Hotel storniert Buchung?

5 Antworten

Das kommt darauf an, ob rechtlich gesehen ein Vertrag zustande gekommen ist, oder nicht.

DIe Buchungsbestätigung selbst ist oft noch keine Annahme deines Angebotes sondern nur eine Information an dich. Erst mit der Annahme deines Angebots kommt ein Vertrag zustande. So wie es scheint, wurde dir aber ein Gegenangebot unterbreitet.

Wie das in deinem Fall aussieht, lässt sich nicht sagen. Das hängt von den AGB ab und dem Wortlaut der Buchungsbestätigung.

Hallo,

rechtlich ist das recht schwierig einzuschätzen. Grundsätzlich kann man bei vorliegen eines Irrtums einen Vertrag anfechten. ABER, es ist eben fraglich inwieweit man noch einige Wochen später damit kommen kann... ein EDV-Fehler sollte innerhalb weniger Tage (im Zweifel eine Woche) auffallen.

Nun muss man aber auch den konkreten Fall sehen und hinterfragen, ob der Irrtum bereits für den Buchenden erkennbar gewesen ist. Buchst du z.B. ein Hotelzimmer, welches regulär 119 € kostet für 19 €, sollte der gesunde Menschenverstand (der von deutschen Gerichten im Vergleich zu den USA meist noch vorausgesetzt wird) einem schon sagen, dass hier ein Fehler vorliegen muss.

Ist die Differenz weniger ersichtlich, also z.B. regulär 119 €, gebucht für 87 €, wird es schon schwerer dir nachzuweisen, dass du dies hättest als Irrtum erkennen müssen.

Am Ende kannst du natürlich auf den Preis bestehen, wirst dieses aber gerichtlich einklagen müssen. Da vermutlich ein entsprechendes Verfahren nicht vor der Übernachtung abgeschlossen sein wird, kannst du den Preis unter Vorbehalt akzeptieren und dann eben entsprechend gerichtlich vorgehen. Ob du recht bekommst, mag ich nicht einschätzen, da ich kein Anwalt bin und nicht die explizite Sachlage kenne.

LG, Chris

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – seit 2006 in verschiedenen touristischen Bereichen tätig

IQInky2255  12.11.2019, 11:08

Fundierte Antwort verständlich geschrieben.

Es kann ein Erklärungsirrtum vorliegen, wenn du den falschen Preis nicht erkennen konntest. D.h. es hätte 115 Euro für das Doppelzimmer gekostet pro Nacht, du hast es für 95 Euro gebucht. Dass da ein Fehler vorliegt, war für dich nicht zu vermuten.

Hast du das Zimmer aber für 20 Euro gebucht, dann war dir klar, dass hier möglicherweise ein Fehler vorliegt.

Die Sache ist aber die, ob es sich lohnt, deswegen in einen Rechtsstreit mit unsicherem Ausgang und Kosten und Ärger einzusteigen, das steht auf einem anderen Blatt.

Vielleicht versuchst du es mal damit, dass du denen erklärst, schon alles geplant und gebucht zu haben (Ausflüge) und jetzt kannst du dir ein teureres Hotel nicht leisten usw. Vielleicht sind sie ja zu einem Kompromiss und kleinem Schadensersatz bereit.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung

Das kann man so nicht sagen. Wahrscheinlich hast Du irgendwo "ich akzeptiere die AGB" geklickt und dort stand es drin.

Es ist eher erlaubt, als nicht.

Magst Du das Hotel und die Plattform hier nennen? Dort buchen wir nämlich nicht mehr.


Mauritan  12.11.2019, 10:40

Die Sache ist nur die, dass hier kein Erklärungsirrtum vorliegt. Es wird jedoch eher trotzdem rechtens sein. Der juristische Hintergrund der Anfechtungen ist weit.

JapPornStar  12.11.2019, 10:40
@Mauritan

Sicher ist das ein Erklärungsirrtum.

Sie hatten erklärt, dass es x kostet, sich aber geirrt und es kostet y.