Hufrolle beim Pferd heilen mit Heilspritze?
Hallo,
Ich würde mir gerne ein Pferd kaufen,
Aber es hat sich leider herausgestellt dass das Pferd Hufrolle hat und der Tierartzt meinte, dass mit einer Spritze es zu hoher Warscheinlichkeit weggehen wird. Wie hoch ist die Warscheinlichkeit?
9 Antworten
stell dir Hufrolle wie Arthrose vor. Das ist auch nicht heilbar.
Mit viel Glück kann es passieren, dass man noch mehrere Jahre das Pferd beinahe normal reiten kann und nur übermäßige Belastung wie z.B. Springen weglässt. Wahrscheinlicher ist es aber, dass du, wie der Name "chronische Hufrollenentzündung" schon impliziert, immer wieder Probleme damit haben wirst.
Hyaluronsäure soll helfen, dass die Gelenke da unten "besser geschmiert" sind. Oft hilft das eine Weile aber das Zeug baut sich auch wieder ab und man kann damit ja auch nicht die Veränderungen im Strahlbein (die häufig Ursache für die HRE sind) rückgängig machen. Hilft also nur bedingt.
Es gibt Mittel, die versuchen, den Knochen wieder aufzubauen, Tildren und Osphos heißen die. So ganz erwiesen ist die Wirkung aber nicht. Manche berichten, dass es gar nix gebracht hat, andere sagen, sie hätten tatsächlich ein Pferd, das man als geheilt bezeichnen könnte. Das Zeug wird halbjährlich bis jährlich als Infusion gegeben und kostet so 500-600€ wenn ich mich recht erinnere. Und die Wirkung ist wie gesagt unklar.
Also: die Wahrscheinlichkeit, dass du nach der Hyaluronspritze ein beinahe normal reitbares Pferd hast, geht gegen 0. Die Wahrscheinlichkeit, dass dein Tierarzt nicht kompetent genug ist, liegt hingegen bei über 50%. Lass die Finger von dem Pferd, wenn du was normal reitbares suchst!
Mit "Wahrscheinlichkeit" hat das mal gar nichts zu tun. Wenn die Hufrolle noch nicht zu weit fortgeschritten ist, kann Hyaluronsäure dem Pferd etwas Linderung verschaffen, auch, was den Schmerz angeht. Der Krankheitsverlauf lässt sich damit, sowie mit optimaler Hufbearbeitung, abmildern und verzögern. Jedoch nicht aufhalten. Und bereits zerstörte Strukturen bleiben kaputt. Da hilft nichts.
Von der Vorstellung ein solches Pferd normal reiten zu können, kannst du dich verabschieden, dafür dich aber damit anfreunden, künftig viel Geld für TA und Hufbearbeitung in die Hand nehmen zu müssen.
Ich würde das Pferd nicht kaufen.
7,12457% und nicht ein Prozent mehr...
Ohne Witz, das kann niemand sagen.
Was für ein Medikament soll verabreicht werden und in welcher Dosis? Ist es eine Einmal-Medikation oder muss diese dauerhaft gegeben werden und wie hoch sind hierbei die Kosten?
Wie weit ist die Hufrolle fortgeschritten, wie stark ausgeprägt und was hast du für Erwartungen an das Tier? Wie wird es in Zukunft gehalten?
All das sind wichtige Faktoren...
Hufrolle kann man nicht heilen... Diese Spritze ist reine Kosmetik, die Krankheit schreitet weiter voran. Reiten wie ein normales Pferd wirst du dieses Tier nicht wirklich lange können.
Unter Umständen wurden Dir Versprechungen gemacht, die nicht haltbar sind. Zwar hat man heute bei einer entzündeten Hufrolle schon weitaus bessere Therapiemöglichkeiten als früher, doch die setzen voraus, dass die Erkrankung noch im Anfangsstadium ist und möglichst wenige Strukturen zerstört sind. Und auch dann gibt es keine Garantien. Ist der Prozess schon fortgeschritten, kann man die Hufrollenveränderungen lediglich managen, in dem man zur Stoßdämpfung einen orthopädischen Beschlag wählt, das Pferd immer unter Beobachtung hat und eine begleitende medikamentöse Therapie unterstützt von apparativer Therapie finanziert und natürlich das Pferd nur entsprechend bewegt und geritten werden kann.
Eine einzige Spritze heilt gar nichts. Sie lindert Symptome, hält vielleicht die ganze Sache ein wenig auf, aber ohne unterstützende Begleittherapien, funktioniert das nicht. Und egal wie, es kostet. Immer wieder und am Ende hast du dann doch ein Pferd das entweder einen Nervenschnitt bekommt und dann kein Gefühl mehr in dem Fuß hat oder einen Rentner, der nicht mehr reitbar ist.
Das, was dir diesen Tierarzt gesagt hat, klingt absolut nicht seriös und zu einem solchen Pferd würde ich dir nicht raten.
Unter Umständen wurden Dir Versprechungen gemacht, die nicht haltbar sind
nein. ganz sicher.
Lass die Finger von diesem Pferd. Eine Veränderung der Hufrolle ist degenerativ und kann mit gewissen Medikamenten und Spezialbeschlag, mit Glück, verlangsamt und somit das Ende der Reitbarkeit herausgezögert werden. Es gibt Infusionen, die Hufrollenpferden helfen - aber warum sollte man sich ein Pferd kaufen, bei dem immer wieder Tierarztkosten vorprogrammiert sind und auch niemand sagen kann, wie lange man es tatsächlich noch reiten kann? Mach das nicht.
Eine Hyaloron Spritze 1-2 mal 400€ pro spritze. Ich möchte ihn wie ein normales Pferd reiten können