Hyperkaliämie VT/Kammerflimmern?

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an der Zellmembran herrschen bestimmte Ionengefälle Zellinneres/extrazellulär, die zu einer bestimmten Ladungsverteilung führen, die im Ruhezustand und bei Erregung, ein Membranpotential erzeugt. Im Ruhepotential (ohne Erregung) spielt das Kalium praktisch die 1. Geige dabei, denn das Ruhepotential wird in erster Linie von der Ungleichverteilung des Kaliums innen/außen bestimmt, man spricht auch vom Kaliumgleichgewichtspotential.

Wenn man nun außen Kalium erhöht, wie bei einer Hyperkaliämie, verschiebt man das Gleichgewichtspotential dieser Ionensorte von seinen Normalwerten weg und beeinflusst damit die normale Ladungsverteilung innen/außen, das führt in diesem Fall zu einer Verringerung oder Depolarisierung. Dadurch wird das Ruhepotential positiver und rückt näher an die Auslöseschwelle für eine Erregungsbildung heran, d.h. die Erregbarkeit wird erhöht.

Als Vergleich, wenn man einen Lichtschalter etwas eindrückt, bis er ganz nah am Kontakt für "an" ist, kurz bevor der Stromkreis geschlossen wird, bei einigen älteren Modellen ging das ganz gut, dann fängt die Lampe an zu flackern, sie zeigt - im übertragenen Sinne - eine Art "Kammerflimmern", ein unkontrolliertes an/aus in schneller Folge. Das ist nur ein grober Vergleich. Aber es zeigt, dass durch das Eindrücken des Schalters, von seiner Ruhestellung weg (Kalium außen erhöht) die Schaltbarkeit der Lampe empfindlicher wird und ihre Funktionalität gestört wird.

Eine Änderung der Kaliumkonzentration außen beeinflusst auch die Antriebskraft für Ionenströme beim Wechsel von Ruhepotential und Erregungsbildung und auch das Öffnungsverhalten der Ionenkanäle selbst kann beeinflusst werden. So dass sich dies in einem Spektrum an Störungen der normalen Herzaktivität äußert. LG

Meist macht ein Kaliummangel Herzrhythmusstörungen (Tachykardie, Extrasystolen Vorhofflimmern) Ein unbehandeltes Kammerflimmern ist in wenigen Minuten tödlich. Eine Kaliumüberschuss kann eher zum Herzstillstand führen.

Aus eigener Erfahrung. Sinkt das Kalium unter 3mmol/l, dann schießt das Herz bei Belastung Salven und es klopft relativ schnell.
Um so höher das Kalium, desto langsamer ist der Herzschlag, man fühlt es. Ab 7mmol/l wird es sehr gefährlich.
Bei ca. 8mmol/l bleibt das Herz stehen. (Diese Erfahrung habe ich ausgespart)

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Kalium steuert die Muskelkontrolle, bei einem Kaliumüberschuss spielen diene Muskeln also verrückt.