Hund schnappt ohne (sichtbare) Vorwarnung?

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Du hast von "jww28" und "Ansotica" schon gute und ausführliche Antworten bekommen.

Ich sehe bei deiner Hündin ganz typische Chow Chow Verhaltensweise. Unser Chow Chow mag auch nicht von Fremden angefasst werden. Er reagiert aber ausweichend, wenn möglich. Gelegentlich ist es aber auch schon vorgekommen, dass ihm jemand im Vorbeigehen über den Kopf gestrichen hat und er nicht ausweichen konnte. Dann "verdreht er nur genervt die Augen" ( als wolle er sagen "Idiot" ), reagiert aber nicht weiter.

Zu deiner Freundin: unser Hund entscheidet, wen ER als Freund/In betrachtet. Manche unserer Freunde mag er, manche weniger.

Und: er kann es gar nicht leiden, wenn sich jemand "vor ihn hinhockt" und "gaanz vorsichtig die Hand ausstreckt". So etwas findet er offenbar äußerst "verdächtig". Wenn man ihn dagegen einfach in Ruhe lässt ( man darf ihn natürlich ansprechen und auch in die Augen schauen ), entscheidet er manchmal beim zweiten, dritten, oder vierten Besuch: "Den/die mag, er/sie darf mich auch mal ganz kurz streicheln".

Mehr ist aber selten drin. Nur von sehr wenigen Menschen ( uns natürlich inclusive ) dürfen ihn nach Herzenslust knuddeln und kraulen...

Das Gute ist aber: unser Chow Chow ist sehr groß und schwarz. Die meisten Fremden haben Respekt vor ihm. Er hat also nur ganz selten mal die Erfahrung gemacht, dass er gegen seinen Willen gestreichelt wurde.

Dafür musst du nun unbedingt sorgen, dass sie nun solche Erfahrungen nicht mehr macht.

Ich würde auch nicht damit rechnen, dass deine Hündin es irgendwann mag, von Fremden angefasst zu werden. Sie sollte sich nur sicherer fühlen, und nicht mehr glauben, dass sie sich durch Schnappen wehren muss.

Bild zum Beitrag

Meine Enkelin ist einer der Menschen, der Tao jederzeit und überall anfassen kann.

Mit ( größeren ) fremden Hund ist er allerdings auch nur sehr bedingt verträglich. DA hat er im ersten Lebensjahr allerdings auch einige, unschöne Erlebnisse gehabt... Trotzdem macht er auch da Unterschiede. Kleine, junge oder offensichtlich ängstliche Hunde dürfen kläffen, nach ihm schnappen..., ohne, dass er auch nur "böse guckt"...

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung
 - (Tiere, Hund, Hundeerziehung)

Katho02 
Beitragsersteller
 15.01.2021, 19:19

Danke für deine Antwort!! Es ist extrem hilfreich die Meinung von jemandem mit ähnlichen Erfahrungen auch mit einer ähnlichen Rasse zu hören.

Genau dieses Problem mit Leuten die dann einfach hingreifen triggert dann das schnappen. Manche sind aber auch einfach zu blöd.

So gilt mein Hund jetzt zB in meinem Freundeskreis als einer der "beißt", weil sie nach jemandem geschnappt hat der einfach ins Gartentor gegriffen hat. Und heute erst kam ein bekannter und auf die Aussage "greif sie nicht an sie mag das nicht" kam dann "ach sie kennt mich ja".

Ich werd mich auf jeden fall dafür einsetzen, dass solche Situationen in Zukunft vermieden werden. :)

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Buddhismus  16.01.2021, 09:17
@Katho02

Dann "lass es doch so stehen", wenn sie sagen: "Der Hund beißt" ! Du kannst deinen Freunden ja auch erklären, dass manche Hunde eben "anders" sind, und dass das nichts mit "schlechter Erziehung" o.ä. zu tun hat.

Im Eurasier steckt nun mal Chow Chow "Blut", und manchmal merkt man das dann auch.

Tao hat z.B. eine Eurasierhündin in seinem ( kleinen ) Freundeskreis ( sie ist auch schon etwas älter ). Die geht nicht mal mit meiner Freundin ( der Nichte der Besitzer ) Gassi, obwohl sie sie von klein auf kennt und auch wirklich gern hat.

So oft wir auch ( mit dem alten Frauchen ) gemeinsam Gassi waren, und ich die Hündin mit Leckerlies füttern konnte ( was unser Hund wiederum niemals annähme ): diese Hündin ließ sich von mir nicht streicheln. O.k., kein Problem. Ich kenne solche Hunde, weiß, dass eben nicht alle Hunde "immer verspielte, verschmuste....= welpen-ähnliche" Zeitgenossen sind/bleiben...

Manche Hunde ( dazu zählt der Chow Chow an erster Stelle ! ) haben noch sehr viel "Wolfsblut" in sich ( durch Einkreuzungen mit asiatischen Wölfen )...

Wölfe werden aber - im Unterschied zu den allermeisten Hunden - irgendwann erwachsen, und verhalten sich dann nicht mehr wie Welpen. Das heißt: sie werden territorialer, weniger verspielt, dafür "ernsthafter", wachsamer, misstrauischer...

Vielleicht kannst du deinen Freunden das mal so erklären ?

Ein anderer Punkt ist aber auch, deinem Hund Sicherheit zu vermitteln. Sie muss sich in deiner Anwesenheit nicht SELBST wehren. Weil DU das eben für sie übernimmst.

Dafür musst du natürlich bestimmt auftreten ! So, dass dein Hund das auch wahrnimmt. Stell dich energisch ( aber nicht "hysterisch" ) dazwischen, wenn mal wieder jemand seine Hand ausstreckt ! Sag meinetwegen: "Vorsicht ! Sie beißt". Egal, was... Zeig vor allem IHR, dass DU sie schützt !

Und, erwarte nicht, dass sie sich streicheln lassen will, nur weil sie jemanden bereits "kennt" ! Ganz ehrlich: du kennst sicher auch viele Menschen. Aber, dürfte jeder dich ( deshalb ) "antatschen" ???

Bei unserem Hund hilft es sehr, wenn Menschen sich "zurückhalten", sich ihm nicht aufdrängen - oder von ihm verlangen, er "müsse sie nun mögen", nur, weil sie drei, vier mal "Hallo" gesagt, und versucht haben, ihn zu streicheln ( oder ihm Leckerlies angeboten haben ).

ALLE, die das auf diese Weise versucht haben, sind "gescheitert" ( er schaut sie "mit dem Allerwertesten nicht an", oder - wenn dieser Mensch bei uns zu Gast ist - bleibt stundenlang in der Nähe und "passt auf"....

Die meisten aber, die sich ihm gegenüber "respektvoll, freundlich" verhalten haben, erlebten später, dass er sie höflich begrüßt = ein Blick in die Augen, ein kurzes Hingehen, und dann ein entspanntes Ablegen irgendwo, und - wenn bei uns daheim: sogar, dass er zum Abschied noch eins seiner Plüschtiere anschleppt, und sich kurz streicheln lässt, und sich dabei sogar anschmiegt.

Viel MEHR dürfen Nicht-Familienmitglieder ( die wir ja nur selten sehen ) kaum erwarten... So "ticken" solche Hunde nun mal...

Und, das solltest du auch kommunizieren !

Noch etwas zum "Schnappen" ( sowohl Menschen, wie auch Hunden gegenüber ): Hat deine Hündin jemals ZU-gebissen ? Also, hat sie jemals ernsthaft versucht, jemanden zu verletzen ?

Dieses "Schnappen in die Luft" ( oder nur knapp VOR der Haut ) ist ja etwas anderes als "Beißen" ( in "Beschädigungs-Absicht" ) ! Eigentlich tut ein Hund das, wenn andere "Droh-Signale" keine Wirkung mehr erzielt haben. Von Chow Chows weiß man ( kenne ich auch ), dass diese Droh-Signale oft anders verlaufen als bei anderen Hunden. Sie sind schwerer zu erkennen ! Ein Chow Chow legt seine Ohren "nicht an", kann die Rute gar nicht "höher stellen" als eh schon, oder die "Nackenhaare" aufstellen.... Ich kenne das auch von anderen "asiatischen Rassen", die ich bereits hatte...

Und, dass Bellen ist auch nicht unbedingt das "Kommunikations-Mittel der ersten Wahl" bei diesen Hunden... = Viele "Signale", die solche Hunde senden, erkennen wir gar nicht, weil wir uns viel zu sehr auf ganz andere ( "gröbere" ) Signale konzentrieren.

Ich achte viel mehr auf die Art und Weise, wie mein Hund geht oder steht. Oder, wie er atmet, oder, wie lange er etwas oder jemanden fixiert... ! DAS sind dann Zeichen, die ich deuten kann. Darauf solltest du bei deiner Hündin mal achten !

Sorry, war viel jetzt... Ich hoffe, ich konnte dir ein paar "Anregungen" geben ?!

Liebe Grüße: Manu

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Katho02 
Beitragsersteller
 16.01.2021, 12:33
@Buddhismus

Vielen vielen Dank, sehr hilfreich auf jedenfall!! Auch dass sie Antwort sehr lang und ausführlich und vor Allem nicht angreifend gegenüber meiner Hundehaltung ist, ist sehr angenehm, ich tu immerhin auch mein Bestes (sonst würde ich hir ja nicht Nachfragen :) Danke!!

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Katho02 
Beitragsersteller
 16.01.2021, 20:12
@Katho02

Ah und noch auf die Frage, ob sie schonmal gebissen hat: Nein, wirklich "nur" geschnappt. Manchmal die hand gestreift.

Was ich auch sehr interessant finde ist: Bei dem Vorfall mit meiner Freundin ist meine Hündin dann aufgestanden und hat den Kopf auf ihren Schoß gelegt. Also danach überhaupt nicht ausweichend reagiert.

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Buddhismus  19.01.2021, 10:36
@Katho02

Sie "reglementiert". Einerseits hat sie das Recht, zu "sagen, was ihr nicht gefällt". Andererseits musst du auch aufpassen, dass sie von diesem "Recht nicht übertrieben Gebrauch macht" = soll heißen: sie darf natürlich sagen "Nein, das mag ich nicht". DAS aber angemessen - und NICHT in Form von "unwirschen Reaktionen" ( das geht auch freundlicher, dezenter, z.B. durch Ausweichen ! )

Was aber "angemessen" ist, muss sie noch lernen ! Da musst zuerst DU da sein, aufpassen ( sie schützen, aber auch vor übertriebenen Reaktionen zurück halten = ihr ANDERE als Alternative anbieten ). Dann deine Freundin = sie sollte GAR NICHT mehr versuchen, den Hund zu streicheln...

Für jedes Ausweichen sollte sie ruhig und sacht "belohnt" werden ( also: keine "Party", kein Leckerlie... Aber ein "Gut" ).

Und, DANN muss sie sich darauf verlassen können, dass sie nach einem Ausweichen nicht mehr "belästigt" wird. DU regelst das ! Dazu musst du natürlich sehr "bestimmt" auftreten.

Dein Hund registriert das ( dein Auftreten ) SEHR GENAU. Wenn DU Anderen sagst und zeigst: "Nun ist es genug !", dann kann er/sie sich entspannen, und muss nicht mehr selbst dafür sorgen, nicht angetatscht zu werden.

Das braucht Zeit, und vor allem kontinuierliche Achtsamkeit und Entschlossenheit auf deiner Seite.

Sobald dir deine Süße aber vertrauen kann ( keine Ahnung, wie lange das dauert ...), MUSS sie solche Aktionen gar nicht mehr veranstalten. Zumindest nicht mehr bei Menschen.

Bei anderen Hunden ist das noch mal ein gesondertes Thema. Da sind wir Menschen meist zu "blöde", um die Zeichen deuten zu können. Solange sie aber "vorbei-schnappt", ist das ein ganz normales hündisches Kommunikations-Mittel, das nur heißt: "Bleib mir vom Leibe, du Depp" 😉

Nein, ich gehe grundsätzlich nicht davon aus, dass Fragende hier "Idioten" sind. Bei manchen Fragen möchte ich mir schon "vor die Stirn klatschen 😳"... Aber, diese regelrechte "Dauer-Stimmung", dass praktisch jeder, der etwas fragt, zu "blöde" ist, einen Hund zu halten/erziehen..., geht mir auch auf die Nerven.

Du hast nun mit deiner Frage keinen Anlass gegeben, dich irgendwie "anzugreifen". Die Wenigsten haben ja ERFAHRUNG mit Hunden "dieser Art"...

Und, wer Erfahrung diesbezüglich hat, sollte versuchen, sie zu teilen. Oder ? Etwas anderes wäre es, einem absolute Anfänger zu verschweigen, dass mache Rassen eben nur "hübsch", oder "lebende Teddys" sind ( wie neulich zum Chow Chow )...

Jemanden aber zu beleidigen, oder zu unterstellen, er/sie wäre nicht "in der Lage....", OHNE irgendwelche Belege dafür.... = halte ich für..... = denk dir das Wort dazu 😎.

Liebe Grüße: Manu

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Zu 1.:

Jedoch ist die Hand von anderen oft schneller als der eigene Geist und so passiert es dann, dass einfach mal jemand hin greift.

Dann musst du schneller werden und den Hund vorhersehender führen. Ganz einfach.

Das Verhalten war dann aber nicht nur bei fremden Personen, auch bei einer Freundin die oft zu mir zu Besuch kommt, die sie schon begrüßt hat und sie auch gestreichelt hat. Sie hat nach ihr geschnappt obwohl sie vorher an Ihrer Hand geschnüffelt hat und sie ganz langsam zu ihr bewegt hat.

Nur weil sie deine Freundin ist und der Hund nicht unhöflich, heißt das noch lange nicht, dass er angetatscht werden will.

Wie kommt es zu so einem Verhalten? Wie kann ich mit meinem Hund daran arbeiten? Wieso schnappt sie und weicht nicht mehr einfach aus?

Da ihr ja offensichtlich die kleinen Hinweise nicht sehen könnt (oder die Vorbesitzerin es nicht konnte), wird Hund halt deutlicher.

Ganz ehrlich, mit dem Hund würde ich da nicht oder erst in Schritt zwei arbeiten. Zu allererst müsst ihr endlich mal euren Job lernen und machen.

Zu 2.:

Normal ist es so, dass sie an einem Hund schnüffelt und dann zum Spielen anfragt oder den anderen Hund einfach in Ruhe lässt. Hin und wieder, ohne ersichtlichen Grund, schnappt sie den anderen Hund aber. Es gibt kein Bellen, kein Knurren, sie ist nicht ersichtlich angespannt oder starrt, sie fällt plötzlich mit einem Ruck hin und schnappt.
Vor kurzem ist sie einfach von hinten zu einer Fremden Dame gefallen und wollte sie schnappen. Was ist da los? Was übersehe ich und wie reagiere ich auf dieses Verhalten?

Eurasier sind nunmal eher stille Hunde, außer der Spitz kommt arg durch. Und dein Hund hat ja scheinbar schon gelernt, dass leise Signale ignoriert werden. Das gilt nicht nur für Menschen, sondern auch nicht selten für Hunde.

Meine Überlegung wäre auch ob der Hund wirklich spielt oder nicht eher rumfiddelt o.ä. Ich kenne keinen erwachsenen Eurasier der gespielt hätte, schon gar nicht mit fremden Hunden. Dein Hund klingt unsicher und überfordert. Das würde also gut passen. Lass das mit den Hundekontakten einfach auch. Oder zumindest nur Kontakt mit bekannten, nicht aufdringlichen Hunden.

Was das mit der fremden Dame angeht. Das solltet ihr sehr, sehr ernst nehmen. Wenn der Hund nach passiven Passanten schnappt ist Schluss mit lustig. Sorry, aber da gehört als allererstes mal ein Maulkorb drauf bis ihr das Problem in den Griff bekommt (mit Glück wird das Streicheln dann weniger, wenn ihr Pech habt, empfinden das die Idioten da draußen erst recht als Einladung). Und dann Abstand!! Achtet darauf, dass der Hund, dass nichts und niemand näher als 1-2 Meter an den Hund ran kommt, mindestens (!!), je mehr desto besser. Mit Maulkorb sowieso kein Kontakt zu irgendwem, weder Mensch, noch Hund. Bringt dem Hund aktiv bei Seiten zu wechseln, hinter euch zu gehen usw so, dass ihr immer zwischen ihm und der "Bedrohung" seid.

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Mal generell, Eurasier sind im Großen und Ganzen keine Freunde von anderen Menschen und Tieren. Sie sind da zwar nicht so offensiv wie zB Schäferhunde, aber deswegen nicht weniger abgeneigt. Im Gegenteil Schäferhunde sind zumindest in der eigenen Familie schmusiger (eigene Erfahrung). Kurz, der Hund verhält sich völlig normal für einen Hund dem durchgehend etwas zugemutet wird was er nicht will.

Stell dir vor alle möglichen fremden Menschen würden dich auf der Straße angrabschen wie sie lustig sind. Wie lange würdest du nett bleiben?

Es ist für die Eurasier halt doof, dass sie so süß und plüschig aussehen. Aber dein Hund ist kein Streichelzoo für andere Menschen und dafür hast DU zu sorgen.


Katho02 
Beitragsersteller
 15.01.2021, 19:26

Da muss meine Hündin wohl eine ausnahme sein, die spielt bis sie komplett ausgelaugt ist, legt sich dann auf den Rücken und lässt dann die andren Hunde auf sich drauf :)

Danke für die Vorschläge und Gedanken!

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Ansotica  16.01.2021, 08:52
@Katho02

Kann sein. Oder eben auch nicht.

Was du schreibst widerspricht nicht meinem "die meisten HH sehen nicht was schönes Spiel ist und was nicht". Denn wenn du es nicht siehst, siehst du es nicht.

Erwachsene Hunde die gerne mit anderen spielen (wirklich friedlich spielen; nur weil da Dynamik drin ist ohne, dass Blut fließt ist es noch lange kein schönes Spielen), sind eher selten. Bei Rassen wie dem Eurasier erst recht. Dazu kommt, dass deine Hündin unsicher zu sein scheint und sich schlecht durchsetzen kann, diese schlechte Strategie aber eben durchaus auch gegen Hunde anwendet. Heißt, dass sie auch Hunden gegenüber schon grenzüberschreitende Erfahrungen gemacht hat und auch ihnen gegenüber nicht sauber kommunizieren kann oder nicht ernst genommen wird. Klingt für mich also eher nach Typ Mobbingopfer. Und wie schwer das zu sehen ist, wenn man unerfahren und ungeübt ist, weiß ich aus eigener Erfahrung (durch diesen Hund damals habe ich überhaupt erst angefangen mich intensiver mit dem Thema zu beschäftigen).

Klar, deine Hündin kann eine Ausnahme sein. Oder eben auch nicht. In eurer derzeitigen Situation wäre es definitiv ratsam diese Möglichkeit in Betracht zu ziehen. Via Youtube mit Videos Hundesprache lernen und das wirklich kritisch zu prüfen. Selbst wenn du wirklich feststellen solltest, dass es wirklich Spiel ist (und bleibt), hast du deine Zeit nicht vertan, denn du lernst Hunde besser zu lesen und das schadet nie. V.a. wenn man einen Hund hat der "aus dem Nichts" schnappt.

Oder du nimmst den einfachen Weg und filmst das "Spiel" mal in möglichst guter Qualität und aus der Nähe und fragst mal in großen Hundeforen wie dem Dogforum nach Meinungen.

Und was meinst du mit legt sich auf den Rücken und lässt andere Hunde auf sich drauf, wenn sie nicht mehr kann? Klingt für mich nach offensichtlichem aufgeben und nicht nach Spaß...

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Ich würde auch sagen, lasst den Hund erstmal von einem Tierarzt untersuchen.

Allein von Deiner Beschreibung, kann ich kein Muster erkennen, an dem man arbeiten kann und würde auch zu einem Trainer raten. Als "Ad hoc Maßnahme" und um böse Unfälle zu vermeiden, schlage ich vor, dass ihr den Hund an einen Maulkorb gewöhnt und diesen draußen aufzieht.

Beachte, dass es sich dabei nur um ein Entschärfen der Konfliktsituation und nicht um eine Lösung handelt.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Seit 20 Jahren im Bereich Rettungshunde tätig und Tierhalter

Katho02 
Beitragsersteller
 15.01.2021, 12:51

Danke für die Antwort! Habe leider auch sehr schlechte Erfahrungen mit den Trainern in unsrer Umgebung. (Rat: Mit Flasche mit kügelchen nach Hund werfen wenn er bellt - Wurde zu extremer Angst vor allem was raschelt)

Ich werde mich informieren!

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Bist du sicher, dass der Hund gesund ist? Hatte er Gewalterfahrungen? War er schon mal bei einem Wesenstest?

Schmerzen können das Wesen verändern. Wenn er z. B. was am Nacken hat, wird er keine Kopfstreicheleinheiten mögen oder daher ständig schlecht gelaunt sein.


Katho02 
Beitragsersteller
 15.01.2021, 12:34

Gewalterfahrung kann ich mir am ehesten vorstellen. Vielleicht hat sie vom Vorbesitzer mal eine auf den Kopf bekommen.

Sie ist im allgemeinen extrem freundlich, lässt sich nach einem Leckerli und ein bisschen schnuppern dann auch überall angreifen, ist sehr verschmust, verspielt und braucht auch viel Aufmerksamkeit. Ich kann mir nicht vorstellen, dass sie schmerzen hat. Auch mit den Hunden mit denen sie spielt lässt sie sich in nacken, hals, usw beißen, schmeißt sich auf den oben etc.

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Realisti  15.01.2021, 12:37
@Katho02

Weil es so ohne Regelmäßigkeit kommt und geht, fiel mir nur das ein.

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Katho02 
Beitragsersteller
 15.01.2021, 12:39
@Realisti

Ist auf jeden fall ein guter Ansatz zum beobachten!

Ich glaube, dass vielleicht bestimmte Gerüche oder Muster Auslöser sind. Ich würde nicht sagen, dass es in bestimmten Zeiten öfter Vorkommt und manchmal garnicht, es sind eher unregelmäßige Zwischenfälle.

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Hi,

Ich denke das das Problem sein könnte das ihr euch zu sehr zurückgehalten habt, so lese ich oben das sie sich noch nie gerne hat anfassen lassen von fremden, was für ein Eurasier völlig okay ist, die sind reservierter, allerdings muss man das als Halter managen und den Hund auch eine Lösung für sein Problem aufzeigen und da lese ich halt nur das der hund sonst immer ausgewichen ist. Wenn ich zb nicht will das mein hund begrapscht wird so sorge ich dafür indem ich mich vor mein hund schiebe, wer dran will muss erst an mir vorbei. Ein Hund fängt oft an zu schnappen wenn er merkt das ausweichen nicht funktioniert und auch der Halter ihn nicht hilft, sprich es wurde nicht auf seine individualdistanz geachtet und der Hund ist in einer für ihn unangenehmen Situation verblieben, wo er eine neue Lösung (schnappen) für sein Problem (fremder mensch ist zu nah) entdeckt hat. Und das zweite Problem ist das gleiche wie das erste Problem, der Hund hat keine Führung und wird nicht aus Situationen die ihn unangenehm sind rausgeholt.

Das mit den anfallen der Dame die vor ihn läuft, müsste man gesehen haben um es zu beurteilen, ich würde vermuten das ihr entweder mal wieder zu nah gewesen seit und der Hund deswegen reagiert hat oder das ne gewisse Dynamik drin war zb ne Joggerin wo auf den Bewegungsreiz reagiert hat, aber da kommt halt zuviel in Frage würde das also erstmal nicht bewerten wollen.

Suche im Internet mal wie du deinen Hund Raum geben kannst in so Situationen und wie man ihn Abschirmt von unangenehmen Reizen und wo der hund beim Gassi gehen bestenfalls laufen sollte.


Katho02 
Beitragsersteller
 15.01.2021, 14:01

Danke für die tolle Antwort!! Das hört sich alles ziemlich gut an, und das wären auch sehr gute Möglichkeiten die man ausprobieren kann. Aber andererseits ist die auch total darauf aus schnell zu schnüffeln und zu den fremden menschen zu kommen, also da ist sie ganz gierig darauf .. es ist jetzt also genau der Zwiespalt zwischen "ich will da hin, ich will schnüffeln" und "lass mich in ruhe"

... voll blöd

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jww28  15.01.2021, 14:51
@Katho02

Ist klar das der hund hin und her gerissen ist, sie weiss einfach nicht mit der situation umzugehen, nimm ihr den erstkontakt ab und erledige das ab schnüffeln der person, also nicht schnüffeln sondern abchecken ob die person okay ist, das gibt dein Hund Gelegenheit zuzuschauen und von weiten den gruseligen fremden zu begutachten. Am Anfang sollte erstmal nicht mehr passieren, so kann lernen Frauchen hat die Lage unter Kontrolle und sorgt dafür das fremde sich nicht ungeprüft nähern. Grad bei Hundebegegnungen kannst da Punkte sammeln, schau mit welchen Charakteren sie am besten klar kommt und schick die anderen weg, die meisten Hunde reagieren zb auf zu forsche Annäherungen (häufiger bei Labbis und junghunden der Fall) und auf unsichere Hunde die sehr zögerlich ankommen. Das könnte übrigens auch bei deiner Freundin der Fall sein, da du oben ja geschrieben hast das sie sich sehr langsam genähert hat das kann ein Hund Unsicherheit vermitteln der hund weiss dann nicht was sie von ihm will und wird als potenzielle Gefahr eingeordnet.

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Katho02 
Beitragsersteller
 15.01.2021, 19:12
@jww28

Danke für die Antwort, das hört sich sinnvoll an. So wie du sagst, dass sie hin un hergerissen ist zwischen neugierig und unsicher kann gut sein, wie du es sagst kommt es mir auch vor. Auch ich bin dann wie sie hin und hergerissen, vielleicht spür ich das ja.

Mit dem im Hinterkopf kann ich die Situationen vielleicht jetzt ganz anders sehen. Danke!

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