Hundehaltung in Mietwohnung, wie Vermieter überzeugen?
Hallo Ihr Lieben :),
ich bin vor kurzem mit meiner Freundin zusammen gezogen. Sie hat vorher bei ihrer Mutter gewohnt und ist mit Tieren aufgewachsen. Besonders ihr Hund fehlt ihr und da wir weiter weg wohnen, kann sie ihn nicht auch mal eben besuchen. Sie ist psychisch erkrankt, hat Borderline, ritzt sich regelmäßig und hat ab und an auch Selbstmordgedanken. Wir sind auf der Warteliste für eine Tagesklinik, da sie auf keinen Fall nochmal stationär möchte.
Ich denke, dass ihr ein neuer Hund sehr guttun würde. Sie da etwas rausholen kann und ihr einen neuen Sinn schenken kann, da der Hund sie natürlich braucht. Wir haben viel darüber geredet und ich weiß, dass sie sich einen Berner Sennenhund wünscht. Früher ist sie so viel draußen in der Natur gewesen mit dem Hund ihrer Mutter. Heute kriege ich sie zu kaum etwas motiviert. Außerdem hat sie angst vor dem Alleinsein, z.B. wenn ich arbeiten muss. Sie kann aufgrund ihrer Verfassung bis auf weiteres nicht arbeiten. Ich und auch einige Leute mit denen ich gesprochen habe und die meine Partnerin kennen, denken dass es gut wäre ihr eine Aufgabe zu geben. Etwas worum sie sich kümmern kann, was sie liebt und ihr dankbar ist. Das Problem ist nur der Vermieter. Er ist prinzipiell gegen die Haltung von Tieren die größer sind als ein Hamster. Obwohl im Mietvertrag nur steht, dass die Haltung von größeren Tieren mit ihm abgesprochen werden muss. Seine Größte Angst ist, dass das Tier Schäden in der Wohnung anrichtet und er auf den Kosten sitzen bleibt.
Könnt ihr mir vielleicht ein paar Tipps geben, wie ich ihn überzeugen kann? Ich bin dankbar für jeden Ratschlag. Ich hatte überlegt, vielleicht ein Schreiben aufzusetzten, dass wir für alle eventuell enstehende Schäden aufkommen. Und abgesehen davon gibt es für Hunde ja eine Haftpflichtversicherung. Was meint ihr dazu? :)
LG
Max
5 Antworten
Grundsätzlich ist ein Schreiben oder auch ein erklärendes Gespräch sicher nicht verkehrt. Wobei man natürlich nicht weiß, ob er einfach nichts für Hunde übrig hat und somit gar kein Interesse an einer Erklärung hat.
Aber ich hätte in eurem Fall bedenken mit einem Hund. Wenn deine Freundin einen Platz in der Tagesklinik bekommt, wer kümmert sich um den Hund wenn du arbeiten musst? Habt ihr Treppen zu eurer Wohnung? Ein Berner trägt man da nicht mal eben hoch wenn irgendwas ist. Diese Hunde werden (wie fast alle großen Rassen) auch nicht besonders alt. Was passiert mit der Psyche deiner Freundin wenn der Hund krank wird oder sogar stirbt? Schafft sie es damit umzugehen?
Ihr solltet das unbedingt auch besprechen, bevor ihr Überzeugungsarbeit bei dem Vermieter leistet.
Den Hund kann ich dann mit zur Arbeit nehmen, das ist gar kein Problem. Wir wohnen im Erdgeschoss, Park und Wald sind in der nähe.
Klar sie wird trauern, aber damit kann sie erstaunlich gut umgehen, da sie auf einem Tierschutzhof gearbeitet hat und dort auch oft mit dem Einschläfern konfontiert wurde. Sie weiß, wenn das Tier krank ist und sich nur quält, ist es das beste und es muss nicht mehr leiden. Das tröstet sie immer sehr.
verschaffe deiner Freundin einen Job im Tierheim oder Zoo, da hat sie den ganzen Tag Tiere um sich herum und eine Aufgabe. Wenn der Vermieter Tierhaltung untersagt, dann ist das so. Sucht euch eine Bleibe, wo es erlaubt ist.
Zu Deiner konkreten Frage hast Du ja schon einige Antworten bekommen.
Ich möchte aber noch etwas zum Thema Borderline ergänzen:
Das "Ich-hasse-Dich-verlass-mich-nicht-Problem" haben Borderliner früher oder später mit jeder halbwegs engen Beziehung, und zwar mit jeder Art von Beziehung. Das schließt die Beziehung zu einem Haustier, vor allem einer Tierart, die so stark Familienmitglied ist wie kaum eine andere, ein.
Die Probleme, die deswegen früher oder später mehr oder weniger stark, besonders bei so engen Beziehungen wie der zum Lebenspartner, eintreten werden also auch den Hund irgendwann treffen.
Ich rate dringenst davon ab, für Deine Freundin einen Hund anzuschaffen. Wenn, dann musst Du das ganze Leben lang die Verantwortung für den Hund tragen, im äußersten Fall kann das auch die Trennung von Deiner Freundin bedeuten.
Schließt eine Hundehaftpflichtversicherung ab, die Schäden an Mietsachen mit abdeckt und legt sie dem Vermieter vor.
Wenn ihr finanziell gut aufgestellt seid, könnt ihr zudem darüber nachdenken, den Hund zum Assistenzhund ausbilden zu lassen. Dessen Haltung kann i.d.R. nämlich nicht untersagt werden, da es sich um ein medizinisches Hilfmittel handelt.
Hat er/sie ja auch gesagt, WENN wir finanziell gut gestellt sind ;)
Da es in Deutschland (leider) noch keine gesetzlichen Regelungen zu Assistenzhunden gibt, kannst du dir sogar in Eigenregie einen Assistenzhund ausbilden, ja.
Ich empfehle jedoch die Zusammenarbeit mit einem kompetenten Hundetrainer. Der Hund soll schließlich eine Unterstützung sein und keine zusätzliche Belastung.
Außerdem habt ihr beim Vermieter bessere Chancen, wenn ihr nachweisen könnt, dass der Hund von einem Trainer ausgebildet wird.
Die Mitgleidschaft in einem Assistenzhundeverein ist jedoch nicht nötig.
Ihr könnt das dem Vermieter genauso vortragen,wie Du es hier gerade machst. Aber:
Ein Sennenhund ist nichts für eine Etagenwohnung!
Er benötigt genügend Auslauf
Länger als 5 Std.sollte er nicht allein sein.
Ein grosser Hund benötigt viel Futter,das bezahlt werden will.
Ein Hund benötigt eine souferäne Hand,die ihm durchs Leben führt,keinen schwachen Menschen,der selbst in Phsychischer Behandlung ist. Wie will sie ihm denn stark durchs Leben führen,ohne das er selbst entscheidet und womöglich noch agressiv dadurch wird ?
Wer kümmert sich um den Hund,wenn sie mal wieder in Behandlung muss und auf ihr Leben nicht klarkommt ?
Wir wohnen im Erdgeschoss, Park und Wald sind in der Nähe. Finanzielle Mittel haben wir, da ich arbeiten gehe.
Das faszinierende an meiner Partnerin ist, dass sie bei Tieren vollkommen aufblühlt. Sie hat auf einem Tierschutzhof gearbeitet, bevor sie zu mir zog und hat dort teils mit sehr schwierigen und sogar blinden Pferden gearbeitet. Und das sogar recht erfolgreich. Bei Tieren ist sie vollkommen anders als bei Menschen.
Falls sie tatsächlich nochmal stationär in eine Klinik muss, kann ich den Hund mit zur Arbeit nehmen :)
Wie wäre es, wenn ihr alternativ mal nach einem ähnlichen Projekt an eurem Wohnort wie dem Tierschutzhof sucht? Wäre das nicht eventuell auch etwas, was deiner Freundin gut täte, ihr Struktur, eine Aufgabe, Motivation gäbe?
Wir wohnen in der Stadt, da ist es mit solchen Höfen leider rar gesät :(
Vielen Dank für den Tipp! Kann man einfach so seinen Hund zu so etwas ausbilden lassen oder muss man dafür in einem speziellen Verein sein?