ab und zu auf.
Da alle männlichen Guppys mit unterschiedlichen Fleckenmustern geboren werden, spricht das für eine hohe genetische Variabilität. Genetische Variabilität und damit verschiedenes Aussehen (verschiedene Merkmale) sind eine Voraussetzung von Selektion und damit auch von Evolution. Das was dieser Versuch zeigt, ist Selektion und damit auch Evolution im high-speed-Modus, weil das äußere Erscheinungsbild der Fische (die Phänotypen) sich in kurzer Zeit (2 Jahre) signifikant angepasst haben, wenn ein entsprechender Selektionsfaktor wirksam wurde (Beutegreifer). Daher ist dieses Experiment ein schönes Beispiel für Selektion, die du dann definieren kannst:
Selektion ist die Veränderung der Häufigkeit von Genvarianten (sog. Allelen), hier beispielhaft gezeigt an Genvarianten für Fleckenmuster, im Genpool einer Population (Gruppe Fische), in Abhängigkeit von Umweltbedingungen (Beutegreifer).
Die Beutegreifer übten offenbar einen hohen Selektionsdruck auf die Fische aus, denn die Tarnfärbung entwickelte sich in relativ kurzer Zeit.
Schlusssatz:
Selektion ist, wie ich (du) hoffentlich zeigen konnte, ein Evolutionsfaktor. Ein natürlicher Mechanismus, der zur Veränderlichkeit von Arten beiträgt. Veränderungen, die sich aufgrund von Selektion durchsetzen, haben einen höheren Anpassungswert.
Damit hast du die Rolle von Selektion und ihre Auswirkung auf Evolution in einem eleganten biologischen Versuch dargelegt und die Schüler auch darüber den Zugang zu dem Thema finden lassen. Du hast also ein altehrwürdiges biologisches Experiment herangezogen, um zu großer Anschaulichkeit zu gelangen. Chapeau! Und somit hast du dein Thema mit einem genialen Handstreich dem Plenum näher gebracht. Was würde sich ein Lehrer/in mehr wünschen. LG
Natürliche Selektion ist ein grundlegender Prozess, bei dem bestimmte Merkmale dazu führen, dass Organismen besser in ihrer Umgebung überleben und sich vermehren können. Diese vorteilhaften Merkmale werden häufiger an die nächste Generation weitergegeben, während weniger vorteilhafte Merkmale seltener werden. Auf lange Sicht kann dies dazu führen, dass sich Arten an ihre Umgebung anpassen und sich im Laufe der Zeit verändern. Wenn sich die Umwelt ändert, müssen sich auch die Merkmale anpassen, um weiterhin erfolgreich zu sein.
Im Grunde ist es so: Nur die Harten komm' in Garten. Zum Beispiel: Bäume haben sich adaptiert um größer und höher zu wachsen, da sie sonst nicht genug Sonne bekommen. Pflanzenfresser müssen an diese Blätter ran kommen. Nun gibt es die mit kurzem Hals die nur die untersten bekommen, und die mit langem Hals die bis ganz oben an die Blätter kommen. Die, die mehr Futter zur Verfügung haben, werden kräftiger, gewinnen in Revierkämpfen, und können sich fortpflanzen. Ihre Kinder werden dann sehr wahrscheinlich auch einen längeren Hals haben. Irgendwann kann sich kein kurzhalisges Tier mehr paaren, und die kurzhalisgen sterben aus.
Fressen und gefressen werden. Das ist die Quintessenz. Alles, was bei 3 nicht auf den Bäumen ist, ist demnächst eben weg vom Fenster.
Und wenn man da nicht höllisch aufpasst, dann geht eben auch mal was flöten - und kommt nicht wieder.